Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
stolperte auf Izzy zu. Plötzlich blieb er stehen, ließ sich fallen und rollte sich kurz auf der Erde. Als Izzy ihn erreichte, war das Feuer in seinem Fell erloschen und er schüttelte sich kräftig, sodass der ganze Schmutz in alle Richtungen flog. Izzy lachte, ließ sich auf die Knie sinken und umarmte dieses ekelhafte, abartige Biest.
»Du armes Ding! Geht es dir gut?«
»Izzy!«, blaffte Éibhear. »Wir haben viel größere Sorgen als deinen götterverdammten Teufelshund!«
»Iseabail?«, fragte da eine andere Stimme, und Éibhear sah einen der Reiter an der Ecke dessen stehen, was noch von dem Gebäude übrig war. Er kannte die Stimme nicht.
Der Reiter streifte die Kapuze seines Umhangs ab und enthüllte einen Wasserfall von langen, dunkelsilbernen Haaren … und eine Augenklappe. Der Drache trug eine Augenklappe.
Izzy blickte von dem sabbernden Biest auf, das überhaupt nicht verletzt zu sein schien, nachdem es in Flammen gestanden und unter all diesem Schutt gelegen hatte, und ihr Lächeln war so breit und strahlend, dass Éibhear annahm, dass es daran lag, dass sie froh war, dass es ihrem Hund gut ging. Doch plötzlich ließ sie den Hund los und rannte zu dem einäugigen Drachen hinüber, um sich ihm in die Arme zu werfen.
»Gaius!«, rief sie freudig. Da wusste Éibhear, dass es Gaius Lucius Domitus war – der Rebellenkönig der quintilianischen Provinzen. Ein Eisendrache und Nachkomme der Feinde der Südlanddrachen und der Idiot, der Izzy gerne Bücher mit seltsamen Widmungen schickte. Diesen Drachen umarmte Iseabail die Gefährliche gerade.
Bastard .
»Was tust du denn hier?«, fragte Izzy, während sie einen Schritt zurücktrat. Es war Jahre her, seit Izzy Gaius zum letzten Mal gesehen hatte, aber das war nie wichtig gewesen. Ihre Freundschaft war während des blutigen Endes des quintilianischen Lehnsherrn Thracius geschmiedet worden. Seit damals versuchte Gaius, die volle Herrschaft über die quintilianischen Provinzen zu erlangen, aber Thracius’ Tochter und ein oder zwei seiner Söhne lebten noch und machten immer noch Probleme. Große Probleme. Es gab viele, die der Meinung waren, Thracius’ Nachkommen seien die rechtmäßigen Thronerben. Wenn das bedeutete, dass man Gaius loswerden musste, würden sie das nur zu gern erledigen.
Deshalb war Izzy klar: Egal, was los war, es musste wichtig sein, denn Gaius verließ die Provinzen normalerweise nicht lange. Er konnte es sich selten leisten.
»Ich hatte gehofft, eine Audienz bei Königin Annwyl und Königin Rhiannon zu bekommen, und ich wusste, Lord Bram könnte uns dabei helfen. Wir haben seinem Assistenten Robert gestern eine Nachricht geschickt. Er hat sich gestern Nacht mit uns in der Stadt getroffen, und wir haben unser Anliegen zuerst mit ihm besprochen. Heute hat er uns dann hierhergeführt, damit wir bis zu Brams Rückkehr bleiben, doch als er sah, dass das Tor geschlossen war – von dem er sicher war, dass er es offen gelassen hatte –, ließen wir ihn ein Stück weiter die Straße entlang warten, während wir alles auskundschafteten.« Er lächelte. »Ich muss zugeben, ich bin froh, dass nur du es bist. Schließlich steht keine meiner Legionen bereit.«
Izzy schüttelte kurz den Kopf. »Ich verstehe das nicht, Gaius. Warum hast du keinen Gesandten geschickt, statt selbst zu kommen?«
»Oh … das haben wir. Aber wir haben ihn direkt nach Garbhán geschickt, und anscheinend hatte Annwyl das Gefühl, er sage nicht ehrlich, wer er sei und, äh …«
Izzy hob die Hand. Sie brauchte nichts weiter zu hören. »Der Gesandte stand dir nicht nahe, oder?«
»Nein. Varro« – der menschliche General und Freund des Königs – »war weise genug, einen Boten zu schicken, den eigentlich keiner mochte. Als der Kopf uns dann zurückgesandt wur-de … haben wir ihn unter ›Lektion gelernt‹ abgehakt.«
Izzy verzog das Gesicht und nickte. »Ich verstehe.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Das trifft sich übrigens gut. Onkel Bram ist gerade bei Annwyl und Rhiannon. Ich kann euch nach Garbhán eskortieren.«
»Das wüsste ich wirklich zu schätzen. Ein Auge zu verlieren war eine Sache – den ganzen Kopf zu verlieren, wäre problematischer.«
Lachend umarmte Izzy Gaius noch einmal kurz. »Ich suche schnell meine Sachen zusammen, dann können wir aufbrechen.«
»Das klingt gut, aber, äh …« Seine Worte verhallten und sein Blick richtete sich auf einen Punkt hinter ihr.
»Kennst du den?«, fragte Gaius.
Izzy schaute über die
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