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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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es ihnen gezeigt.«
    »Du hast niemandem etwas gezeigt«, entgegnete die dumpfe Stimme.
    »Aber ich habe es geschafft, nicht wahr? Ich habe die Vampirfledermaus erfolgreich mit größeren und intelligenteren Arten gekreuzt! Und ich habe sie abgerichtet und ausgebildet und ihnen beigebracht, Unmögliches zu leisten! Unmögliches jedenfalls in den Augen der sogenannten Fachwissenschaftler.«
    »Wenn das so ist, Bruder, warum hast du deine Erfolge dann nicht aller Welt vor Augen geführt, damit wir endlich an all dem Reichtum und Ruhm teilhaben, von dem du sprichst?«
    »Bald, Adrian, bald. In einem Monat bekomme ich, was ich will. Vielleicht schon in Wochen oder gar Tagen.«
    Adrian nickte. »Die fünfte Gruppe.«
    »Ja. Sie lernen, wenn auch langsam. Laß uns sehen, wie sie heute sind.«
    Er nahm eine Pfeife aus der Tasche seines Arbeitsmantels und blies ein kurzes Signal aus zwei Tönen. Die große Fledermaus mit Namen Spartakus schüttelte den Kopf, dann, als das Signal wiederholt wurde, flatterte sie hoch und verschwand in der Dunkelheit.
    »Siehst du? Er weiß, daß das nicht sein Ruf ist. Unser Spartakus ist der Klügste von allen – und du verbiegst seinen Verstand mit billigen Kartentricks! «
    Wenn Adrian eine Antwort parat hatte, kam sie nicht mehr über seine Lippen. Plötzlich war die Luft über ihnen von lautem Geflatter erfüllt, und als er
    sich eilig vom Tisch zurückzog, landeten dort etwa vierzig Fledermäuse – jede an ihrem Platz auf den Vorrichtungen und Geräten, die den Tisch bedeckten.
    Sie hielten still. Nicht ein Flügel flatterte, nicht ein Laut kam aus den scharfzahnigen kleinen Schnauzen unter den glänzenden schwarzen Augen.
    »Wie sie das Licht verabscheuen, Adrian! Aber sie sitzen und warten auf meinen Befehl. Und sie werden tun, was ich von ihnen erwarte!« Damit blies er wieder in die kleine Pfeife.
    Und auf einmal war der Tisch eine Bühne, auf der ein tolles Schauspiel hektischer Aktivität abrollte. Räder drehten sich, Wippen gingen auf und nieder, Schaukeln schwangen, Wasser spritzte. Fledermäuse trippelten über das Drahtseil, flogen durch Reifen, bedienten Pumpen und Räder, ließen Bälle rollen und setzten Karussells in Bewegung. Es war ein Zirkus, ein Karvenal -ein Karneval der Dämonen.
    »Sieh sie dir an, Adrian! Nicht perfekt, nein, nicht so gut wie die anderen vier Gruppen. Aber bald, mein Lieber, bald. Diese und die anderen werden die Gebrüder Abelard aus der Armut führen. Ja, Spartakus – ein ausgezeichneter, vortrefflicher Name!«
    Und während die Räder sich drehten und Wippen auf und ab gingen, rieb sich August Abelard die Hände und lachte über das Treiben. Es war ein hohes, hysterisches Lachen, bei dessen Klang sein ungekämmter Bruder unwillkürlich zusammenzuckte.
    Er wußte, daß der Wahnsinn wiederkehrte, um für die nächsten ein, zwei Stunden sein verrücktes, erbarmungsloses Spiel mit August Abelard zu treiben.
    5 .
    Fünfzehn Minuten vor Mitternacht. Ungewohnte Stille lag über dem Bereich des UNO-Hauptquartiers. Nur das unablässige Rauschen des Verkehrs jenseits des sechs Blocks umfassenden Sperrbezirks durchdrang die kühle Nachtluft. Es war eine klare Nacht, und das Silberlicht des beinahe vollen Mondes sickerte durch den Dunst aus Industrieabgasen und Flußnebel.
    Die Bewegungen der Wacheinheiten auf der Erde und auf den Dächern der vier Hauptgebäude des UNO-Komplexes waren minimal. Die Polizisten, mit denen Sanchez das Dach des Gebäudes der Vollversammlung teilte, standen auf ihren Posten, beobachteten den Luftraum und warteten. Allein auf diesem Dach waren zwischen vierzig und fünfzig Männer stationiert, ausgerüstet mit den modernsten Waffen, die das Polizeiarsenal zu bieten hatte, von Schnellfeuergewehren mit Infrarot-Zielgeräten bis zu Flammenwerfern.
    Bizarr, dachte Sanchez. Es war, als ob er in eine mittelalterliche Zeit zurückversetzt worden wäre. Die Verteidiger der Burg standen hoch oben auf den Mauern und erwarteten den Angriff des Feindes -eines Feindes, der der dämonengläubigen Phantasie des Mittelalters entsprungen sein könnte.
    Sanchez stand an der Nordkante des Daches und drehte den Zylinder seines großkalibrigen Revolvers. Die Waffe mochte nicht das beste Mittel gegen kleine fliegende Ziele sein, aber sie hatte etwas Beruhigendes. Außerdem hatte Sanchez nicht vor, sich allein auf den Revolver zu verlassen. Ein bedeutend wirksameres Abwehrmittel sah er in dem gewehrähnlichen Gerät, das mit Kabeln an die

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