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Dracula - Stoker, B: Dracula

Dracula - Stoker, B: Dracula

Titel: Dracula - Stoker, B: Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bram Stoker
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darf alleine gehen. Sie müssen mächtig genug sein, um nötigenfalls Widerstände überwinden zu können. Die Slowaken sind stark und wild, und sie haben kräftige Arme.« Alle Männer lächelten, denn schließlich hatten sie ein ansehnliches Waffenarsenal dabei. Mr. Morris sagte:
    »Ich habe einige Winchesterbüchsen mitgebracht. Die sind selbst im Gewühl sehr handlich und auch gegen Wölfe gut zu gebrauchen. Der Graf wird jedenfalls noch einige andere Vorkehrungen getroffen haben, die Mrs. Harker nicht hören oder nicht verstehen konnte, wir müssen auf alles gefasst sein.« Nun meldete sich Dr. Seward:
    »Ich denke, ich gehe mit Quincey. Wir sind durch die Jagd aufeinander eingespielt, und mit guter Bewaffnung dürften wir mit allem fertig werden, was uns begegnet. Art, du darfst aber auch nicht allein reisen. Es könnte mit den Slowaken eine Auseinandersetzung geben, und ein unglücklicher Messerstoß – ich nehme nicht an, dass diese Burschen Feuerwaffen tragen – könnte all unsere Pläne zunichte machen. Diesmal darf es kein Risiko geben, wir dürfen nicht ruhen, bis der Kopf des Grafen von seinem Rumpf getrennt ist und wir sicher sein können, dass er niemals mehr zurückkommt.« Dr. Seward blickte bei diesen Worten auf meinen Jonathan, und Jonathan sah mich an. Ich erkannte, wie sehr der Ärmste innerlich hin und her gerissen war: Natürlich wollte er gern bei mir bleiben, aber andererseits würde die Abteilung auf dem Dampfschiff höchstwahrscheinlich diejenige sein, die den … den … den
Vampir
vernichtet. (Was hält mich zurück, |515| dieses Wort niederzuschreiben?) Jonathan schwieg, und in sein Schweigen hinein sagte Dr. van Helsing:
    »Freund Jonathan, dies ist wirklich Ihre Aufgabe, und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind Sie jung und mutig, und Sie können kämpfen. Wir aber müssen alle Kräfte einsetzen, die uns zur Verfügung stehen. Zweitens haben Sie ein Anrecht darauf, ihn zu vernichten, da er ein solches Unglück über Sie und die Ihrige gebracht hat. Sorgen Sie sich nicht um Madame Mina, sie wird unter meiner Obhut stehen, wenn es erlaubt ist. Ich bin alt, meine Beine sind nicht mehr so schnell wie einst, ich bin keine langen Strecken auf dem Pferderücken gewöhnt oder Verfolgungsjagden, wie sie nötig sein werden. Und ich kann auch nicht besonders gut mit Schusswaffen umgehen. Aber ich kann anderweitig nützlich sein, ich kann auf andere Weise kämpfen. Und wenn nötig, so kann ich ebenso gut sterben wie ein Jüngerer. Nun lassen Sie mich also einen Vorschlag machen: Während Sie, Lord Godalming, und Sie, Freund Jonathan, in Ihrem kleinen, flinken Dampfschiff den Fluss hinauffahren, und während John und Quincey das Ufer bewachen, falls er zufällig anlegen sollte, bringe ich Madame Mina direkt ins Herz des Heimatlandes unseres Feindes. Während der alte Fuchs in seiner Kiste auf dem fließenden Wasser dahinschwimmt und nicht an Land kommen kann, während er nicht einmal wagt, den Deckel seines Sarges anzuheben, damit ihn die Slowaken nicht aus eigener Angst vernichten – währenddessen werden wir auf Jonathans Spuren von Bistritz über den Borgopass gehen und den Weg zur Burg Dracula einschlagen. Madame Minas hypnotische Fähigkeiten werden uns beim ersten Sonnenaufgang in der Nähe der Burg sicher von Nutzen sein, und wir werden den Weg schon finden. Auf der Burg dann gibt es viel zu tun, es werden viele Zufluchtsorte zu sterilisieren sein, um dieses Schlangennest ein für alle Mal auszulöschen …« Hier unterbrach ihn Jonathan hitzig:
    »Wollen Sie damit sagen, Professor van Helsing, dass Sie vorhaben, Mina in ihrem unglücklichen Zustand, vergiftet mit der |516| schrecklichen Krankheit dieses Teufels, geradewegs in diese Höllenfalle zu bringen? Nicht um alles in der Welt! Nicht um Himmel oder Hölle …« Ihm versagte für ein paar Augenblicke die Stimme, dann fuhr er fort:
    »Wissen Sie denn überhaupt, was das für ein Platz ist? Haben Sie diese Höllengrube gesehen, wo selbst das Mondlicht grauenhafte Gespenster gebiert und jedes im Winde wirbelnde Staubkörnchen der Embryo eines Monsters ist? Haben Sie schon einmal die Lippen des Vampirs an Ihrer Kehle gespürt?« Er drehte sich zu mir um, und als seine Augen meine Stirn trafen, warf er die Arme in die Höhe und rief: »Oh mein Gott, was haben wir getan, dass du solche Schrecken auf uns häufst?« Dann brach er auf dem Sofa zusammen. Die klare, freundliche Stimme des Professors aber beruhigte uns alle wieder.
    »Mein

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