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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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zwischen diesen drei Wesen stärker als irgendjemand es je verstehen würde. Sie trennten sich jetzt nur, damit sie, wenn sie wieder zusammenkamen, noch stärker, noch mächtiger und vor allem noch besser vorbereitet waren.
    Bereit für die dunklen Zeiten, wenn sie gebraucht wurden.
    Denn diese dunklen Zeiten würden kommen. Sie kamen schnell heran. Und was in der Kanalisation der Hauptstadt der Wüstenländer passiert war, hatte ihre Probleme nur aufgeschoben – nicht aufgehoben.
    Mit einem Nicken ging Talwyn als Erste. Rhi, die nach dem Abschied von ihren Eltern immer noch weinte, wandte sich nach Süden; die Mì-runach, die Onkel Éibhear im nahen Wald versteckt hatte, folgten ihr.
    Dann schaute sich Talan noch einmal um, wandte sein Pferd nach Norden und ging, um sich auf seine Zukunft vorzubereiten.
    Die Männer, die nie gut in emotionalen Dingen waren, hatten sich davongemacht, um einem Bauern in der Nähe Kühe für eine schnelle Mahlzeit zu stehlen, während Annwyl mit Talaith, Dagmar, Keita und Morfyd auf den Stufen vor dem Bankettsaal saß.
    Zum Glück hatte keine von ihnen das Bedürfnis, etwas zu sagen. Also saßen sie einfach da, starrten ins Nichts und fühlten alle gleichermaßen den Verlust der Kinder.
    »Entschuldigung.«
    Annwyl blickte auf. Eine hübsche Frau mit einem kleinen Kind stand vor ihnen. »Kann ich dir helfen?«
    »Aye. Ich versuche jemanden zu finden, der mir behilflich ist, eine Audienz bei Königin Annwyl zu bekommen.«
    »Ich bin Königin Annwyl.«
    Die Frau verspannte sich sichtlich. »Kannst du nicht einfach sagen, dass ich sie nicht treffen kann? Musst du dich über mich lustig machen?«
    »Tatsächlich«, sagte Dagmar, »ist sie wirklich Königin Annwyl.«
    Stirnrunzelnd und eindeutig ungläubig musterte die Frau Annwyl.
    »Wie können wir dir helfen?«, fragte Dagmar freundlich, als die Frau einfach weiterstarrte.
    »Ich brauche Hilfe«, sagte sie zögernd. »Und man hat mir gesagt, du wärst diejenige, die mir helfen könnte.«
    »Womit helfen?«
    »Verstehst du, Mylady, ich wurde aus meinem Dorf vertrieben. Wegen meines Sohnes.«
    Annwyl musterte das Kind. Es war ein hübscher Junge. Groß, mit goldblonden Haaren und großen, grünen Augen. »Ist er krank?« Er sah nicht so aus, aber vielleicht trug er etwas in sich …
    »Nein, Mylady. Er ist … äh …« Die Frau schlang die Arme um den Jungen, als wolle sie ihn beschützen. »Er ist mein Sohn. Mein Sohn. Und ich werde tun, was ich muss, um ihn zu beschützen.«
    »Hat ihn jemand bedroht?«
    »Die Ältesten unseres Dorfes sagen, wenn ich versuche, ihn zurückzubringen, töten sie ihn.«
    Annwyl kämpfte gegen den Impuls, ihre Nackenwirbel knacken zu lassen oder die Fäuste zu ballen. Sie hatte im Lauf der Jahre entdeckt, dass Leute, die sie nicht kannten, diese Reaktionen bedrohlich fanden.
    »Warum sagen sie so etwas?«
    Sie drückte ihren Sohn noch ein bisschen fester. »Weil … wegen seines Vaters.«
    »Wer ist sein Vater?«
    »Nicht wer , Mylady.« Langsam drehte die Frau den Kopf, dann schaute sie zum Himmel hinauf. Annwyl und ihre Schwestern folgten ihrem Blick. Über ihren Köpfen flogen Drachen.
    »Ein Drache?«, sagte Morfyd schließlich. »Der Vater des Jungen ist ein Drache?«
    Die Frau nickte. »Ja. Ich verstehe es selbst nicht. Derjenige, mit dem ich zusammen war … Ich wusste nicht, dass er« – sie räusperte sich – »ein … ein Drache ist, bis mein Sohn fast zwei war. Aber dann war es nicht mehr von Bedeutung. Er ist mein Sohn.«
    »Aber die Dorfältesten wollten, dass du ihn abgibst?«, fragte Talaith. Von ihnen allen hatte sie am meisten Erfahrung mit dem dörflichen Leben.
    »Ich konnte es nicht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber ein Tempelpriester sagte mir, ich solle hierherkommen. Dass du mir vielleicht helfen kannst. Dass wir zumindest willkommen wären, denn du hättest nichts gegen Drachen. Also sind wir hier.«
    Annwyl kratzte sich am Kopf. So hatte sie sich den Rest des Tages nicht vorgestellt, aber vielleicht war es das Beste. Es wäre keine gute Idee gewesen, herumzusitzen und über ihre Kinder nachzugrübeln.
    Sie stand auf. »Ich bin mir sicher, wir können etwas für dich und deinen Sohn tun.«
    »Und die anderen«, sagte die Frau.
    Annwyl setzte sich wieder. »Die anderen?«
    Die Frau machte zusammen mit ihrem Sohn einen Schritt zurück und Annwyl atmete keuchend aus.
    »Annwyl?«, hörte sie Talaith flüstern.
    »Bei aller Vernunft«, seufzte Dagmar, als ungefähr fünfzig

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