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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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verfeinerten Kunstsinn. Es heißt, er habe zahlreiche Gemälde und Plastiken besessen, aber sein Hauptinteresse - man sollte es vielleicht lieber ein überwältigendes Verlangen nennen - galt einer besonderen Art von Kunstwerk.“
    „Und das wäre?“ fragte Harmon.
    „Gold, Damien. Seine Goldgier soll so groß gewesen sein, daß sie nur von seinem Blutdurst übertroffen wurde.“
    Harmon nickte. „Du schließt also, daß unter diesem Berg ein Goldschatz verborgen liegt?“
    Thorka hob einen Zeigefinger. „Keineswegs. Der sorgfältige Detektiv macht keine solchen logischen Sprünge. Er nimmt zur Kenntnis, daß Geschichten von einem solchen Goldschatz existieren. Dann folgert er, daß solche Geschichten leicht einem Mann wie Radu Conescu zu Ohren gekommen sein können - einem Mann, der nun behauptet, er sei ein Abkömmling des Grafen. Der Detektiv zieht auch die Summen in Betracht, die Conescu in dieses Vorhaben investiert. Ein alter Hase wie Conescu würde kaum soviel Zeit und Geld in das Unternehmen stecken, wenn er nicht überzeugt wäre, daß es sich lohnt. Dann sind noch die Morde zu berücksichtigen. Ein professioneller Dieb oder Schatzräuber tötet nicht - es sei denn, er rechnete mit sehr wertvoller Beute.“
    „Diese Theorie würde voraussetzen“, sagte Harmon, „daß Conescu für die Todesfälle verantwortlich ist. Aber es gibt noch andere Alternativen, die erörtert worden sind.“
    Thorka nickte. „Wölfe, Vampire, eifersüchtiger Liebhaber. Als Rumäne, der sein Land liebt, kann ich die beiden ersten Alternativen nicht von der Hand weisen, wenn sie auch sehr unwahrscheinlich erscheinen - aber die dritte ist eine klare Unmöglichkeit.“
    „Ist das auch eine Sache des Glaubens?“ fragte Harmon.
    „Der junge Mann, der jetzt mit einem Nervenzusammenbruch im Haus des Arztes liegt, war der Liebhaber des Mädchens. Und er hat ein perfektes Alibi für die Nacht, in der die beiden ersten Morde geschahen. Nein, das ist nicht eine Sache des Glaubens, Damien, sondern eine Tatsache.“
    Es war jedoch eine Tatsache, an die nicht alle glaubten. Alexandru Thorka erfuhr dies aus erster Hand, als die schwarze Limousine in das Dorf Arefu einfuhr. Er lenkte die Aufmerksamkeit seiner zwei amerikanischen Gäste auf den hellen Schein in der Mitte des Dorfes, der von einem offenen Feuer herzurühren schien. Nachdem sie wenig später den Fluß überquert hatten, überholten sie einen Dorfbewohner, der in die gleiche Richtung lief. Thorka fragte ihn und erhielt eine knappe Antwort.
    „Ein Feuer?“ erkundigte sich Harmon.
    „Ja, ein ganz besonderes Feuer. Der Überlebende, von dem wir eben sprachen - dieser Liebhaber - soll lebendig verbrannt werden! Ich verstehe nicht, was in die Leute gefahren ist!“

6.
    „Tötet den Vampir! Verbrennt ihn!“
    Thorka brauchte keine Übersetzung der Schreie zu liefern, die immer wieder aus der Menge aufstiegen. Harmons Rumänisch reichte hin, um die ständig wiederholten Forderungen zu verstehen, und Sanchez benötigte keine Sprachlektionen, um den Inhalt dessen zu begreifen, was von den fackelschwingenden Männern und Frauen wieder und wieder gebrüllt wurde.
    „Tötet ihn - tötet ihn!“
    Die Dorfstraßen um den Marktplatz wimmelten von Menschen, überwiegend Männern, und als der schwere Wagen sich langsam durch das Gedränge der Fußgänger schob, konnte Sanchez sehen, daß auf dem Marktplatz eine Art Scheiterhaufen brannte.
    „Damien, bleib im Wagen. Mr. Sanchez, bitte - ich brauche Ihre eindrucksvolle Gestalt!“
    Bevor Sanchez seine Tür geöffnet hatte, war Thorka ausgestiegen und drängte sich zur Mitte des kleinen Marktplatzes durch. Mehrere stämmige Bauern wandten sich um und bedachten den alten Intellektuellen mit derben und höhnischen Zurufen. Dann, als sie seine Kleidung und den großen schwarzen Wagen sahen, verstummten sie, und ihre Mienen zeigten Unsicherheit und Respekt. Der Anblick des kahlköpfigen Riesen tat ein übriges, sie zur Vernunft zu bringen, und sie machten den beiden bereitwillig Platz. Als Sanchez durch die Gasse der Einheimischen schritt, fühlte er unter seiner Jacke nach der Pistole. Er wußte gut, daß er nicht viel mit der Waffe anfangen konnte. Wenn er sie zeigte, dann mehr wegen des psychologischen Effekts. In einer aufgeputschten Menge wie dieser kam es dem sicheren Selbstmord gleich, wenn er auf jemanden feuerte. Sollte er zu einer Auseinandersetzung kommen, verließ er sich lieber auf seine Fäuste und Füße.
    Die Männer hielten

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