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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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verlangte nach einer sinnvollen Beschäftigung. Ich sehnte mich danach, anderen nützlich zu sein. Immer wieder spukten mir Herrn Wagners Worte durch den Kopf: „Ich denke doch, dass die neue Frau von heute gründlich darüber nachdenkt, was sie nach einer Eheschließung möchte, und nicht nur darüber, was die Gesellschaft ihr diktiert oder was ihr Ehemann von ihr erwartet.“
    Was sollte eine Frau denn machen, fragte ich mich, wenn sie feststellte, dass die Rolle der treusorgenden Gattin und Hausfrau sie nicht ausfüllte?
    Eines Abends, nachdem sich Herr Hawkins zurückgezogen hatte und Jonathan und ich lesend und arbeitend am Kamin unseres Wohnzimmers saßen, sagte ich: „Jonathan, ich würde gern mit dir über etwas reden.“
    „Was ist es denn, meine Liebe?“, antwortete er, ohne von den Dokumenten aufzuschauen, die er durchlas.
    „Herr Hawkins hat unten ein sehr schönes Klavier. Was würdest du davon halten, wenn ich ein paar Stunden in der Woche unterrichte?“
    Jonathan blickte überrascht von seinen Papieren auf. „Klavierstunden? Soll das ein Scherz sein?“
    „Ich meine es vollkommen ernst. Ich habe in der Schule Musikunterricht gegeben. Mir fehlen meine Schülerinnen, und mir fehlt das Unterrichten. Es wäre eine nützliche Beschäftigung, mit der ich meine Zeit verbringen könnte.“
    „Mina“, erwiderte er geduldig, „ich verstehe, dass dir die Schule fehlt. Du hast mehr als dein halbes Leben dort verbracht. Aber das geht vorüber. Ich bin sicher, dass du mit der Zeit viele andere Dinge finden wirst, mit denen du dich beschäftigen kannst.“
    „Was für Dinge?“
    „Ich weiß nicht. Was machen denn andere junge Ehefrauen?“
    „Ich nehme an, sie verbringen ihre Zeit damit, ihre neuen Wohnungen einzurichten. Aber dieses Haus ist schon so wunderschön ausgestattet, und es ist außerdem immer noch das Haus von Herrn Hawkins und nicht unseres.“
    „Hast du denn nicht alle Hände voll damit zu tun, das Personal zu beaufsichtigen?“
    „Das Personal führt dieses Haus auch ohne meine Einmischung außerordentlich gut und reibungslos.“
    „Dann schließe dich einer Frauengruppe an. Oder mache Handarbeiten. Das hat dir doch immer Vergnügen bereitet, nicht wahr?“
    „Handarbeiten?“, erwiderte ich mit einer Grimasse. „Ich habe zwar den Mädchen in der Schule das Sticken beigebracht, aber mir selbst hat es nie gefallen. Das machen Frauen nur, wenn sie nichts Besseres zu tun haben. Ich hatte gehofft, du würdest meine Hilfe in der Kanzlei benötigen, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein ...“
    „Ich begreife, dass dir das Kummer bereitet, Mina. Aber wir sind doch erst einige Wochen verheiratet und nur wenige Tage in Exeter. Werde erst einmal heimisch hier und gewöhne dich an dein neues Leben. Eines Tages, wenn wir mit Kindern gesegnet werden, hast du bestimmt viel zu tun und denkst nicht mehr daran, anderer Leute Kinder zu unterrichten oder in meiner Kanzlei zu arbeiten.“
    „Aber Jonathan, das liegt in der Zukunft. Ich spreche von meinem jetzigen Leben.“
    „Jetzt bist du eben eine verheiratete Frau. Und verheiratete Frauen arbeiten nicht außerhalb ihres Haushaltes. Derlei gehört sich einfach nicht.“
    „Ich verstehe, wie du in dieser Sache denkst, mein Lieber. Ich möchte doch nur einige Stunden in der Woche unterrichten, hier in meinem Zuhause. Das würde mich sehr glücklich machen.“
    Er klatschte seine Papiere auf einen in der Nähe stehenden Tisch und schaute mich finster und wütend an. „Ich verdiene genug für einen respektablen Lebensunterhalt, Mina. Was würden denn die Leute denken, wenn du anfingest, Unterricht zu geben? Dass ich nicht in der Lage bin, uns beide zu ernähren? Dass ich deinen Beitrag zum Haushalt benötige, damit wir unser Dasein fristen können? Das wäre beschämend, zumal wir ja hier in diesem Hause leben, wo wir praktisch keinerlei Ausgaben haben!“
    „Macht es dir so viel aus, was die Leute denken würden, Jonathan?“ Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, da erkannte ich, wen ich zitierte. Genau diese Worte hatte Herr Wagner an jenem Morgen vor unserer Bootsfahrt benutzt.
    „Ja, es macht mir sogar sehr viel aus!“, rief Jonathan. „Ich bin jetzt Teilhaber der Kanzlei Hawkins und Harker. Ich treffe mich jeden Tag mit Mandanten. Ich muss mich der Verantwortung würdig erweisen, die man mir übertragen hat. Falls ich ... falls wir Fehler machen, reden die Leute, und das beeinträchtigt unsere Geschäfte!“
    Nun fühlte ich mich

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