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Dracula - Stoker, B: Dracula

Dracula - Stoker, B: Dracula

Titel: Dracula - Stoker, B: Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bram Stoker
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neugeboren. Während ich hier sitze und ihm beim Schlafen zusehe, habe ich zugleich die Maschine im Blick, steuere und halte Ausschau. Ich spüre, dass meine Kraft und meine Energie wieder zu mir zurückkehren. Gerne wüsste ich, wo Mina und van Helsing gerade sind. Sie müssten am Mittwoch gegen Mittag in Veresti angekommen sein. Dann wird es wohl einige Zeit gekostet haben, Kutsche und Pferde zu beschaffen. Wenn sie danach aber gut vorangekommen sind, könnten sie jetzt schon in der Nähe des Borgopasses sein. Gott leite und schütze sie! Ich schrecke davor zurück, was alles passieren könnte. Wenn wir doch schneller wären! Aber dass ist unmöglich, die Maschine keucht und leistet ihr Äußerstes. Auch wüsste ich gerne, wie Dr. Seward und Morris vorankommen. Es scheint zahllose Bäche zu geben, die von den Bergen in diesen Fluss münden. Da aber keiner von ihnen gegenwärtig besonders breit ist, werden unsere Reiter durch sie wohl auch keine Schwierigkeiten haben – im Winter und bei Schneeschmelze wäre das zweifellos anders. Ich hoffe, dass wir die beiden noch vor Strasba zu Gesicht bekommen, denn sollten wir den Grafen bis dahin noch nicht eingeholt haben, wäre es nötig, miteinander über das weitere Vorgehen zu beraten.
     
    Dr. Sewards Tagebuch
     
    2. November
    Drei Tage im Sattel. Keine Nachrichten. Hätte auch keine Zeit, sie niederzuschreiben, da jeder Augenblick kostbar ist. Wir haben nur die für die Pferde erforderlichen Pausen eingelegt, aber wir befinden uns dabei prächtig. So manche Erfahrung aus gemeinsamen |522| Abenteuern erweist sich jetzt als hilfreich für uns. Wir müssen gleich weiter, denn wir haben keine Ruhe, bis wir unser Dampfschiff wieder in Sicht haben.
     
    3. November
    Wir erfuhren in Fundu, dass unsere Barkasse die Bistritza hinaufgefahren ist. Ich wünschte, es wäre nicht so kalt. Es gibt Anzeichen dafür, dass Schnee bevorsteht, und sollte dieser stark werden, so könnte er uns aufhalten. In diesem Fall müssten wir uns wohl einen Schlitten besorgen und unsere Verfolgung nach russischer Art fortsetzen.
     
    4. November
    Heute erfuhren wir, dass die Barkasse aufgehalten worden war. Es hatte beim Überwinden von Stromschnellen wohl einen Unfall gegeben. Die Slowaken kommen problemlos über derartige Stellen hinweg, sie ziehen ihre Boote an Seilen hinüber, und der Steuermann ist mit den Tücken des Flusses vertraut. Godalming ist ein Hobbyschlosser, offenbar hat er das Schiff selbst notdürftig reparieren können. Nachdem sie dann mithilfe der Ortsansässigen die Stromschnellen bezwungen hatten, haben sie ihre Jagd wieder aufgenommen. Ich fürchte aber, dass das Dampfschiff durch den Unfall gelitten hat. Die Bauern berichteten jedenfalls, dass die Maschine auch im ruhigeren Wasser immer wieder ausfiel, und zwar bis sie das Schiff aus den Augen verloren hatten. Wir müssen uns noch mehr beeilen, vielleicht braucht man unsere Hilfe.
     
    Mina Harkers Tagebuch
     
    31. Oktober
    Wir sind mittags in Veresti angekommen. Der Professor erzählte mir, dass er mich heute Morgen kaum zu hypnotisieren vermochte. Das Einzige, was ich gesagt habe, wäre gewesen: »Dun kel |523| und ruhig.« Er ist jetzt gerade unterwegs, um Wagen und Pferde zu besorgen. Er meinte, wir würden dann später noch Reservepferde dazukaufen, damit wir sie unterwegs wechseln könnten, schließlich haben wir etwas mehr als siebzig Meilen vor uns. Die Landschaft ist lieblich und sehr interessant. Wie herrlich wäre es doch, wenn wir uns unter besseren Umständen an dieser Schönheit erfreuen könnten! Welche Wonne wäre es für Jonathan und mich, gemeinsam dieses Land zu bereisen, hier und dort zu verweilen, um das Volk zu studieren, um etwas über sein Leben und seine Sitten zu erfahren, kurz: unsere Seele und unser Gedächtnis mit all der Farbe und Schönheit dieses wilden, zauberhaften Landes samt seiner malerischen Bewohner zu erfüllen. Aber leider …
     
    Später
    Dr. van Helsing ist zurück, er hat einen Wagen und Pferde gekauft. Wir wollen nun etwas essen und dann in einer Stunde abreisen. Die Wirtin packt uns gerade einen mächtigen Korb mit Lebensmitteln auf das Gefährt, er scheint für eine Kompanie Soldaten berechnet zu sein. Der Professor hatte sie jedoch dazu ermuntert, da er meint, dass vielleicht eine ganze Woche vergehen könne, bis wir wieder etwas Anständiges zu essen bekämen. Er hat noch eine Menge anderer Dinge besorgt, eine prächtige Kollektion aus Pelzmänteln, Decken und verschiedenen

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