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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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Damian ist nicht sein Reiter, wird es nie sein.
    Damian spürt die Hitze durch seine Adern strömen. Er lacht und erwidert das Fauchen, glaubt Funken zu sehen, die aus seinem Mund und seiner Nase strömen, Flammen zu fühlen, die seine Kehle versengen. Kay stößt einen Schrei aus und stürzt sich auf ihn, und er empfängt sie, umschlingt sie, stürzt mit ihr zu Boden. Hitze und die Lust, sie zu packen, seine Klauen tief in die empfindsamen, weichgepanzerten Stellen zu senken, sich über den Boden zu wälzen und den Atem mit ihrem Feuer zu vermischen…
    Keine Flügel, kein peitschender Schweif, keine Klauen, lächerliche Zähne. Das Feuer ein armseliger Abklatsch von Dracyrhitze, die alles versengende Leidenschaft nur ein warmblütiges, weichhäutiges, dünnstimmiges Aufzucken.
    Sie liegen umklammerte auf dem steinigen, grasigen Boden und ringen nach Luft. Kays Blick klärt sich, kühlt ab zum tiefen Blau ihrer eigenen Augenfarbe. Sie seufzt und ihre angespannten Muskeln erschlaffen. » Damian « , sagt sie und hustet.
    Er beobachtet im Augenwinkel, wie Gormydas sich abwendet und in den Berg zurückkehrt. Sein Geist entlässt den namenlosen Dracer nicht, ohne ihm zu danken. Er hält Kay fest, atmet ihren Duft, in dem sich Schweiß, Erde und Asche zu etwas Dunklem, Erregendem vermischen. » Kay « , sagt er.
    Er löst schließlich den Griff um ihren Körper, schiebt sie von sich und hilft ihr auf. » Gut gemacht « , sagt er. Stolz, als wäre sie sein Kind. » Gut gemacht. Ich habe gewusst, dass du es meistern wirst. «
    Sie lehnt schwer in seinem Arm. » Ich fühle mich, als hätte Gorm mich durchgekaut und ausgespuckt « , sagt sie und lacht ihr dunkles, ein wenig heiseres Lachen, das ihm durch und durch geht. Ihr Blick ist verhangen, ruht mit einer unausgesprochenen Frage auf seinem Mund. Er muss sich auf die Lippe beißen, wünscht sich, dass der Schmerz ihn von dem Impuls erlöst, sie zu küssen, aber dann gibt er dem Drängen nach, neigt sich zu ihr und küsst sie voller Leidenschaft und Glut. Sie seufzt und ihr Seufzen lässt sein Verlangen noch heißer auflodern. Er muss sich zügeln, dies ist nicht der rechte Ort oder die passende Zeit, um sich zu vergessen, aber es fällt ihm schwerer, als er es je für möglich gehalten hätte. Er löst sich von ihr, wendet sich ab und ringt um seine Beherrschung.
    Â» Wir sehen uns morgen « , sagt er. » Kannst du allein stehen? Morgen ist Tyria so weit genesen, dass wir zu zweit fliegen können. « Er dreht sich um, berührt noch einmal ihren Arm. » Du wirst zu erschöpft sein, um es im Wachzustand zu schaffen. Also das nächste Mal in Trance. Ich komme zu dir. «
    Er geht, ohne sich noch einmal zu ihr umzuwenden, aber ihr Blick brennt förmlich ein Loch in seinen Rücken. Er kann ihre Enttäuschung, ihren Zorn spüren und ignoriert ihn. Sie muss lernen, so wie er gelernt hat, damit umzugehen.

    Dieser Mistkerl. Kay fühlte, wie die Wut auf Damian ihr Kraft verlieh. Sie durchquerte den Pferch, blieb noch einen Moment bei Gormydas, der sich zum Schlaf zusammengerollt hatte, und dankte ihm, dann ging sie in die Vorratshöhle und holte das Futter für das Dracerjunge, um das sie sich seit ein paar Tagen kümmerte. Und die ganze Zeit kreisten ihre Gedanken um Damian. Um diesen Mistkerl, der auf ihren Gefühlen spielte wie auf einem Instrument. Dessen Kuss sie schmelzen ließ, heiße Schauder durch ihren Körper jagte, sie weich und gefügig machte. Wenn seine Augen sie anblickten, dann blieb die Zeit stehen und sein Lächeln vertrieb Kälte und Dunkelheit aus ihrem Leben.
    Sie trat gegen eine Kiste, fluchte unterdrückt und ging zum Nest der Dracyrjungen zurück. Sie zwang ihre Gedanken und Gefühle zur Ruhe, ehe sie eintrat. Die Dracyr reagierten sensibel auf menschliche Gefühle, Kay wollte nicht, dass sie Unruhe in das dunkle Nest mit den jungen Dracyr brachte.
    Das Füttern des Jungen– wobei auch der eine und andere Leckerbissen für sein Geschwisterchen abfiel– besänftigte den Aufruhr in ihrem Inneren. Sie blieb noch eine Weile mit geschlossenen Augen in der warmen Dunkelheit sitzen, müde bis auf die Knochen, und erhob sich dann, um in ihr Zimmer zurückzukehren. Heute wartete nichts und niemand mehr auf sie. Sie war hungrig, aber zu müde, um etwas zu essen, und wünschte sich

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