Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
trugen. Viele Waffen. Dazu die Art, wie sich einige der Reiter bewegten … eindeutig Soldaten.
Die beiden vordersten Reiter – ihrem Auftreten nach die Anführer – schauten sich um, und schließlich machte einer von ihnen den anderen ein Zeichen. Drei der Reiter stiegen ab und wollten sich entfernen, aber einer der Anführer – eine Frau, wie Izzy angesichts der etwas kleineren Gestalt unter dem Kapuzenumhang annahm – hob eine behandschuhte Hand und stoppte die Männer. Auch wenn Izzy das Gesicht der Frau nicht sehen konnte, sie konnte erkennen, dass sie die Front des Gebäudes musterte. Izzy machte einen kleinen Schritt und sah, dass Éibhear … nun ja … in seiner Drachengestalt auf der Fassade stand . Sie hatte ihn so etwas schon öfter tun sehen, aber es faszinierte sie noch immer. Angesichts ihrer Größe schienen Drachen keine großen Probleme mit der Schwerkraft zu haben.
Was Izzy im Augenblick allerdings Sorgen machte, war, dass die Frau ihn anscheinend sehen konnte. Oder ihn zumindest spürte. Andererseits hatte Izzy erlebt, wie Morfyd, eine mächtige weiße Drachenhexe, direkt durch ihren kleinen Bruder hindurchgeschaut und keine Ahnung gehabt hatte, dass sie praktisch über seinen Kopf ging.
Éibhear rührte sich fast unmerklich, und der Kopf unter der Kapuze zuckte. Vielleicht hörte sie ihn. Vielleicht auch nicht. Izzy wusste es nicht. Sie hörte, wie die Frau Luft holte, ein sicheres Zeichen, dass sie kurz davor war, ihre Flamme zu entfesseln. Das bereitete Izzy keine Sorgen. Auch wenn Feuerdrachen ihre Flammen gegen ihre eigene Art einsetzen konnten, um sie zu schubsen oder zu verprügeln – die Flammen selbst konnten keinen Schaden anrichten. Südlanddrachen bestanden aus Feuer, und ihre Schuppen waren ein zusätzlicher Schutz.
Doch bevor die Frau ihre Flamme entfesselte, rutschte ihre Kapuze nach hinten, und Izzy erkannte sie sofort. Sie erkannte sie und wusste, was die Flamme dieser speziellen Drachin einem blauen Drachen antun konnte, der absolut keine Ahnung hatte, was ihn gleich treffen würde.
Er war sich sicher, dass die Drachin ihn nicht sehen konnte, aber sie spürte ihn. Möglicherweise war sie irgendeine Hexe. Seine Mutter und seine Schwester Morfyd gehörten zu einer der mächtigsten Arten von Drachenhexen, aber es gab auch noch andere mit verschiedenen Graden von Macht. Dennoch war er nicht ernsthaft besorgt. Stattdessen wartete er einfach ab, was sie tun würde, und als er hörte, wie sie tief Luft holte, schwand seine Sorge sogar noch weiter. Bei seiner Größe würde ihn eine Drachenflamme nicht einmal vom Gebäude werfen, geschweige denn ihm Verletzungen zufügen. Doch als die Drachin sich im Sattel vorbeugte, ihr die Kapuze ihres Umhangs verrutschte und ein sehr hübsches menschliches Gesicht enthüllte, erschreckte Izzys Schrei von der anderen Gebäudeseite sie alle.
»Agrippina! Nein! «
Die Drachin riss den Kopf herum, und die Flamme, die sie auf Éibhear hatte spucken wollte, wurde jetzt auf Izzy gelenkt. Die Flamme war so mächtig, dass Éibhear zurückwich und die Steine dieses Teils von Brams Burg auseinanderbrachen und schmolzen. Sie brachte Steine zum Schmelzen .
So etwas hatte Éibhear noch nie gesehen, aber er hatte keine Zeit, groß darüber nachzudenken, denn dort hatte Izzy eben noch gestanden.
Éibhear stieß sich von dem Gebäude ab, breitete die Schwingen aus und zischte um das zerstörte Gebäude herum.
»Izzy!«, brüllte er. »Izzy! Antworte mir!«
»Ich bin hier!« Sie kam hinter einem großen Felsblock auf die Beine. Er hatte vergessen, wie schnell sich Izzy bewegen konnte, aber er war dankbar dafür.
Er landete neben ihr, dass der Boden bebte.
»Geht es dir gut?«
Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie schüttelte den Kopf. »Macsen.«
Der Hund? Sie weinte wegen dieses Hundes!
Sie zeigte auf die schwelenden Reste von geschmolzenem Stein und Holzbalken. »Er stand da drüben«, sagte sie schluchzend. »Ich dachte, er sei direkt neben mir.«
Éibhear schnüffelte diskret, und aye, er roch verbranntes Hundefell. Es war allerdings besser, das nicht auszusprechen.
»Es tut mir leid, Izzy. Ich weiß, er hat dir viel bedeutet, aber wir haben andere Sorgen …«
»Macsen!«
Éibhear blinzelte und sah, wie Izzy sich an ihm vorbeidrängte und zu einem Haufen immer noch brennendem Schutt rannte. Unter diesem Schutt schleppte sich Izzys Hund hervor. Sein schmutziges, verfilztes Fell brannte an einigen Stellen, aber das große Tier
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