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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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schnüffelte.
    »Fearghus?« Sie schloss das Buch und drehte sich um, wobei die Kette wieder klirrte. Doch es war nicht Fearghus, der vor ihr stand, sondern eine winzige Frau. Wie süß . Bercelak schickte ihr etwas Kleines zum Knabbern.
    »Und wer bist du?« Sie plauderte immer gern ein wenig mit ihren Mahlzeiten, bevor sie sie ausweidete. Man wusste nie, was man dabei erfahren konnte.
    Die Menschenfrau antwortete nicht. Sie starrte sie nur an. Eine typische Reaktion, wenn Menschen sie sahen. Sie war viel größer als die meisten Drachen.
    Sie schnippte mit den Krallen. »Hallo?«
    Es erwachte zum Leben und räusperte sich. »Ähm … ich bin Annwyl.«
    »Annwyl. Annwyl. Ich kenne keine Annwyl. Du bist also mein Abendessen?«
    »Nein.« Es machte einen Schritt rückwärts. »Nein. Ich bin kein Abendessen. Reden wir nie wieder davon. Ich bin Annwyl von den Dunklen Ebenen.« Die Königin starrte es an.
    »Annwyl von der Insel Garbhán?« Immer noch nichts. Es seufzte.
    »Annwyl die Blutrünstige.«
    » Du bist Annwyl die Blutrünstige?«
    Es sah ein wenig niedergeschlagen drein. »Ja.«
    »Du bist furchtbar winzig für Annwyl die Blutrünstige!«
    »Ich bin größer als die meisten Männer.«
    »Das beeindruckt mich überhaupt nicht.«
     
    Morfyd hätte sie warnen sollen. Sie hätte ihr sagen sollen, dass sie es mit einem so großen und imposanten Wesen zu tun bekommen würde. Wie konnte der Drache vor ihr etwas anderes sein als eine Königin?
    Sie erinnerte Annwyl an Morfyd. Ihre Schuppen waren strahlend weiß. Ihre Mähne hatte die Farbe frisch gefallenen Schnees. Doch sie war so groß und breit wie Fearghus, wenn nicht noch ein bisschen größer.
    »Ist Fearghus hier? Ich rieche ihn.«
    Annwyl wünschte jetzt, sie hätte ein Bad genommen, bevor sie das Lager verließ, aber es war keine Zeit gewesen.
    »Äh … nein, er ist nicht hier.« Sie räusperte sich. »Das bin ich … was Ihr … äh … riecht.«
    Ein intensiver Blick aus blauen Augen richtete sich auf sie, und die Königin beugte sich vor, um sie besser sehen zu können.
    »Du? Er war bei dir? Einer Menschenfrau? Wozu?«
    Annwyl lag eine wirklich unfeine Bemerkung auf der Zunge. Eine, in der das Wort »lutschen« vorkam. Doch sie hielt ihre Zunge im Zaum und zügelte ihre Impulse. Es war nicht leicht.
    »Er liebt mich.«
    »Ach, wirklich?« Die Königin setzte sich auf, und zum ersten Mal bemerkte Annwyl, dass sie ein Halsband trug, mit einer Kette daran. Die Kette führte zu einer Steinwand und war dort sicher mit einem dicken Metallring befestigt. Sie runzelte die Stirn, hatte aber nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn die Königin bewegte sich näher an sie heran.
    »Ob er das tut oder nicht, geht mich nichts an. Aber warum bist du hier?«
    »Ich muss in ein paar Stunden gegen Lorcan von der Insel Garbhán kämpfen …«
    »Ich befasse mich nicht mit den Problemen der Menschen.«
    »Aber mein Problem ist kein Mensch, Mylady. Es ist Hefaidd-Hen.«
    »Ah, ja. Bercelak hat mir von seinem Bündnis mit deinem Bruder erzählt.«
    »Morfyd sagte, Ihr könntet mir eine Art Schutz geben. Er wird mit Sicherheit Hefaidd-Hen gegen mich einsetzen.«
    »Hast du Angst vor dem Tod, Menschenfrau?«
    Annwyl schüttelte den Kopf. »Nein, Mylady. Das war nie meine Sorge. Ich mache mir Sorgen, dass ich nicht in der Lage sein werde, meinen Bruder zu töten, bevor ich sterbe. Das war immer meine größte Angst. Ich weiß, wozu er fähig ist. Er wird alle vernichten, die sich ihm entgegenstellen, und Hefaidd-Hen wird ihm dabei helfen. Ich brauche nur lange genug Schutz vor Hefaidd-Hen, bis ich meinen Bruder getötet habe. Danach ist mir egal, was mit mir passiert.«
    »Und was ist mit Fearghus?«
    »Fearghus sagte, er werde mit mir kämpfen.«
    »Dann setzt du also sowohl sein Leben als auch deines aufs Spiel?«
    »Mein Leben ist verwirkt, Mylady. Alles, was mich jetzt interessiert, ist meinen Bruder zu töten. Er muss heute sterben, damit mein Volk frei ist. Und ich glaube ehrlich, dass ich die Einzige bin, die das schaffen könnte. Fearghus kann auf sich selbst aufpassen.«
    »Aber wenn du stirbst, was ist dann mit Fearghus?«
    Annwyl zuckte die Achseln; diese Fragen waren ihr unangenehm. »Er wird eine andere finden, denke ich. Ich weiß nicht.«
    Die Königin schnaubte. »Du hast absolut keine Ahnung von Drachen, oder?«
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet.«
    »Und wenn Fearghus stirbt und du überlebst? Was dann?«
    Annwyls Gesichtsmuskeln spannten sich. Der

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