Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
dass meine Familie mich wiederhaben will.«
»Das ist gut, denn ich schätze, Dagmar würde dich auch nicht kampflos aufgeben.«
Gwenvael drückte sich von der Wand ab, an der er schweigend gelehnt hatte, und klopfte dem Jungen auf die Schulter. »Wir freuen uns alle sehr, dass du da bist« , schrie er, bevor er Dagmar nach drinnen folgte.
»Wird er mich jetzt immer anschrei…«
»Ja. Wird er.« Éibhear seufzte. »Gewöhn dich einfach dran.«
»Wirst du lange weg sein?«
»Nicht allzu lange. Ich bringe dir ein paar Bücher aus den Wüstenländern mit, in Ordnung?«
»Okay. Gute und sichere Reise.«
Mit einem Winken ging Éibhear, stieg auf sein Pferd und ritt los, um die anderen einzuholen. Links und rechts überholend, suchte er Izzy in der Gruppe. Schließlich ritt er neben Aidan, Caswyn und Uther. »Iz gesehen?«, fragte er sie.
»Mhm.«
»Und?«, drängte er, als seine Freunde nichts weiter sagten. »Wo ist sie?«
Aidan zeigte mit dem Finger … nach oben.
»Bei den Göttern von Pisse und Feuer!«, brüllte Éibhear. Er fragte sich wirklich, was die Frau noch alles anstellen wollte, um ihn in den Wahnsinn zu treiben.
Izzy rannte Addolgars Hals hinauf, über seinen Kopf und sprang von seiner Schnauze. Der Wind so hoch hier oben war rau, brachte sie aus dem Gleichgewicht, sodass sie Celyns Rücken verfehlte. Sie wirbelte und schleuderte durch die Luft, der Boden kam immer näher. Sie sah Ghleanna nicht weit entfernt und wusste, sie konnte sie mit ein bisschen Anstrengung erreichen. Sie musste nur …
Ein Schwanz legte sich um ihre Taille und schleuderte sie nach oben. Izzy drehte sich wieder, die ganze Zeit lachend, bis sie hart auf Éibhears Rücken landete.
»Was stimmt eigentlich nicht mit dir?«, knurrte er und klang dabei genau wie ihre Mutter.
»Nur ein bisschen Spaß.«
»Kannst du nicht etwas weniger Gefährliches machen? Zum Beispiel in eine Schlacht gegen Dämonen reiten, nackt und ohne Waffen? Oder in geschmolzener Lava schwimmen gehen?«
»Du klingst wütend.«
»Weil du wild entschlossen zu sein scheinst, mich in den Wahnsinn zu treiben!«
»Das ist eine grausame Unterstellung.« Izzy streckte die Arme an Éibhears Hals entlang. »Du weißt, dass ich dich liebe.«
»Du liebst es, nervtötend zu sein – und hör auf, dich da hinten zu winden!«
»Tut mir leid.« Aber sie meinte es nicht im Entferntesten ernst. »Weißt du, Éibhear, ich liebe deine Haare immer noch.«
»Danke.«
»Darf ich dir Kriegerzöpfe flechten?«
»Nein, darfst du nicht. Wir sind in einem ernsthaften Einsatz und sollen eine Adlige der Südländer in die Wüstenländer bringen. Wir haben keine Zeit für deine Besessenheit von meinen Haaren und ob sie geflochten sind oder nicht.«
»Glaubst du, Aidan lässt mich seine Haare flechten?«
Knurrend drehte sich Éibhear mitten in der Luft auf den Rücken; Izzy kreischte und klammerte sich mit den Schenkeln an seinen Hals, bis er wieder richtig herum flog.
»Du fieser Mistkerl!« , lachte sie.
»Das hast du davon! Mich mit einem anderen Drachen zu verspotten, du grausame, böse Frau.«
»Das liebst du doch mehr als die Sonnen.«
Sie spürte, wie sich sein grollendes Kichern in ihr ausbreitete, sich um sie legte. »Das ist wahr. Eine tragische Schwäche von mir.«
»Aber eine Schwäche, die ich dir zugestehen werde.«
»Das ist gut. Denn ich liebe dich wirklich, Izzy.«
Izzy legte die Arme um Éibhears Hals. Die Wange an seinen Schuppen, das Gesicht unter den blauen Haaren vergraben, die im Wind peitschten, sagte sie das Einzige, das ihr in diesem Augenblick einfiel.
»Das wurde götterverdammt noch mal aber auch Zeit, Éibhear der Blaue. Denn ich habe mein ganzes verdammtes Leben auf dich gewartet.«
Epilog
Sie erreichten die Hauptstraße, die durch die Dunklen Ebenen führte, und die große Gruppe teilte sich auf. Eine Hälfte wandte sich nach Süden in Richtung Wüstenländer, die andere nach Norden in die Eisländer.
Während die zwei Gruppen ihre verschiedenen Wege einschlugen, blieben drei zurück: zwei auf Pferden, einer zu Fuß.
Die drei sprachen nicht. Das mussten sie nicht. Seit ihrer Geburt hatten sie nie Worte gebraucht, um zu wissen, was die anderen fühlten oder dachten. Aber dies würde das erste Mal werden, dass sie getrennt waren. Es würde nicht leicht werden, aber sie wussten alle, dass es nicht für immer war. Egal, was die Hexen, Mönche oder irgendwer sonst dachten, sagten oder glaubten – in Wahrheit war die Verbindung
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