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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Cigam.
    Und die zwei haßten sich nicht nur, sie trugen den Kampf auch aus.
    Jeder wollte jeden vernichten…
    ***
    Eine Welle trieb von außen her heran, schwemmte zwei Zombies wieder in die Höhle, brachte gurgelnden Schaum, auch starke Wasserbewegungen und ließ die Eisschollen tanzen.
    Mallmann zerrte seine Hand aus der Tasche. Hart umschlossen die Finger den Blutstein.
    Und Cigam brüllte ihn an, obwohl aus seinem Maul mehr ein Zischen drang. Dann schickte er das Feuer.
    Kaltes, brutales, grausames Höllenfeuer wie schlimme, tötende Gedanken. Er jagte es auf Will Mallmann zu, es sollte der Hölle und Asmodis zu einem großen Triumph verhelfen und es sollte ihn so vernichten wie zuvor die anderen Vampire.
    Doch Dracula II besaß den Stein.
    Er drückte seinen Arm hoch, drehte die Hand, so daß Cigam auf die Fläche schauen mußte.
    Und er starrte auf den Blutstein!
    Ein kaltes, dunkelrotes Leuchten jagte in das ebenfalls kalte Licht des Feuers hinein.
    Beide Energien prallten zusammen, beide waren mächtig, auf beide konnten sich die schwarzmagischen Todfeinde verlassen. Aber eine mußte einfach siegen.
    Nein, es lief nicht so ab.
    Sie waren gleich stark, und sie schafften es tatsächlich, sich zu neutralisieren. Es passierte nichts.
    Weder mit Mallmann noch mit Cigam.
    Als der erste Angriff vorbei war, standen sie sich gegenüber und starrten sich an.
    Sekunden dehnten sich für beide und entwickelten sich zu kleinen Ewigkeiten.
    Dann wuchtete sich Mallmann vor.
    Er wollte nicht auf der schwankenden Eisscholle bleiben. Er kam trotz der Glätte auch weg, sprang Cigam an, der nicht ausweichen konnte.
    Beide fielen auf die Platte, rollten ineinander verschlungen herum, kippten über den Rand und waren verschwunden.
    Für immer?
    ***
    Das dachte auch ich, und meine Befürchtungen steigerten sich ins Unermeßliche.
    Sukos Gedankengang war dem meinen sehr gleich. »Wir müssen hier weg!« brüllte er.
    »Wie denn?«
    »Springen!«
    Ich dachte für einen Moment nach. »In das eisige Wasser oder auf einer Eisscholle landen?«
    »Siehst du eine andere Chance?«
    »Ja, die Galerie. Vielleicht können wir hinschwingen. Halte dich fest, ich fange an.«
    Es war verdammt schwer, die Leiter in Bewegung zu bekommen. Es klappte nach einigen Versuchen und auch deshalb, weil mich Suko dabei unterstützte.
    Wir schwangen hin und her, gaben uns immer mehr Schwung, und die Zeit rann dahin.
    Weder von Mallmann noch von Cigam hatten wir etwas entdeckt. Sie waren wohl aus der Höhle hinausgespült worden. Ich konnte mir vorstellen, daß fließendes Wasser beiden nichts ausmachte.
    Es gab nicht nur die Galerie, auch Leitern, die nach unten führten.
    Natürlich mußten wir beide Glück haben, wenn wir uns auf dem flachen Vorsprung halten wollten. Deshalb war es besser, auf eine der Leitern zuzuschwingen.
    Feuerhauch streifte mich wie heißer Höllenatem. Ich sah plötzlich die Leiter dicht vor uns – und griff zu, bevor ich wieder zurückschwang.
    Die Gegenkraft riß mir beinahe den Arm aus dem Schultergelenk. Eisern hielt ich fest, prallte wieder zurück und schlug mit dem Oberkörper vor die harten Sprossen, die unter meinem Gewicht anfingen zu zittern. Aber es klappte, ich schaffte es, ich konnte mich halten, fand auch mit den Füßen einen festen Tritt und nahm mir die Zeit, um sekundenlang nach Atem zu ringen. Suko probierte dasselbe wie ich. Nur etwas höher, und er bekam die Leiter zu fassen.
    Wir schauten nach unten.
    Das Wasser bewegte sich. Auf der Oberfläche schaukelte das restliche Eis. Dazwischen sahen wir das, was von Draculas Eisleichen zurückgeblieben war.
    Mallmann selbst sahen wir nicht. Auch von Cigam war keine Spur zu sehen. Suko nickte mir zu.
    »Okay, klettern wir nach unten.«
    Es war nicht einfach, weil die Sprossen der Leitern ebenfalls vereist waren. Dreimal rutschte ich aus, stieß mir einmal das linke Schienbein, danach die Ellbogen.
    Suko erging es kaum besser, aber wir standen bald auf dem relativ trockenen Boden, denn fast an der Höhlenöffnung hatte sich so etwas wie ein Steinstrand gebildet, den nur jede vierte oder fünfte Welle überschwemmte.
    Wenn wir die Höhle verlassen wollten, mußten wir durch den Ausgang und den Vorhang aus kalter Gischt.
    Wir hörten das Donnern der Brandung, das Brausen der zersprühten Wellen und dazwischen noch ein anderes Geräusch, das keine natürliche Ursache hatte.
    Der Motor des Hubschraubers!
    Wir erbleichten wie auf Kommando. »Wer haut denn damit ab?«

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