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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frauen oransteinischer Adliger, die man hierher-geschickt hatte, um sie vor möglichen Überfällen in Sicherheit zu bringen. Besonders eine Schönheit mit flammend rotem Haar, das ihr in Wellen über den Rücken fiel, warf immer wieder schüchterne Blicke in meine Richtung und errötete dann, wenn ich ihr zunickte. Aber es war Haverness’ Tochter, die meine Aufmerksamkeit wirklich erregte.
    Tisala war meiner Tante Stala ähnlicher als den jungen Damen in ihren hübschen Kleidern. Lockiges Haar, so kurz geschnitten wie das eines Mannes, bedeckte ihren wohlgeformten Kopf. Ihr Gesicht war nicht auf die konventionelle Weise hübsch. Sie hatte die gleiche Nase wie ihr Vater, eine schmale, zu lange Klinge, und sie hatte auch seinen kantigen Körperbau und seine Größe geerbt. Ihre Hände waren die Hände eines Schwertkämpfers und hatten die Narben von jemandem, der viel gekämpft hat, und dennoch trug sie die einengende Frauenkleidung mit Anmut.
    Ich erinnerte mich gehört zu haben, dass Haverness seine Ländereien in den Händen seiner Tochter zurückgelassen hatte, als er an den Hof ging, aber erwartet, dass sie nicht mehr als eine Verwalterin war. Sie hatte diese Narben jedoch gewiss nicht erworben, indem sie sich mit Schreibern stritt.
    Nachdem das Essen serviert war, schaute sie zu mir herüber und fragte: »Was tut ein Idiot mitten in einem Krieg?«
    Ich grinste und mochte sie sofort. »Man muss ein Idiot sein, um mitten in einen Krieg zu ziehen«, erklärte ich. »Besonders, wenn es nicht einmal um mein eigenes Land geht.« Ich sah mich um und bemerkte, das Bastilla mich mit einem seltsamen Blick bedachte. Als ich ihr zunickte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Essen zu.
    Haverness schnaubte. »Ihr seht, wieso ich sie nie mit an den Hof gebracht habe.«
    »Mein Vater hätte mich auch nicht mitgenommen, wenn er die Wahl gehabt hätte«, erwiderte ich. »Hattet Ihr Gelegenheit, Euch die Dörfer anzusehen, die die Vorsag überfallen haben?«
    Er nickte und wurde sofort wieder ernst. »Jedes von ihnen hat einen Tempel der Meron. Das ist nicht sonderlich überraschend, da beinahe alle Dörfer irgendeine Art von Tempel haben. Aber …« Er zeigte mit dem Messer auf mich. »Alle, die überfallen wurden, verfügten über einen Gegenstand mit wahrer Macht. Ich habe mit meinem Magier und mit meinem Priester gesprochen, und sie stellen uns eine Liste anderer Dörfer zusammen, die diese Bedingung erfüllen.«
    Wir aßen eine Weile weiter: richtiges Essen, heiß und gut gewürzt. Während wir auf den nächsten Gang warteten, sagte Haverness: »Ich werde bewaffnete Gruppen in alle Dörfer auf der Liste schicken und die größere Streitmacht hier in Callis behalten, bis ich genauer weiß, wo diese Mistkerle sind. Sie müssen eine Basis in Oranstein haben; sie sind zu tief im Land, als dass es anders sein könnte.«
    Ich knurrte und schluckte ein Stück Ente herunter.
    »Da wir schon einmal hier sind, können wir uns auch nützlich machen. Teilt uns eins der Dörfer zu.«
    »Ich hatte gehofft, dass Ihr das sagen würdet. Ich habe keine unbegrenzte Anzahl ausgebildeter Männer und nur einen einzigen Zauberer. Die meisten Männer, die ich aus Estian mitgebracht habe, bereiten ihre eigenen Ländereien auf eine Invasion der Vorsag vor.«
    »Äh …« Ich aß noch ein kleines Stück Ente.
    »Verzeiht mir die Frage, aber ist es nicht illegal, in solchem Maßstab Heere aufzustellen?«
    »Die Dämonen sollen Jakoven und seine Gesetze holen«, sagte Haverness wütend. Es hatte einiges gebraucht, damit er seine Treueschwüre brach, aber die Weigerung des Königs, Oranstein zu retten, hatte es schließlich bewirkt. Tatsächlich hatte Jakoven seinen Schwur als Erster gebrochen.
    »Bis der König etwas dagegen unternehmen kann«, sagte Alizon, »werden wir den Feind schon aus Oranstein vertrieben haben, und dann wird ihm nichts weiter übrig bleiben, als den Männern zu gra-tulieren, die seinen Thron gerettet haben. Wenn er sie verfolgt, werden sich die Adligen aller Länder gegen ihn stellen - und er ist schlau genug, das zu wissen.«
    Ich nickte. »Besonders, da Ihr ihm das sagen werdet.«
    »Genau«, murmelte Alizon liebenswert.

    »Ihr seht aus, als wäret Ihr letzte Nacht lange auf-geblieben und hättet gefeiert«, stellte eine raue Frauenstimme mit kalter Missbilligung fest.
    Ich öffnete ein Auge und sah als Erstes Haverness’
    Tochter, die an ihrer langen Nase entlang auf mich herabschaute. Dann blickte ich mich in dem

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