Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
Schulter und sah, dass Éibhear seine menschliche Gestalt angenommen hatte und jetzt hinter ihr stand. Nackt.
Sehr subtil.
»Das ist … mein Onkel« – der finstere Blick, den sie dafür erntete, war unbezahlbar –, »Königin Rhiannons jüngster Sohn.«
»Ach ja«, sagte Gaius, dessen ganzer Körper sich unter seinem Umhang spannte. »Éibhear der Verächtliche.«
»Éibhear, das ist Gaius Lucius Domitus, der Rebellenkönig.«
Éibhear grunzte. Er grunzte . Selbst Fearghus, der bekannt für sein Grunzen war, grunzte keine anderen Mitglieder von Königshäusern an.
Gaius’ eines Auge wurde schmal. »Ich gehe zurück zu meiner Schwester«, sagte er mit wachsamem Gesichtsausdruck, während er Éibhear genau im Auge behielt. »Wir treffen uns draußen, Izzy.«
»Aye.«
Sie wartete, bis er um die Ecke war, bevor sie sich zu Éibhear umdrehte und fragte: »Hat man dir beigebracht, so einen anderen königlichen Besucher zu empfangen? Selbst mein Vater macht das besser als du. Und, meine Götter, das sagt einiges.«
»Ich bin dein Onkel?«
Oh. Das war also sein Problem. Izzy hätte in diesem Augenblick eine Menge tun können, um Éibhears Zorn zu mildern. Eine Menge.
Sie tat nichts davon.
Stattdessen sagte sie: »Na ja … du bist schließlich auch mein Onkel.« Sie strich ihm ein wenig nichtexistenten Schmutz von der nackten Schulter. »Und ich war deine Schutzbefohlene, bis du schließlich Jahre später deinen widerwärtigen, schmutzigen Onkel-Spaß mit mir hattest.«
»Izzy.«
»Ich schätze, ich sollte einfach dankbar sein, dass keine Strafen nötig waren. Schmutzige, schmutzige Strafen mit Ketten, Peitschen und einer Krankenmagd.«
»Izzy.«
Sie tippte ihm mit den Fingerspitzen an die Wange. »Keine Sorge, Onkel Éibhear. Ich erzähle es keinem. Die letzte Nacht wird unser schmutziges kleines Geheimnis bleiben.«
»So habe ich das nicht …«
»Wir müssen gehen. Was auch immer los ist – Annwyl wird es sofort wissen wollen.« Sie wandte sich zum Gehen, doch ein starker Arm legte sich um ihre Taille und drehte sie wieder um. Éibhear zog sie an sich, hielt sie fest und starrte ihr ins Gesicht.
»Glaubst du wirklich, ich lasse dich nach dem, was gestern Nacht passiert ist, einfach so gehen?«, fragte er. Er klang nicht wütend … nur provoziert.
»Glaubst du wirklich, du kannst mich aufhalten?« Izzy grinste. »Willst du das wirklich versuchen?«
Gleichzeitig senkten beide den Blick. Weil ihre Körper sich so nahe waren, konnte keiner von beiden die Erektion zwischen ihnen sehen, aber Izzy konnte sie sehr wohl fühlen. Sie war hart wie ein Stahlspeer, alsooo …
»Tja, ich schätze, das war Antwort genug.« Sie löste sich von ihm. »Komm mit, Macsen!«, rief sie, und ihr Hund kam an ihre Seite gelaufen. Teile seines Fells waren versengt, aber es schien ihm immer noch gut zu gehen. Auch wenn sie ihm ein Stück immer noch brutzelnden, geschmolzenen Stein aus dem Maul ziehen musste. Ihr Götter, er kaute wirklich auf allem herum!
Éibhear schaute Izzy nach, als sie mit diesem lächerlichen Hund wegging, von dem er nicht ganz überzeugt war, dass er tatsächlich ein Hund war .
Sie hatte ihn stehen lassen. Er kannte die Zeichen. Nach Jahren unter den Nordlanddrachen und einem Leben mit seiner Sippe erkannte Éibhear, wann er weggeschickt wurde wie eine nervige Mücke, die ihr um die Nase schwirrte.
Er war schon so oft so behandelt worden, dass er sich normalerweise nicht darum kümmerte, es sei denn, jemand ging ihm auf die Nerven. Aber Izzy ging ihm nicht auf die Nerven. Sie machte ihn stinkwütend. Immer noch!
Und sie würde endlich lernen müssen, dass das immer ein Fehler war.
21 Annwyl schaute zu, wie Dagmars junger Neffe sich über den Picknickkorb beugte und hineinschaute. Sie versuchte, nicht zu sehr die Stirn zu runzeln – man hatte ihr gesagt, ihr Stirnrunzeln könne furchteinflößend sein –, aber es gefiel ihr nicht, wenn jemandes Nase dem Essen zu nahe kam, an dem sie alle teilhaben sollten. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, um ihn sanft wegzuziehen, zuckte aber zusammen, als der Junge beinahe zu Tode erschrak.
»Entschuldigung«, sagte sie eilig. »Ich wollte dir keine Angst machen.«
»Nein … ähm …«
»Möchtest du gerne mit uns kommen?«, bot sie an. Annwyl tat der Junge leid, er erinnerte sie an ihre eigene Jugend, als es scheinbar die einzige Passion ihres idiotischen Bruders gewesen war, sie zu quälen. Sie konnte erkennen, dass die Familie dieses
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