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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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rangen, stand der Wolf in seiner ganzen königlichen Würde und Schönheit da und starrte mich aus tiefblauen Augen an, die ich plötzlich erkannte.
    „Oh!“, rief ich aus. Doch ehe ich etwas tun konnte, kam die blonde Vampirfrau angetaumelt. Sie war noch jung und wunderschön, obwohl der Pfahl in ihrem Rücken steckte. Mit einem wütenden Schrei stürzte sie sich auf mich, um ihre Reißzähne in meinen Hals zu schlagen. Doch da sprang der Wolf sie mit einem zornigen Grollen an, warf sie zu Boden und biss ihr mit solch wilder Kraft die Kehle durch, dass er dabei beinahe ihren Kopf vom Rumpf abtrennte. Kopf und Körper verfielen nun zusehends und enthüllten den uralten Körper, der in ihnen steckte.
    Dann rannte der Wolf zur Tür. Er blieb dort kurz stehen und warf noch einen Blick zurück, ehe er verschwand.
    Erst jetzt gaben die Beine unter mir nach, und ich sank zitternd auf den Steinboden nieder. Mein Gesicht, meine Hände und Kleider waren blutbespritzt. Der Professor war ebenso mit Blut besudelt.
    „Mein Gott!“, rief Dr. van Helsing mit wilden Augen. „Frau Mina! Wie um alles in der Welt haben Sie mich gefunden? Doch berichten Sie mir später davon. Ich danke Gott, dass Sie gekommen sind. Ich danke Ihnen viel tausend Mal. Dieser Wolf! Nun, das ist ein Rätsel. Woher ist er gekommen?“
    „Ich habe keine Ahnung“, log ich.
    „Wer könnte es glauben ... wer könnte es glauben. Zu denken, dass ich, van Helsing, diesen Furien zum Opfer gefallen bin ... Es ist unvorstellbar!“
    „Was ist geschehen, Herr Professor?“
    Er suchte sein blutbeflecktes Hemd und zog es über. Er schüttelte betrübt den Kopf, während er sprach. „Ich habe sie hier, wie erwartet, schlafend vorgefunden. Ich stand mit dem Pfahl in der Hand über den Sarg der Blonden gebeugt, wollte ihn ihr gerade in die Brust rammen. Doch plötzlich hat mich ihre Schönheit so angerührt, dass ich es nicht über mich brachte. Sie sah so lieblich aus, so strahlend und voller Leben, dass es mich schauderte, als sei ich gekommen, um einen Mord zu begehen. Also habe ich innegehalten. Ich habe gezögert.“ Seine Wangen überzogen sich mit brennender Schamesröte, während er das Hemd zuknöpfte und sich den Mantel überwarf. „Ich habe sie wie verzaubert angestarrt, als hätte sie mich in den Bann geschlagen. Plötzlich öffnete sie die Augen und sah mich an. Oh, welch ein Blick! Welch eine Schönheit! So voller Liebe! Völlig neue Gefühle stiegen in mir auf. Der männliche Instinkt in mir flüsterte mir ein, ich müsste sie lieben und beschützen.“
    Nun setzte er sich auf eine Bank, um seine Socken und Schuhe anzuziehen. Er seufzte schwer. „Dann erhob sie sich aus ihrem Grab und nahm mich in die Arme. Sie küsste mich. Niemals habe ich einen solchen Kuss erlebt! Was für eine Ekstase ich verspürte, kann ich kaum beschreiben. Meine Gedanken waren nur noch weiche Watte. Dann plötzlich hielten mich zwei umfangen, nicht nur eine. Und dann ...“ Peinlich berührt schüttelte er den Kopf. „Nie, nie im Leben habe ich mich so geschämt.“
    Oh, wie gut ich die Gefühle verstand, die er soeben durchlebt hatte! Wie viele Male hatte ich genau diese Ekstase verspürt, wenn Nicolae mich in seinen Armen hielt!
    „Quälen Sie sich nicht, Herr Professor. Sie trifft keine Schuld. Und nun ist alles vorüber. Sie sind alle tot.“
    „Nein, sie sind noch nicht tot, Frau Mina. Selbst diese hier, deren Kopf der Wolf beinahe abgerissen hat, ist vielleicht noch nicht völlig tot. Wenn wir nicht allen dreien den Kopf vollständig abschneiden, könnten sie trotz allem wiedergeboren werden.“
    Ich erbleichte. „Ich werde Ihnen helfen.“
    „Nein. Dies ist eine blutige Arbeit, wirklich eine Fleischerarbeit. Ich würde nicht wünschen, dass Sie diese Erinnerung, die Ihnen noch viele Jahre Unruhe bereiten würde, in Ihren Gedanken mit sich herumtragen, Frau Mina. Ich mache das.“
    „Ich bin bis hierher gekommen, Herr Professor. Ich möchte sehen, wie es gemacht wird.“
    Zögernd und voller Zweifel stimmte er mir schließlich zu. Er holte seine Sägen und die anderen Messer herbei. Und wir vollendeten die grauenhafte, blutige Tat, dreimal nacheinander. Es war wirklich furchtbar. Mich schaudert, wenn ich daran zurückdenke. Der einzige Trost kam immer im allerletzten Augenblick, als das Messer den Kopf der Vampirfrau vollends abgetrennt hatte. Denn in jenen kurzen Sekunden meinte ich süßen Frieden auf den faltigen Gesichtern zu erblicken, als sei die Seele

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