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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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die Flamme auf. Annwyl jedoch schrie weiter und wälzte sich herum, ohne zu ahnen, dass das Feuer fort war.
    Morfyd hielt sie fest. »Annwyl! Annwyl! Schon gut!«
    Nach einer Weile hörte Annwyl auf. Sie rollte sich zu einer Kugel zusammen und atmete tief und hastig, zitterte am ganzen Körper. Sie warteten. Schweigend. Warteten, dass es aufhörte. Doch die Stimme der Königin rief aus dem Gemach: »Es ist noch nicht vorbei, meine Lieben!«
    In diesem Moment begann Annwyl wieder zu schreien. Nicht vor Angst oder Panik. Sondern vor purem, unbändigem Schmerz. »Macht das weg! Macht das weg! « Sie riss sich den Wappenrock und ihr Kettenhemd vom Leib und grub mit den Fingern in die Haut an ihrer Kehle und ihrem Hals. »Macht das weg!«
    Morfyd belegte das Mädchen mit einem Zauber, der sie auf der Stelle bewusstlos machte. Annwyl fiel zurück, und Morfyd untersuchte sie.
    »Was sind das hier für Male?«, fragte Gwenvael neben ihr.
    »Ich weiß es nicht.« Morfyd fuhr mit den Händen über die Haut und spürte etwas direkt darunter. Etwas war ins Fleisch des Mädchens eingebettet. Etwas, von dem sie wusste, dass es ein paar Stunden zuvor noch nicht dagewesen war. Innerhalb von Sekunden nahmen die Male eine tiefbraune Farbe an, und Morfyd schnappte nach Luft. »Die Kette von Beathag!«
    Gwenvael blieb vor Ehrfurcht der Mund offen stehen. » Die hat sie ihr gegeben?«
    Briec schnaubte angewidert. »Der einzige Grund, warum sie sie dieser Frau gegeben hat, ist Fearghus.«
    »Tja, sie hat dich nie gemocht«, murmelte Gwenvael.
    »Tolle Brüste!«, bemerkte Éibhear beiläufig.
    »Würdest du dich bitte zusammenreißen!«, herrschte Morfyd ihren übergroßen kleinen Bruder an. Sie hob das Mädchen hoch. »Hilf mir, ihr die Kleider wieder anzuziehen. Wir müssen sie schnell hier rausbringen, die anderen dürfen sie nicht sehen.« Der Drachenhof würde noch früh genug von dem Geschenk der Königin erfahren.
    Ihr Kettenhemd war verbrannt. Ihr Haar war dunkler, die goldenen Strähnen darin leuchtender. Und ihre Haut sah aus, als hätte sie mehrere Tage unter den heißen Wüstensonnen von Alsandair verbracht. Aber davon abgesehen lebte Annwyl.
    Sie zogen sie rasch an und stellten sie auf die Beine; Gwenvael nahm einen Arm, Briec den anderen. Morfyd murmelte einen Gegenzauber und Annwyl wachte auf, immer noch schreiend.
    »Annwyl!« Sie hatte einen Heilzauber auf ihre Brust gelegt, um den Schmerz zu stoppen. Sie hielt das Gesicht des Mädchens mit beiden Händen und rief noch einmal ihren Namen.
    Endlich hörte Annwyl auf zu schreien. Sie sah sich um.
    »Besser?«
    Annwyls Blick richtete sich auf sie, und ihre berüchtigte Wut brach aus ihr heraus. »Was hat diese Schlampe mit mir gemacht?«
    »Das habe ich gehört!« Die Geschwister zuckten zusammen und begannen, Annwyl die Treppe hinabzuzerren, während sie ihre wütenden Proteste ignorierten. Doch als sie schauderte und unkontrolliert zu zittern begann, blieben sie stehen.
    Morfyd strich dem Mädchen die Haare aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung, Annwyl?«
    Nach einer Weile nickte Annwyl. Ihr Götter, das Mädchen hatte Kraft. Sogar mehr als manche Drachen besaßen.
    »Das wird schon wieder. Lasst mir nur ein bisschen …« Annwyls Blick richtete sich auf Éibhear. »Deine Haare sind blau.«
    »Ich bin ein blauer Drache«, verkündete der mit seinem üblichen Stolz. Morfyd verdrehte die Augen. Éibhear liebte seine blauen Haare sehr.
    Annwyl sah Morfyd an. »Noch ein Bruder?«
    Morfyd zuckte die Achseln, während sie eine weitere Treppe hinaufgingen, an deren oberem Ende sie Bercelak trafen.
    Er sah auf Annwyl hinab. »Dann hat sie also überlebt?«
    »Sieht so aus, Vater«, antwortete Morfyd ein wenig selbstzufrieden.
    Annwyl, die immer noch von Gwenvael und Briec gestützt wurde, hob den Kopf und sah Bercelak mit anklagenden, schmalen Augen an. »Warum ist die Königin in ihrem Gemach angekettet?«
    Morfyd schloss in purer Verlegenheit die Augen. Nur das nicht …
    Bercelaks Beziehung mit ihrer Mutter brachte all ihre Kinder fortwährend entweder in Verlegenheit oder ging ihnen schlicht auf die Nerven. Hätte Morfyd nicht mit Sicherheit gewusst, dass sie einander mehr als alles andere liebten, hätte sie sich schon vor langer Zeit aus purem Ekel von dem Klan getrennt.
    Ihr Vater grinste. »Hat sie sich beschwert?« Morfyd und Briec tauschten beschämte Blicke, während Gwenvael und Éibhear ihr Lachen unterdrückten.
    Annwyl schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Warum kümmert

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