Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Lagerausrüstung?«
    »Für den Wald. Aber hier gibt es keine Bäume.«
    Auf Beckrams Zeichen nahmen ein paar Männer die Pferde und brachten sie in den Stall, nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten. Nach ein wenig Hin und Her brachten wir unsere Sachen in ein Zelt, das für uns frei gemacht worden war.
    Als das erledigt war, legte Axiel eine Hand auf Penrods Schulter. »Wir werden nachsehen, was Stala macht, und ihr sagen, dass Ihr in Sicherheit seid, Ward.«
    »Bastilla und Ciarra sollten mit euch gehen und sie informieren, dass sie in ihr Zelt gezogen sind«, schlug ich vor.
    Ciarra nickte begeistert und tätschelte ihr Schwert, dann eilte sie davon, und die anderen folgten ihr.
    Sobald sie weit genug entfernt waren, wandte sich Beckram Tosten zu und umarmte ihn fest. »Gut, dich zu sehen, Tosten. Du hast immer noch die Harfe, die ich dir gegeben habe.«
    Beckrams Ausstrahlung hatte immer schon alle be-zaubern können, und nun gelang es ihm, Tosten ein Lächeln zu entlocken. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass die Harfe ein Geschenk meines Vetters war.
    »Er hat in einer Taverne in Tyrfannig für seinen Lebensunterhalt gesungen«, sagte ich.
    Beckram zog die Brauen hoch. »In Tyrfannig?
    Dann überrascht es mich, dass du ihn nicht früher gefunden hast.«
    »Er war es, der mich nach Tyrfannig gebracht hat.« Nun wandte Tosten sein Lächeln mir zu.
    »In eine Seemannschänke?« Beckram sah mich an. »Vielleicht bist du doch nicht so klug, wie ich dachte …«
    Ich schüttelte den Kopf, aber Tosten verteidigte mich, bevor ich etwas sagen konnte. »Nein. Er hat mich bei einem Küfer gelassen.«
    Beckram lachte. »So etwas würde er tun. Und dann erwarten, dass du dort bleibst, wie?«
    »Der Küfer war ein guter Mann«, erwiderte mein Bruder hitzig. »Wenn ich keinen anderen Ort gehabt hätte, an den ich hätte gehen wollen, hätte ich dort froh sein können.«
    Verteidigte Tosten mich etwa? Ich war nicht sicher, vielleicht verteidigte er den Küfer.
    »Und wer ist das?« Beckram nickte zu Oreg hin-
    über, der sein Bestes tat, mit der Umgebung zu ver-schmelzen.
    »Noch ein Hurog«, sagte ich. »Oreg, das hier ist unser Vetter Beckram. Beckram, das ist Oreg.«
    »Ihr habt Ward nicht gesagt, was die Blaue Garde hier tut«, sagte Oreg leise, ohne die Vorstellung anzuerkennen. Selbstverständlich kannte er Beckram bereits, und er mochte ihn nicht, weil er Ciarra immer aufgezogen hatte.
    Beckram bedachte Oreg mit einem kühlen, abschätzenden Blick, dann lächelte er angespannt.
    »Du hast besser auf deinen Bruder aufgepasst als ich auf meinen, Ward. Erdrick ist tot.« Ich holte tief Luft, aber er fuhr fort, bevor ich etwas sagen konnte. »Ich habe mit der Königin geschlafen und irgendetwas falsch gemacht. Jakoven hat Erdrick aus Versehen getötet, weil er wie ich aussah. Ich habe mich Haverness angeschlossen, weil ich den Mistkerl umgebracht hätte, wenn ich am Hof geblieben wäre.« Er sprach schnell und gefasst, aber das täuschte mich nicht über die Blutgier in seinem Blick 316

    hinweg. Ich erkannte, dass die Miene, mit der er uns begrüßt hatte, nur eine Maske war, die einen Kern seelentiefen Zorns verdeckte. Ich berührte seine Schulter, aber er hatte keinen Platz für Trost und trat von mir weg.
    Erdrick war tot - das schien unmöglich zu sein.
    »Als ich die Leiche meines Bruders zu Vater brachte, hat er mir die Blaue Garde mitgegeben.«
    »Und Haverness hat sie als seine Hundert genommen?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln, denn das schien Beckram zu wollen.
    »Nein, er hatte bereits die meisten ausgewählt.«
    »Der König hat einen Fehler gemacht«, bemerkte Alizon und kam um ein Zelt herum. Der Halbbruder des Königs hatte sein Hofgewand und die Farben abgelegt. In lederner Jagdkleidung wirkte er erheblich gefährlicher. Ich wusste nicht, ob er uns belauscht hatte oder gerade erst vorbeigekommen war, aber ich wusste, worauf ich wetten würde.
    »Er tötete Beckram«, fuhr Alizon fort, »weil er wusste, dass Hurog ein nicht sehr wichtiger, so gut wie mittelloser Besitz im Land der nördlichen Barbaren ist.« Alizons Stimme zeigte, dass er nicht so dumm war. Ich schon. Es kam mir wie eine vollkommen zutreffende Beschreibung von Hurog vor.
    »Er glaubte, dass Hurogs Kraft mit dem Tod des be-merkenswerten Mistkerls vergangen war, der es so lange beherrscht hatte. Also hat Duraugh ihm vorge-führt, was die Macht des Hurog-Namens immer noch leisten kann. Er brachte die Hälfte der Adligen von Shavig mit

Weitere Kostenlose Bücher