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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getroffen?«
    Hart schaute Burt an. »Nein, aber ich habe das irgendwann mal gehört. Es ist ja was Besonderes.« Er lachte. »Und dass wir darüber reden, zeigt doch, dass wir uns alle verändert haben. Unser Leben verläuft jetzt in anderen Bahnen. Wir sind nicht mehr die Gleichen wie früher. Wir sind älter geworden und auf gewissen Gebieten nicht mehr so gut.«
    »Amen!«, sagte Simon.
    »Stimmt doch!«
    »Ich halte mich in Form.«
    »Klar!«, blaffte Croft. »Ich auch. Aber wir killen nicht mehr für’s Vaterland. Das hat unsere Instinkte einrosten lassen. Wir sind satter geworden. Vielleicht soll das hier unsere Abschiedsvorstellung werden. Ich kann mir...«
    »Sei mal ruhig!«, fuhr Long ihn an.
    Er hatte etwas gehört. Auch alle anderen hielten den Atem an. Sie sahen, wie Long seinen Stuhl zurückschob und sich mit einer geschmeidigen Bewegung erhob. In seinen Augen lag ein gespannter Ausdruck. Mit leicht zurückgelegtem Kopf schaute er die breiten Holzstufen der Treppe hoch.
    »Siehst du was?«, fragte Thelma leise.
    »Nein, ich habe was gehört. Schritte«, flüsterte er. »Da oben bewegt sich jemand. Kann sogar sein, dass er uns belauscht hat. Na denn...«
    Keiner von ihnen sprach ein Wort. Die Stille war bedrückend. Long setzte sich auch nicht wieder hin. Er schaute nur nach oben. Die drei anderen hatten sich ebenfalls gedreht und richteten ihre Blicke gegen das Gebälk unter der Decke.
    Sie hörten nichts. Sekunden vergingen. Sie dehnten sich unter dem gespannten Schweigen.
    Dann war etwas zu hören. Ein leises Geräusch, das von oben herab an ihre Ohren drang.
    Simon Long hatte die beste Sicht. Die anderen mussten die Köpfe schräg legen und an den Balken vorbeischauen. Jetzt hörten alle die Tritte auf der hellen Holztreppe.
    »Chapman?«, flüsterte Thelma.
    Long hob nur die Schultern. Auch er konnte noch nicht mehr sehen.
    Dann aber kam er.
    Und es war nicht Chapman, sondern ein Fremder!
    ***
    Es hatte niemand darüber gesprochen, ob sie Waffen bei sich trugen oder nicht. Auch jetzt zog niemand eine Schusswaffe oder ein Messer, doch einige Hände näherten sich verdächtig nah einer gewissen Gürtelzone, um sich so schnell wie möglich verteidigen zu können.
    Es war nicht Chapman, der sich ihnen näherte. So konnte er sich nicht verändert haben. Es war eine ganz in Schwarz gekleidete Gestalt, die sich in einen langen Mantel aus dünnem Stoff gehüllt hatte, der den Körper wie ein Vorhang umgab.
    Der Fremde kam die Stufen herab und wirkte überhaupt nicht unsicher. Er gab sich lässig, sogar überlegen, und auf seinen Lippen lag ein Lächeln. So wie er sahen Sieger aus. Mit einer Hand berührte er das Geländer. Seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Er wollte jede Kleinigkeit mit seinen Blicken erfassen.
    Die Anwesenden sagten nichts. Es gab keinen, der ihn kannte. Doch dieser Fremde benahm sich wie der Hausherr.
    Schließlich hatte er die letzte Stufe hinter sich gebracht und blieb stehen.
    Der erste Teil des Auftritts war beendet. Er tat noch nichts, ließ seine Hände jetzt locker am Körper herabhängen und blickte jeden an.
    Thelma hatte den Eindruck, dass er sie länger anschaute als die anderen, und sie fand, dass die Augen nicht zur Haarfarbe passten. Überhaupt störte sie beim näheren Hinsehen die gesamte Erscheinung. Der Mann machte auf sie keinen normalen Eindruck, sondern eher einen künstlichen. Als wäre er ein anderer als der, den sie hier sah.
    Simon Long stand noch immer. Als Einziger. Und er übernahm auch das Wort.
    »Wer sind Sie?«
    Der Fremde strich durch sein Haar, als wollte er es glätten. Es war keine normale Frisur, dafür lag das Haar eigentlich zu glatt auf dem Kopf. Aber er gab eine Antwort, und sie klang irgendwie lächerlich in der Runde.
    »Ich bin nicht Chapman.«
    »Das sehen wir!«
    »Bitte«, sagte der Mann, »ich möchte doch, dass Sie wieder Ihren Platz einnehmen. Auch ich werde mich zu Ihnen setzen. Es ist ja noch ein Stuhl frei.«
    Er wartete keine Antwort ab und bewegte sich mit sorgfältig abgezirkelten Bewegungen auf den freien Sitzplatz am anderen Ende des Tisches zu.
    Dort setzte er sich nieder. Durch sein Handeln zwang er Simon Long, das Gleiche zu tun.
    »So habe ich mir das vorgestellt«, sagte er.
    Thelma Fox sah den Blick dieser so fremd wirkenden Augen wieder auf sich gerichtet. Sie fühlte sich animiert, etwas zu sagen, und sprach über den Tisch hinweg. »Hören Sie, Mister, wer immer Sie sind, sagen Sie uns, was Sie von uns

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