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Dragon 01: Der Schrein des schlafenden Gottes

Dragon 01: Der Schrein des schlafenden Gottes

Titel: Dragon 01: Der Schrein des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Feiglinge!« gab er zurück.
    Es ging den Weg weiter abwärts. Je tiefer sie kamen, desto mehr wich der Fels zurück. Bewachsene Geröllflächen erstreckten sich am Fuß der Hochebene. Dann, als sie am Grund angekommen waren, wandten sie sich wieder nach Westen, und in der ersten Morgendämmerung versteckten sie sich.
    Die Kamelreiter bildeten einen weiten Halbkreis um das Lager der Fremden. Sie warteten.
     
    Parthos Blick glitt über die aufbruchbereite Gruppe. Er spürte ein Unbehagen, das er nicht deuten konnte. Er konnte es auch in den Mienen der anderen sehen.
    Er zog den Riemen seines Helms straff und murmelte: »Haltet die Augen offen. Etwas stimmt nicht.«
    Dragon nickte. »Ja, es ist zu ruhig. Und dann hörte ich Eisen auf Stein klingen.«
    »Ich auch!« sagte Sondart und hängte seinen Schild auf den Sattelknauf.
    Partho nickte nur und steckte die lange Lanze in die Steigbügelhalterung. Er gab das Zeichen zum Aufbruch und ritt aus dem kleinen Kessel heraus. Er wandte sich kurz um und sah befriedigt, daß die anderen dicht aufschlossen. Er hob die Hand und beschleunigte das Tempo.
    Dann riß er am Zügel, und sein Pferd stieg wiehernd hoch.
    Ein drohender schwarzer Schatten war links in seinem Blickfeld aufgetaucht. Ein Reiter auf einem muskulösen Hengst, schwarz wie die Nacht, ritt aus einem Versteck auf den Hügel hinauf und deutete mit dem Schwert nach unten.
    »Umzingelt sie!« schrie er gellend.
    Partho handelte blitzschnell. Er senkte die Lanze, hob sie aus dem Ruhepunkt und legte ihr Ende unter die Achselhöhle. Gleichzeitig schob er seine Hand unter den Schild und nahm den Zügel wieder auf. Er sprengte im Galopp auf den schwarzen Reiter zu. Hinter ihm sang die Bogensehne von Afkral.
    Dann tauchten sie von allen Seiten auf.
    Partho sah sie aus den Augenwinkeln, während er auf den schwarzen Reiter zujagte. Die Lanzenspitze deutete auf die Brust des Mannes, der den Angriff ruhig abwartete. Hundert oder mehr Männer auf Kamelen schoben sich hinter Felsen hervor, kamen unter Bäumen heraus, richteten sich in ihren Verstecken auf. Ein Reiter, der schnell auf die Gruppe zuritt, kippte mit einem Aufschrei aus dem Sattel. Afkrals Pfeil stak in seinem Hals.
    Dann pfiff ein Speer durch die Luft und traf Afkral, der sich gedreht hatte, in den Rücken.
    Partho fauchte: »Die Wandernden! Sie sind zu wandernden Räubern geworden!«
    Der Reiter vor ihm lachte und entblößte in einem bräunlichen, von schwarzem Lockenhaar umrahmten Gesicht blitzende Zähne. Dann fuhr sein Krummschwert herum und schlug die Lanze zur Seite. Partho ließ den Schaft fallen und griff zum Schwert. Er hatte Mühe, sein Pferd zum Anhalten zu bringen und herumzureißen. Die Nähe des Rappen ließ es scheuen und mit den Vorderhufen schlagen. Partho kämpfte mit dem Tier und gleichzeitig mit dem Mann, dessen höhnisches Gelächter in seinen Ohren gellte.
    Der Fremde führte seine Klinge, als ob sie ein leichter Holzstab wäre.
    »Obad hat versagt – aber mir werdet ihr nicht entkommen!« sagte der Reiter des schwarzen Hengstes. Seine grimmigen Schwerthiebe schlugen tiefe Kerben in den Schild.
    Parthos Schildarm wurde taub, und er versuchte vergeblich, sein Schwert zu gebrauchen. Er kämpfte mit Zügeln und Schenkeln mit seinem Pferd. Der weiße Hengst überschlug sich fast, so steil stieg er empor. Er fürchtete den Mann oder dessen Pferd.
    Dann kippten ihn eine Bewegung des Hengstes und ein Hieb des Gegners aus dem Sattel. Er krachte mit großer Wucht auf den steinigen Boden und verlor das Bewußtsein.
    Dragon zog sich Schritt um Schritt zurück. Seine lange Klinge hielt die Kamelreiter eine Weile davon ab, sich an Amee und Ada heranzumachen. Er sah nicht, wo Nabib und Iwa waren, aber er vernahm einen dumpfen Aufschlag neben sich und sah Sondart mit einem Pfeil in der Brust aus dem Sattel fallen.
    Der schwarze Reiter sprengte heran und rief: »Verläßt euch der Mut, ihr feigen Hunde? Holt sie euch! Bindet sie!«
    Darauf stürzten sie mit Wutgeheul heran und trennten Dragon von den Mädchen. Sie zerrten die Mädchen von den Pferden und rissen ihnen die Hände auf den Rücken. Die Pferde scheuten, wo immer der schwarze Reiter war. Dragon gelang es in seinem Grimm, sich noch einmal den vielen Fäusten zu entreißen, die ihn zu packen versuchten. Er warf sein Schwert nach ihm, aber der Mann parierte es elegant mit seiner Klinge.
    Er hörte, wie Nabib ein paar der Männer beschimpfte, die er offenbar wiedererkannt hatte. Er sah aus den

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