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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte, und seine Söhne würden ihm folgen.
    Aber zum ersten Mal hatte ich ein Ziel, das ich wirklich erreichen konnte. Ich würde diesen Menschen helfen, denen sonst niemand half.
    »Lord Wardwick?« Axiel klang atemlos, und als ich mich zu ihm umdrehte, lag er auf den Knien und hatte den Kopf gesenkt.
    Seine Pose erschreckte mich, und ich streckte den Arm aus und zog ihn auf die Beine. »Ich dachte, ich hätte euch allen befohlen zu warten.«
    Hoffnung und Staunen zeichneten sich auf seinen Zügen ab, als er mich ansah. »Wir haben eine Vier-telstunde gewartet, aber nichts gehört. Da ich ein bisschen besser auf mich aufpassen kann als Penrod und die jungen Leute, bin ich vorangegangen, während die anderen sich noch darüber stritten, was sie jetzt tun sollten. Ich nehme an, sie werden bald hier sein.« Er holte tief Luft. »Als ich aus den Bäumen kam, Herr, roch ich das Böse, wie es mir seit Jahrhunderten nicht mehr begegnet ist - Blutmagie. Dann hörte ich, wie Ihr Siphern den ganzen Weg aus dem Nordland herbeigesungen habt, damit er sich um diese Leute kümmert. Er hat dieses Tal für Euch von allem Bösen gereinigt, Herr. Mein Vater sagte, unsere Hoffnung liege in Hurog. Bis jetzt wusste ich nicht wirklich, dass sein Traum prophetisch war.«
    Ich wand mich unter seinem Blick. Tatsächlich wusste ich nicht, was ich getan hatte, um so etwas heraufzubeschwören. Den Scheiterhaufen anzuzünden war etwas, was Bastilla oder Oreg mit der Hälfte meiner Anstrengung hätten tun können. Und … hatte er Jahrhunderte gesagt?
    »Jahrhunderte?«, krächzte ich.
    Er grinste verlegen und schaukelte auf die Fersen zurück. Die Ehrfurcht war aus seiner Miene verschwunden, aber sie hatte sein Gesicht dauerhaft ver-
    ändert. Die Wachsamkeit, die seine Züge für gewöhnlich prägte, war einem albernen Grinsen gewichen, das angesichts von so viel Tod vollkommen fehl am Platze wirkte.
    »Nun ja«, sagte er. »Das Volk meines Vaters lebt ein bisschen länger als die Menschen. Man hat mich vor einem halben Jahrhundert nach Hurog geschickt, um Hoffnung für mein Volk zu finden, damit die Zwerge gerettet werden.«
    Rettung für die Zwerge?, wollte ich fragen. Stattdessen sagte ich: »Du siehst nicht aus wie ein Zwerg.«
    »Ich schlage meiner Mutter nach. Mein Vater ist so groß …«, er hob eine Hand an seine Schulter, »…
    und doppelt so schwer wie ich.«
    Weißer, dampfender Rauch und der Geruch von brennendem Fleisch wogten von dem feuchten Holz heran. Der Geruch erinnerte mich wieder an das, was hier in Silbermoor geschehen war. Ich klammerte mich daran - eine Aufgabe, um die Leere zu füllen, die der Verlust von Hurog bewirkt hatte.
    »Erinnerst du dich, wie groß dieser Steindrache war?«, fragte ich ihn.
    »Ein bisschen größer als Blümchen«, antwortete er nach einem Augenblick. »Er sah nicht aus wie der Drache auf dem Hurog-Wappen, aber auch nicht wie irgendetwas anderes. Es war eher wie ein großer Stein, an dem ein guter Steinmetz angefangen hatte zu arbeiten, aber ohne die Meißelspuren.«
    »Er ist nicht hier«, sagte ich. »Oder zumindest habe ich ihn nicht gefunden. Ich habe auch kein Anzeichen davon gesehen, dass man ihn bewegt hätte.«
    Axiel hustete und ging ein Stück vom Feuer weg.
    »Seltsam. Allerdings könnte ihn jemand weggebracht haben, seit wir hier waren.«
    »Ich weiß nicht viel über Magie«, sagte ich und konzentrierte mich auf die brennenden Leichen. »Was, wenn ich dir sage, dass die meisten Dorfbewohner ausgeblutet wurden wie geschlachtete Schafe und ich keine großen dunklen Stellen am Boden finden konnte, wohin so viel Blut geflossen sein müsste?«
    Axiel runzelte die Stirn. »Dann würde ich annehmen, es war tatsächlich Blutmagie. Ich habe sie zuvor gerochen, und es würde starke Blutmagie brauchen, um so viel Blut aufzuzehren. Der beste Magier des Königs ist nicht mächtiger als Bastilla. Von allen menschlichen Zauberern, die ich gesehen habe, könnte nur Oreg die Art von Magie wirken, für die man so viel Blut braucht.«
    Axiel hielt Bastilla für so mächtig wie die Magier des Hochkönigs? Ich wusste, dass sie besser war, als sie zugab. Aber ich konnte mich nicht erinnern, dass sie irgendetwas Spektakuläres getan hätte. Ich setzte dazu an zu fragen, aber Blümchen warf den Kopf hoch und rief einen Gruß, als der Rest unserer Gruppe aus dem Hain kam.
    Oreg zügelte sein Pferd in meiner Nähe, stieg aber nicht ab. »Beeindruckend«, sagte er mit einem Blick zu dem Feuer. »Hast du

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