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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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eingesperrt werden konnte, wie es Jonathan gewesen zu sein glaubte.
    Ich zögerte einen Augenblick. Was harrte meiner wohl in dieser einsamen, alten Burg? Ging ich in den Tod? Vielleicht, denn wenn die grausamen Vampirfrauen wirklich wach waren, dann wusste ich, dass ich nicht die Kraft oder die Fertigkeiten haben würde, sie zu besiegen. Andererseits könnte der Professor in Lebensgefahr sein. Ich musste zumindest mein Glück versuchen.
    Ich überschritt die Schwelle. In der großen, runden Eingangshalle, in der ich nun stand, führten vier Torbögen in verschiedene Richtungen. Einige frische Schlammspuren auf dem Steinboden erregten meine Aufmerksamkeit. Sie konnten durchaus vom Professor stammen.
    Ich nahm meinen Umhang ab und legte ihn über einen Stuhl, folgte dann den Fußspuren durch einen der Torbögen und über einen Flur. Schon bald befand ich mich in einem ungeheuer großen Gemach. Dort fiel das einzige Licht durch schmale schlitzförmige Öffnungen hoch oben in der Nähe der Decke. Es war sehr kalt in dem Raum. Ich blieb bebend stehen, ließ meinen Augen Zeit, sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen. Schon bald bemerkte ich, dass die Wände vom Boden bis zur Decke mit Bücherregalen bedeckt waren, in denen Hunderttausende von Büchern stehen mochten. Mein Herz raste. Dies war also Graf Draculas Bibliothek! Hier hatte er so viele Jahrhunderte lang unzählige zufriedene Stunden verbracht! Und kein Wunder. Es war ein herrlicher Raum. Die Fenster waren von Vorhängen aus üppigstem Samt verdeckt, und die Möbel schienen mit dem kostbarsten und herrlichsten Stoff gepolstert zu sein. Ein halbes Dutzend wunderbarer Gemälde in vergoldeten Rahmen hingen an den Wänden. Die Bilder zeigten europäische Landschaften, die, wie ich voller Verwunderung feststellte, im Stil einigen Kunstwerken sehr ähnelten, die ich in London in der National Gallery gesehen hatte.
    Alles war still. Ich bemerkte weitere Schmutzspuren auf dem Steinboden und schritt eilig voran, verließ das großartige Gemach und ging erneut durch einen langen Korridor. Ich rüttelte an allen Türen, an denen ich vorüberkam, fand sie aber sämtlich verschlossen. Schließlich gelangte ich zu einer Tür, die offen stand. Sie führte in ein sehr staubiges, spärlich möbliertes Schlafzimmer, das wohl lange niemand mehr benutzt hatte. Nun wiesen die Spuren mir den Weg zu einer offenen Tür am anderen Ende des Zimmers. Ich hoffte, dass ich wirklich den Schritten des Professors folgte, und ging durch diese Tür. Ich kam auf einen Flur, der mich zu einer steinernen Wendeltreppe brachte, die steil nach unten verlief.
    Während ich herabstieg, hatte ich das seltsame Gefühl, diesen Weg schon einmal gegangen zu sein, obwohl ich wusste, dass dies nicht möglich war. Da begriff ich: Jonathan hatte in seinem Tagebuch das Zimmer oben und genau diese Treppe beschrieben! Ich erinnerte mich, dass sie in eine Kapelle im unteren Bereich der Burg führte, wo Jonathan Dracula zweimal schlafend gefunden hatte.
    Als ich unten an der Treppe angelangt war, vernahm ich das mir inzwischen vertraute, unheimliche Lachen der Vampirfrauen. Mir stockte der Atem, als ich einen schwach beleuchteten, tunnelartigen Gang entlanghastete. Nun flüsterten die Stimmen leise und unter wollüstigem Lachen: „Entspanne dich, mein Hübscher.“
    „Wir wissen, was du willst, Engländer, und wir werden es dir geben.“
    „Nun kannst du uns nicht mehr entkommen.“
    Das Herz schlug mir vor Angst und Schrecken bis zum Halse. Ich hielt vor einer halb offen stehenden, schweren Eichentür inne. Während ich den Holzpfahl fest mit den Händen umklammerte, schaute ich vorsichtig um den Türstock herum. Schon der erste Blick bestätigte meine Vermutung: Ich befand mich tatsächlich in einer alten Kapelle. Meine Augen fielen auf eine offene Balkendecke und hohe Steinmauern. Das Licht drang durch uralte, herrliche Buntglasfenster in den Raum und durchströmte ihn mit vielfarbigem Glanz. Als ich mich weiter umschaute, sah ich drei Särge, die an der am weitesten entfernten Wand standen. Von allen dreien waren die Deckel abgenommen.
    Der Anblick, der sich mir nun bot, war so schockierend und abstoßend, dass ich ihn wohl mein Leben lang nicht vergessen werde.
    Kaum ein Dutzend Fuß von mir entfernt, lag Dr. van Helsing auf dem Rücken ausgestreckt auf dem Steinboden. Er war reglos, hatte die Augen weit aufgerissen, als hätte man ihn betäubt. Seine Werkzeugtasche befand sich neben ihm. Der Inhalt, alle

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