Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
vielleicht jung gewesen, aber nie dumm, und er hatte von Anfang an gewusst, dass diese Frau Ärger bedeutete. Ärger mit langen Beinen und einem strahlenden Lächeln. Natürlich war es jetzt sogar noch schlimmer, denn er verspürte keine Schuldgefühle. Überhaupt keine. Je länger er in ihr blieb – und er hatte die feste Absicht, die ganze Nacht in ihr zu bleiben –, desto weniger interessierte ihn alles andere als das, was in diesem Moment zwischen ihnen passierte.
Sein Bruder sah Izzy als seine Tochter, na und? Éibhears gesamte Sippe betrachtete sie als Nichte, Cousine, Enkelin, na und? Sie war die gefürchtetste Generalin in sämtlichen Hoheitsgebieten, na und? Ihre Füße waren so groß wie die von Annwyl, na und? Wen störte das? Ihn nicht. Jetzt nicht mehr.
Éibhear löste den Mund von ihrem Hals, und Izzy reckte sich nach oben, drückte die Stirn gegen sein Kinn, hob dann den Mund und biss ihn in den Kiefer. Gleichzeitig zog sie ihre Muschi zusammen, und er kam so hart, dass er sie mit dem ganzen Körper aufs Bett drückte und weiter in sie stieß, bis er ausgepumpt war.
Er klammerte sich noch eine Weile an sie, bevor er schließlich von ihr herunterrollte. Beide waren schweißüberströmt und keuchten; gute zehn Minuten blieben sie so liegen, bis Izzy schließlich zugab: »Weißt du was … ich bin immer noch nicht damit durch.«
»Gut«, sagte Éibhear, während er sich wieder auf sie wälzte und seinen immer noch harten Schwanz in sie schob, dann keuchte er: »Denn ich bin es mit Sicherheit auch noch nicht.«
20 »Wach auf!«
Éibhear drehte sich um und kuschelte sich wieder in die Laken. Er war noch nicht bereit, sich dem Tag zu stellen, und er war ganz sicher nicht bereit, es mit Izzys Zorn aufzunehmen. Und er hatte das unbestimmte Gefühl, dass genau der auf ihn zukommen würde. Nach ihrer unglaublichen gemeinsamen Nacht war er darauf vorbereitet, dass sie am Morgen nicht in bester Laune sein würde. Aber sie würde ihn nicht abweisen können. Jedenfalls nicht lange.
»Steh auf!«, drängte Izzy. »Wir haben Gesellschaft.«
Éibhear drehte sich auf den Rücken. Izzy stand am offenen Buntglasfenster. Sie war frisch gebadet und angezogen, die nassen Haare hatte sie aus dem Gesicht gekämmt. Sie musste am See hinterm Schloss gewesen sein.
»Wer?«
Sie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Sie sind bewaffnet. Eine kleine Einheit. Ich sehe aber keine Farben.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Sie sehen aus wie eine Schutzeinheit.«
»Sie könnten wegen Bram hier sein.« Er schob die Felldecken von sich und stand auf, ging nackt zum Fenster hinüber und stellte sich neben Izzy. Sie roch wunderbar. Er wollte ihr einen Gutenmorgenkuss geben, entschied sich aber dagegen. Er war nicht recht in der Stimmung, jetzt schon abgewiesen zu werden.
»Erkennst du sie?«, fragte Izzy.
»Nein.« Er beugte sich vor und schnüffelte. Es roch nach Flammen und Macht. »Sie sind Drachen.«
»Bist du sicher?«
»Bin ich.«
»Aber keiner dabei, den du kennst?« Er schüttelte den Kopf, und Izzy schaute wieder hinab auf die kleine Gruppe von Reitern mit langen braunen Umhängen und Fellkapuzen, die ihre Gesichter und Körper verbargen.
Izzy schob den Fuß unter ihr Schwert, das auf dem Boden lag, und ließ es in ihre Hand hochschnellen. »Ich übernehme den Boden, du die Luft.«
Er nickte. »Wir treffen uns draußen.«
Izzy schlüpfte zur Seitentür von Brams Burg hinaus. Am Vorabend hatte Éibhear die Vordertür, die in den Saal führte, geschlossen und verriegelt; wenn sie sie öffnete, würde sie ihre Anwesenheit verraten.
Als Izzy in die kühle Morgenluft hinausschlich, hörte sie ein leises »Wuff« hinter sich und sah Macsen auf sich zukriechen. Ihr Hund besaß erstaunliche Instinkte. Wie ein Wolf wusste er, wann er sich in den Schatten verbergen und wann er angreifen musste. Das war hilfreich, wenn sie in nächtliche Überfälle verwickelt wurde.
Angespannt wartete er an ihrer Seite auf ihr Signal. Izzy bedeutete ihm mit einem Handzeichen, geduckt an ihrer Seite zu bleiben. Dann schlich sie vorwärts und horchte auf alles, was ihr verraten konnte, dass jemand von hinten kam. Sie erreichte das Ende des Gebäudes und spähte um die Ecke. Jetzt, wo sie ein bisschen näher war, konnte sie sehen, dass diese Reiter sich Mühe gaben, wie eine kleine Reisegruppe auszusehen. Die Kleider unter ihren Umhängen waren schlicht, nicht zu teuer, aber auch nicht zu ärmlich. Dennoch sah sie, dass beinahe alle Waffen
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