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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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vorher seine Patienten übernommen hatte, während Dr. Seward sich in London um Lucy kümmerte) ihn als Leiter des Irrenasyls vertrat. Jonathans Arbeitsbelastung war ohnehin nicht sehr hoch gewesen, als wir Exeter verließen. Trotzdem schrieb er an seinen Assistenten in der Anwaltskanzlei und erklärte ihm bis in alle Einzelheiten die Vorkehrungen, die zu treffen waren, sollte er verspätet zurückkehren.
    Jeden Tag besuchte mich Nicolae in meinen Gedanken, berichtete mir von den Fortschritten seiner Heimreise. Jede Nacht durchlebte ich aufs Neue den zauberhaften Traum von der Liebe, die ich mit ihm erfahren hatte. Oh!, dachte ich, wenn nur Jonathan mich einmal so berühren würde! Aber Jonathan wahrte Abstand.
    Am Abend, bevor wir laut Plan England verlassen sollten, bereitete ich mich gerade darauf vor, zum Abendessen hinunterzugehen, als Jonathan in unser Zimmer gestürmt kam. Er lächelte und trug eine große Schachtel, die aussah, als stamme sie aus einem exklusiven Londoner Geschäft.
    „Mina, ich habe etwas für dich.“
    Seit langem hatte ich auf Jonathans Zügen nicht mehr einen solchen Ausdruck der Freude und eifrigen Erwartung wahrgenommen. Ich ging zu ihm. „Du warst in der Stadt?“
    „Ja. Und dies hier habe ich in einem Schaufenster gesehen und musste gleich an dich denken.“ Er legte die Schachtel aufs Bett. „Los, mach sie auf.“
    Ich öffnete die Schachtel und jauchzte vor Freude. Es lag ein langer weißer Wollumhang darin, der mit getüpfeltem weißem Hermelin gesäumt war, außerdem eine dazu passende Hermelinmütze. „Oh!“, rief ich, hüllte mich sogleich in die üppigen Falten des Umhangs und ließ die Finger durch den weichen Pelzkragen gleiten. „Jonathan! Wie wunderschön! Aber es muss ein kleines Vermögen gekostet haben.“
    „Das Geld ist mir gleichgültig. Wenn ich mich nicht irre, hast du dir so etwas schon gewünscht, als du noch ein ganz kleines Mädchen warst.“
    Ich begriff zwar nicht recht, was er damit meinte, aber ich setzte die Hermelinmütze auf und trat vor den Spiegel, wo ich mein Ebenbild anstarrte. „Ich sehe aus wie eine Königin.“ Sobald ich diese Worte ausgesprochen hatte, erinnerte ich mich an den kindlichen Wunsch, auf den sich Jonathan gerade bezogen hatte. Meine Augen trafen im Spiegel die seinen, und ich entnahm seinem Lächeln, dass wir die gleiche Erinnerung hatten.
    „Du warst sechs Jahre alt, vielleicht sieben“, sagte Jonathan leise, „und ich nur ein paar Jahre älter.“
    „Wir haben im Wohnzimmer deiner Mutter im Waisenhaus Verkleiden gespielt.“
    „Du warst die Königin. Du trugst ein zerlumptes altes weißes Tischtuch als Umhang. Und ich war dein Untertan.“ Mit einem Grinsen spielte er die Szene nach. Er nahm seinen Regenschirm zur Hand und reichte ihn mir. Dann kniete er mit feierlicher Geste vor mir nieder. „Eure Majestät“, sagte er und neigte das Haupt.
    Mit einem Lächeln berührte ich mit dem Schirm zuerst seine rechte, dann seine linke Schulter und erklärte in königlichem Tonfall: „Hiermit schlage ich Euch zum Ritter. Erhebt Euch, Sir Jonathan. Ihr dürft meine Hand küssen.“
    Er stand auf und küsste mir die Hand, verbeugte sich dann mit höfischer Eleganz. „Ich schwöre Euch die Treue, Eure Hoheit, und werde bis ans Ende meiner Tage Eure Ehre verteidigen.“
    Unsere Blicke trafen sich, und wir prusteten los vor Lachen. „Das hatte ich vergessen.“
    „An diesem Tag hast du dir gewünscht, dass deine Eltern dich finden würden und dass du als Prinzessin erkannt würdest. Und du hast geschworen, dass du eines Tages einen langen weißen Umhang mit feinstem Hermelinbesatz tragen würdest.“
    „Wie erinnerst du dich nur daran?“, fragte ich verwundert.
    „Ich erinnere mich an alles, was mit dir zu tun hat. Du bist immer meine Prinzessin gewesen.“ Während er sprach, schaute er voller Wärme und Zuneigung auf mich herab, so wie er mich angesehen hatte, ehe ich von der Narbe gezeichnet war.
    „Oh, Jonathan.“
    Nun trat er vor und nahm meine Hände in die seinen. „Mina, die letzten Monate waren für mich die Hölle auf Erden. Ich weiß, dass sie das auch für dich waren. Und ich weiß, dass ich in der letzten Woche ... unnahbar war. Ich habe deswegen ein sehr schlechtes Gewissen. Ich möchte dir sagen, wie leid es mir tut.“
    „Jonathan, still“, erwiderte ich rasch. „Ich war doch auch so reserviert. Du musst dich nicht entschuldigen.“
    „Doch, das muss ich. Warum du schweigst, weiß ich. Das hat dir

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