Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
Familie zu verprügeln, waren es nicht. Sie zog ihr Schwert und die Axt und ging lautlos zum Angriff über. Als sie nur noch wenige Meter von dem Blitzdrachen entfernt war, sah er sie. Er ließ Fearghus fallen und griff nach seiner Waffe, aber Izzy ging schon mit ihrer Axt auf ihn los. Sie traf allerdings nicht, denn ein schwerer Hammer rammte ihre Waffe und trieb sie in den Boden. Die Wucht des Schlags strahlte in ihren Arm aus, und sie musste die Axt fallen lassen. Doch sie hatte immer noch das Schwert. Sie wirbelte herum und schwang es. Der Blitzdrache wehrte es ab, aber Izzy drängte ihn zurück. Ein weiterer Nordländer kam von hinten, daher ging Izzy in die Knie und hieb dem Hammerschwinger von hinten ins Bein. Er schrie auf und sank auf ein Knie. Izzy sprang eilig wieder auf die Beine und versetzte dem Blitzdrachen einen Stoß mit dem Knie ins Gesicht. Ihr Gegner fiel nach hinten, und sie entriss ihm den Hammer. Jetzt, wo sie wieder zwei Waffen führte, drehte sich Izzy um und … erstarrte. Die Blitzdrachen hatten sich ziemlich schnell multipliziert, von vier auf ungefähr vierzig. Sie alle standen da und sie schauten sie an; die Kapuzen ihrer Fellumhänge verdeckten ihre Gesichter, die Waffen waren gezogen.
Izzy machte einen Schritt rückwärts, musterte die Blitzdrachen kurz – und griff an. Ging auf den Nächstbesten los. Doch bevor sie ihn erreichte, spürte sie jemanden hinter sich, änderte die Richtung und rannte direkt auf einen kleinen Felsblock zu. Sie stieß sich mit einem Fuß ab und wirbelte in der Luft herum. Und dort fing sie ein muskulöser Arm im Flug und hielt sie fest.
»Izzy!«, schrie Éibhear. »Was zum Henker tust du?«
Als sie merkte, dass es Éibhear war, entspannte sie sich. »Diese Blitzdrachen haben Fearghus angegriffen.«
Éibhear verdrehte die Augen. »Nein. Ich habe Fearghus verprügelt, genau wie Briec und Gwenvael. Und bevor du etwas sagst: Sie haben angefangen. Und das da sind keine Blitzdrachen. Sie sind die restlichen Mì-runach. Mum will, dass sie Rhi in die Südländer eskortieren.«
»Oh, oh.« Izzy zuckte zusammen, als sie den Drachen anschaute, dem sie ins Bein gehackt hatte. »Tut mir leid.«
»Schon gut.« Der Drache stand auf. »Das heilt wieder.«
Éibhear setzte sie ab. »Jungs, das ist Generalin Iseabail. Iseabail … das sind die Jungs.«
»Freut mich«, sagte sie, während sie zu dem Drachen hinüberging, den sie nicht nur geschnitten, sondern dem sie auch noch den Hammer gestohlen hatte. Sie gab ihn ihm zurück. »Hübsch. Rhonas Werk?«
»Aye.« Der Drache schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht fassen, dass du ihn allein hochgehoben hast.«
»Also, das war … Daddy!« Izzy rannte zu einem Baum hinüber, in dem ihr armer Vater über einem der unteren Äste hing. »Éibhear der Verächtliche, du holst sofort meinen Vater da runter!«
»Er hat angefangen!«
»He …« Gregor der Schreckliche winkte Éibhear zu sich. »Isse das? Is das deine Izzy?«
Aidan hatte dem Rest der Mì-runach erzählt, was in den Wüstenländern vorgefallen war, und es irgendwie geschafft, dabei Éibhears veränderten Beziehungsstand zu erwähnen. Éibhear wusste nicht genau, wie weit er ins Detail gegangen war, bevor seine drei Brüder ihn zum Fluss gezerrt hatten, nicht weit von den restlichen Mì-runach entfernt. Seine Brüder wussten nicht, dass die Mì-runach dort ihr Lager aufgeschlagen hatten, aber das war auch egal. Seine Kameraden hätten sich sowieso nicht in einen Geschwisterstreit eingemischt – und Éibhear hätte das auch gar nicht nötig gehabt. Nicht, nachdem er wusste, dass die vier Brüder weit genug von Izzys Haus entfernt waren, sodass er sich keine Sorgen machen musste, dass sie Briec zu Hilfe geeilt kam.
»Aye. Das ist sie.«
»Sie hat meine Hübsche hochgehoben.« Gregor hielt seine »Hübsche« hoch – seinen Hammer. Gregors Beziehung zu seiner Lieblingswaffe war nicht gesund. Nein. Überhaupt nicht gesund.
»Ich hab’s gesehen.«
»Ich wette, das Ding kann gar nicht so schwer sein«, forderte ihn ein neuer Rekrut heraus, der noch grün hinter den Ohren war. »Wenn ein Mädchen es hochheben kann.«
Um zu testen, ob der Kerl recht hatte, warf ihm Gregor den Hammer an den Kopf, dass die Haut platzte und der Neue sich vor Schmerzen stöhnend auf dem Boden wälzte.
»Das war dann wohl schwer genug«, stellte Gregor fest.
»Ich glaube auch«, stimmte ihm Éibhear zu.
»Hey.« Gregor lächelte ihn an. »Wie wär’s, wenn wir mit deinem
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