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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir schlagen ein Stück weiter die Straße entlang ein Lager auf. Erkundigt euch nach Neuigkeiten über die Banditen, wenn das möglich ist.«
    Penrod nickte, und wir anderen ritten weiter. Wir fanden eine Reihe von Bäumen um einen Felsvorsprung - immerhin kein Sumpfland - und stellten dort zum ersten Mal unser Zelt auf. Weil wir keine Zeltstangen mitgebracht hatten, mussten wir zwei Bäume finden, die im richtigen Abstand voneinander standen, damit wir das Zelt zwischen ihnen aufhän-gen konnten. Das überließ ich Axiel und Oreg und ließ mir von Ciarra bei den Pferden helfen, die so nass waren und sich offenbar ebenso jämmerlich fühlten wie wir selbst.
    Ich hatte gerade Blümchens Sattel abgenommen, als er erstarrte und den Weg entlangschaute. Einen Augenblick später hörte ich, dass jemand wild auf uns zugaloppierte.
    Penrod erreichte das Lager noch vor Bastilla, aber es war sie, die rief: »Banditen. Im Dorf - ein Dutzend oder so.«
    »Sattelt die Pferde«, befahl ich, warf den Sattel wieder auf Blümchen und schnallte den Gurt fest. Ich hatte nicht erwartet, so weit von Vorsag entfernt auf den Feind zu stoßen, was dumm von mir gewesen war. Ein derart vernachlässigtes Land wie Oranstein wimmelte wahrscheinlich vor Banditen, ob sie nun aus Vorsag kamen oder von anderswo. Blümchen, der meine Aufregung spürte, tänzelte und warf den Kopf hin und her, als ich wieder auf seinen Rücken stieg.
    Ich hatte oft mit meinem Vater Banditen gejagt, aber das hier war das erste Mal, dass ich die Truppe anführte.
    Als die anderen im Sattel saßen, sagte ich: »Wir bleiben zusammen, bis ich einen anderen Befehl gebe. Achtet auf die Dorfbewohner - wenn ihr nicht sicher seid, ob der Mann, dem ihr gegenübersteht, Bandit oder Dorfbewohner ist, tötet ihn nicht. Habe ich etwas vergessen, Axiel?«
    »Nein«, sagte er.
    »Penrod?«
    »Die Männer aus dem Dorf arbeiten anscheinend anderswo, denn die einzigen Männer, die ich sah, gehörten zu der Bande«, sagte er. »Die Hauptstraße ist gepflastert, aber mit lockerem Schlamm bedeckt.
    Die Pferde werden dort nicht gut Halt finden. Fürchtet euch nicht abzusteigen und zu kämpfen. Das hier sind keine Soldaten aus Vorsag, nur schlecht bewaffnete, gewöhnliche Banditen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie auch nur so gut ausgebildet sind wie Ciarra.«
    »Ciarra«, sagte ich, da er mich an sie erinnert hatte. »Du bleibst im Sattel. Du hast nicht das Gewicht, gegen einen ausgewachsenen Mann zu kämpfen, ganz gleich, wie schlecht ausgebildet er ist.« Ich hätte ihr am liebsten gesagt, sie solle im Lager bleiben, aber Penrod hatte recht: Solange es sich um eine normale Räuberbande handelte, würde sie keine Probleme haben. Und noch wichtiger: Sie wäre ohnehin nicht geblieben. Stala sagte immer, dass ein guter Kommandant nie Befehle gab, von denen er wusste, dass seine Leute ihnen ohnehin nicht gehorchen würden.
    Ich sah mich um und überzeugte mich, dass alle zu Pferd saßen, dann rief ich: »Also los!«
    Wir galoppierten zurück zum Dorf. Als wir hereinkamen, war niemand auf der Straße zu sehen, aber wir hörten den Schrei einer Frau und folgten ihm zwischen eine Reihe von Hütten.
    Es waren vielleicht fünfzehn Banditen, abgerissen und schmutzig. Ein Mann hatte einen selbst gemach-ten Bogen, mit dem er auf zwanzig Schritt keine Fes-tungsmauer getroffen hätte, die anderen waren mit rostigen Schwertern bewaffnet, die aussahen, als hätten ihre Besitzer sie auf einem fünfzehn Jahre alten Schlachtfeld gefunden. Sie waren von der Unterhal-tung so abgelenkt gewesen, dass sie die Pferde erst hörten, als wir sie praktisch erreicht hatten.
    Die Banditen hatten die Frauen des Dorfs zusam-mengetrieben. Vor ihnen, auf dem nackten kalten Boden, lag ein junges Mädchen, das zwei Männer niederhielten, während ein Dritter sich die Hose aufschnürte.
    Ich vergaß, das Zeichen für den Angriff zu geben.
    Blümchen stürmte mitten ins Getümmel, und mit der Wucht seines Tempos köpfte ich den Möchtegern-Vergewaltiger mit dem ersten Schwertschlag. Die Leiche fiel auf das Mädchen, aber dagegen konnte ich nichts tun. Axiel folgte meinem Beispiel, wenn schon nicht meinen Befehlen, und erwischte einen der Männer, die sie festgehalten hatten, aber die anderen Banditen flohen.
    »Keine Gnade!«, rief ich und trieb Blümchen hinter einem der Männer her.
    Es war Metzgerarbeit. Keiner von denen, die ich tötete, versuchte auch nur, meine Schläge abzuwehren, von angreifen gar nicht zu

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