Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
an hart ausgebildet. Hatte ihn geschlagen, wenn es nötig war, gelobt, wenn er es verdiente. Und jetzt …?
    Und jetzt war er der herzloseste, gemeinste und mörderischste Mistkerl, den kennenzulernen viele von ihnen je das Missvergnügen gehabt hatten, und außerdem der meistgehasste Drache in den gesamten Eisländern.
    Denn er war Éibhear der Verächtliche, ein Südland-Prinz und einer der gefürchteten Mì-runach-Truppenführer. Außerdem war er blind loyal, unglaublich klug und kam für Angor einem Sohn so nahe wie kein anderer, denn er und seine Gefährtin hatten nie eigene Nachkommen gewollt.
    Das einzige Problem mit dem Königssohn: Er las viel, was Angors Meinung nach zu vielen seiner Probleme beitrug. Wer brauchte überhaupt all diese verflixten Bücher?
    »Was soll ich tun?«, fragte der blaue Drache.
    »Wir haben diese Stachler davon abgehalten, in die Nordlandgebiete vorzurücken und sich mit diesem jungen Anführer des Eislandstamms zusammenzutun. Aber ich will, dass du und deine Männer hineingeht und diesen Anführer erledigt, damit die Stachler verstehen, dass diese Ochsenscheiße ein Ende hat.«
    »Gut.«
    »Nur deine Einheit. Die anderen kommen mit mir.«
    »Verstanden.«
    »Du findest sie in der Nähe der Grenze bei diesen Bergen der Depressionen oder wie die heißen.«
    Der Blaue kicherte. »Ich glaube, du meinst die Berge der Qual und des Leids.«
    »Ja, von mir aus. Dort gehst du hin. Du bringst den Anführer um und beendest das Ganze. Dann können wir unbesorgt nach Hause.«
    »Ist so gut wie erledigt.«
    »Danach kannst du zurück zu deiner Sippe, Éibhear der Verächtliche. Geh nach Hause zu deiner Mutter.«
    Der Drache erstarrte und blinzelte. »Was?«
    »Geh nach Hause. Besuch deine Mutter.«
    »Ähm … warum? Stimmt etwas nicht?«
    »Außer dass du ein undankbarer Sohn bist? Nein.«
    »Undankbar? Ich habe in ihrem Namen einen Drachen nach dem anderen vernichtet!«
    »Du hast es genossen.«
    Er zuckte die Achseln. »Das stimmt.«
    »Es ist jetzt zehn Jahre her. Deine Mutter sollte dich sehen.«
    »Ich bemerke, du fühlst dich immer noch zu meiner Mutter hingezogen.«
    »Ich bin meiner Königin gegenüber loyal. Weißt du auch, warum?«
    »Bitte nicht wieder diese Geschichte«, flehte der Blaue.
    »Als dein Bastard von Vater mich wegen Insubordination exekutieren lassen wollte …«
    »Wahrscheinlich deshalb, weil du mit einer Axt auf ihn losgegangen bist, als er dir einen Befehl gab …«
    »… sagte deine Mutter Nein. Sie erkannte meinen Wert. Deshalb bin ich ihr bis zu meinem letzten Atemzug treu ergeben. Also schwing deinen undankbaren blauen Hintern nach Hause!«
    Der Blaue musterte Angor. »Dann wirfst du mich also raus?«
    »Einmal Mì-runach, immer Mì-runach, Junge. Das solltest du inzwischen wissen. Aber du kannst deiner Sippe nicht ewig aus dem Weg gehen.«
    »Ich gehe überhaupt nichts aus dem Weg.« Er lächelte leicht, wobei er eine Seite seiner Reißzähne entblößte. »Nicht mehr.«
    »Da ist etwas Wahres dran. Also geh nach Hause. Besuch deine Mutter. Mach sie glücklich. Mir zuliebe.« Angor wandte sich von dem jüngeren Drachen ab und einem Eisland-Ochsen zu, den er zuvor gesehen hatte. Seinen Kriegern beim Töten zuzusehen, machte ihn immer hungrig.
    »Und was ist mit meinem Trupp, wenn wir in den Nordländern fertig sind?«, rief der Junge ihm nach. »Soll ich ihn dir nachschicken?«
    »Wage es ja nicht! Nimm diese gemeinen Mistkerle mit. Die will sowieso kein anderer Trupp haben.« Er schnippte eine Kralle in die Luft. »Geh nach Hause, Éibhear der Verächtliche. Besuch deine Mutter. Besuch deine Sippe. Verbring ein bisschen Zeit mit denen, die dich aufgezogen haben. Sieh es als einen Urlaub. Dann erinnere dich daran, warum du damals gegangen bist und kehre zu den Mì-runach zurück. Wir werden in der Nähe der Westlichen Berge kampieren. Darauf warten, dass wir tun sollen, was wir am besten können.«
    »Töten?«, fragte der blaue Drache.
    »Manche würden es so nennen«, gluckste Angor vor sich hin. »Manche würden es so nennen.«

2 Éibhear der Verächtliche – einst Éibhear der Blaue genannt – ging zu seinem Trupp zurück. Die Mì-runach waren in Trupps von vier bis sechs Mitgliedern aufgeteilt. Angor war der Kommandeur von allen, aber um diese Aufgabe beneidete ihn keiner.
    Denn um Mì-runach zu werden, musste man nicht nur ein mächtiger Kämpfer sein, sondern auch ein bösartiger, herzloser Bastard, der sich von keinem etwas sagen ließ. Obwohl die

Weitere Kostenlose Bücher