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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ausgerissen.«
    Caswyn senkte den Kopf und breitete drohend die schwarzen Flügel aus. »Dein Ton gefällt mir auch nicht.«
    »Ja, aber du hast schon mal versucht, Éibhear die Arme auszureißen«, erinnerte ihn Uther. »Du lagst wochenlang im Koma.«
    »Es war eher eine tiefe Ruhe.«
    Éibhear verdrehte die Augen und sagte: »Ihr kommt alle mit mir.«
    Uther riss den Kopf hoch. »Werden deine Schwestern auch da sein?«
    Éibhear imitierte seinen eifrigen Tonfall und antwortete prompt: »Ja, werden sie! Und mein Vater auch!«
    Uthers freudiger Gesichtausdruck fiel in sich zusammen. »Oh.«
    Nachdenklich strich sich Aidan übers Kinn, während er mit der Hinterklaue gegen den Kopf des Stachlers boxte, der vor ihm lag. Eigentlich war das immer noch nicht nötig, denn dieser Stachler war bereits ziemlich tot. »Wie kommt es, dass dein Vater kein Mì-runach wurde? Er scheint mir skrupellos genug zu sein.«
    »Oh, das ist er auch«, stimmte Éibhear zu. »Aber er kann Befehle ausführen.«
    »Ach sooo«, sagten die anderen.
    »Wenn wir also mit dir gehen«, fragte Caswyn, »was tun wir dann dort?«
    Éibhear zuckte die Achseln. »Es ist die Insel Garbhán. Es gibt zu trinken und Muschis. Was braucht ihr sonst?« Garbhán war das Machtzentrum der menschlichen Königin der Südländer, Annwyl der Blutrünstigen. Als verrückte Monarchin und Gefährtin von Éibhears ältestem Bruder Fearghus wurde Annwyl gleichermaßen geliebt und gehasst, aber für Éibhear war sie inzwischen einfach eine seiner Schwestern.
    »Nichts«, sagte Uther. »Das macht mich traurig.«
    »Aber zuerst kümmern wir uns um den Stachler-Anführer in den Nordländern.«
    Sein Trupp ächzte.
    »Was ist?«
    »Ich habe so genug von Schnee und Eis«, beschwerte sich Caswyn. »Ich habe genug von Rot- und Weißtönen. Ich will mal wieder Gras sehen. Und Bäume. Vögel, die keine Krähen sind.«
    »Wir werden nicht lange in den Nordländern bleiben. Nur lang genug, um ein bisschen zu töten. Ihr tötet doch gerne. Schon vergessen?«
    »Nein. Aber du scheinst vergessen zu haben, dass die Nordländer dich hassen«, erinnerte ihn Aidan.
    »Nicht mehr als die Eisländer.«
    »Nur, weil du in den letzten zehn Jahren nicht dort warst. Glaub mir, wenn du dort gewesen wärst, würden sie dich nur noch mehr hassen.«
    »Ich will meine Schwester Keita sehen. Soweit ich weiß, ist sie immer noch mit Ragnar in den Nordländern.«
    »Ein bisschen Eleganz unter den Barbaren«, seufzte Aidan. »Ich schätze, das ist wohl etwas wert.«
    »Also, macht die hier noch vollends fertig«, sagte Éibhear mit einer Geste zu den Stachlern hin, die versuchten, davonzukriechen. Daran musste er mit seinem Team wirklich noch arbeiten. Sie verkrüppelten, folterten manchmal und töteten dann, aber das Verkrüppeln und Foltern war einfach zeitintensiv. Sie mussten schneller töten, damit sie schneller zum Trinken und zu den Frauen übergehen konnten. Ehrlich, man sollte meinen, das wüssten sie von selbst. »Dann gehen wir los.«
    Éibhear drehte sich um und sah einen Stachler mit einem Soldaten der anderen Trupps kämpfen. Er zog sein Schwert und ging hinüber, um zu helfen. Aidan holte ihn ein.
    »He«, sagte sein Freund.
    »Was denn?«
    »Du weißt, was zu Hause auf Garbhán vielleicht auf dich wartet, oder?«
    »Die liebende Warmherzigkeit meiner Mutter, die Bewunderung meines Vaters und die Fürsorge meiner lieben Brüder?«
    »Kannst du mal aufhören, Witze zu machen?«
    Éibhear kicherte, dann rammte er dem Stachler das Schwert in die Seite. Da sie diese verfluchten Stacheln hatten, die sich von oben auf dem Kopf die Wirbelsäule entlang bis zur Schwanzspitze zogen, war dies eine einfachere Art, einen Eislanddrachen anzugreifen. Er drehte die Klinge, während er seine freie Klaue benutzte, um den Eisländer seitlich am Hals niederzudrücken.
    Als der Drache seinen letzten Atemzug tat, zog Éibhear sein Schwert heraus, nickte seinem Truppenführer-Kollegen zu und wandte sich dann an seinen Freund. »Ja. Ich weiß, was dort vielleicht auf mich wartet.«
    »Und?«
    »Und nichts. Das war vor langer Zeit … für einen Menschen. Abgesehen davon habe ich mich entschuldigt.«
    Aidan runzelte die Stirn. »Wann? Du hast sie seit fast zehn verdammten Jahren nicht gesehen.«
    »Weißt du nicht mehr? Ich habe ihr einen Brief geschickt.«
    »Oh. Der Brief. Richtig.« Aidan blickte in die Ferne. »Ja. Ich erinnere mich. Der Brief.«
    »Sie hat mir nie geantwortet. Unhöfliche Kuh.«
    »Ja.

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