Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
„Du beleidigst mich, Hüterin. Mein Lager ist vor allen Eindringlingen geschützt, ganz gleich, wie mächtig sie sein mögen. Ich bin il drago blu. Niemand stiehlt mir, was ich besitze.“
„Ich bitte um Verzeihung“, sagte ich zerknirscht. Ich wollte auf keinen Fall die einzige Person in ganz Paris verärgern, bei der das Auge vor Drake sicher war. „Ich wollte Sie nicht beleidigen. Sie haben mich bereits überzeugt.“
Fiat rückte einen kleinen Gegenstand auf einem Marmorsims gerade. „Und was möchten Sie im Austausch dafür haben?“
Ich lächelte, erfreut darüber, dass ich mich in solch einer starken Verhandlungsposition befand. „Wenn ich Ihnen gesagt habe, wo sich das Objekt befindet, brauche ich Ihre Hilfe, um Paris zu verlassen ... um Frankreich zu verlassen. Die Polizei hat meinen Pass, und ich bin mir zwar sicher, dass sie ihren Irrtum einsehen wird, aber es könnte eine Zeitlang dauern. Dafür, dass Sie dieses Objekt in Gewahrsam nehmen - und Sie müssen mir versprechen, es nie jemand anderem zu geben -, müssten Sie mir meinen Pass besorgen und mir helfen, aus dem Land zu kommen.“
Ein berechnender Ausdruck trat in seine Augen. „Ich bin kein Dieb. Um so etwas sollten Sie eher Ihren Gefährten bitten.“
Ich holte tief Luft. „Heißt das, Sie können mir nicht helfen, das Land zu verlassen?“
Fiat überlegte einen Moment lang. „Das ist nicht besonders schwierig. Es liegt durchaus in meiner Macht, Ihnen bei Ihrer Flucht zu helfen. Es interessiert mich jedoch, warum Sie nur so wenig erbitten für einen Gegenstand, der Ihrer Meinung nach so ungeheuer wertvoll ist.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Mehr brauche ich eben nicht.“
Er presste die Lippen zusammen. „Das sagen Sie, aber ich glaube, Sie sagen mir nicht die ganze Wahrheit. Ich habe es nicht gerne, wenn man mich zum Narren hält, cara, auch nicht, wenn es sich dabei um eine Frau handelt, die ich gerne besitzen würde. Sie kommen hierher und präsentieren mir eine großartige Erklärung, aber Sie schirmen Ihre Gedanken vor mir ab und weigern sich, mir mehr Einzelheiten zu erzählen. Ich bin doch nicht dumm.“
Genau in diesem Moment trottete Jim in das Zimmer. Seine Leine zog er hinter sich her. „He, echt nett hier! Ist das Ming Dynastie?“
„Jim“, sagte ich warnend, als er auf einen Ebenholztisch zusteuerte, auf dem eine chinesische Vase stand.
Fiat trat auf mich zu, und mein Frühwarnsystem ging los. In einem winzigen Moment hatte sich auf einmal alles verändert, und statt die Oberhand zu haben, fühlte ich mich von Fiat bedroht.
„Vielleicht brauchen Sie ein wenig Zeit, um alles zu überdenken“, sagte ich und stellte mich neben Jim. „Es hat ja keine Eile. Ich kann bis morgen ... äh ... bis morgen Mittag warten. Und jetzt lasse ich Sie allein, damit Sie in aller Ruhe nachdenken können.“
„Sie geben mir so viel Zeit, wie ich brauche“, antwortete er arrogant. Drachen! Einer wie der andere! „Und dass Sie jetzt gehen, kommt gar nicht in Frage, cara. Sie sind hier, in meinem Haus und in meiner Macht. Drake mag ja so dumm gewesen sein, Sie gehen zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich das nicht tun werde. Und als Erstes werden Sie mir den Talisman übergeben, den Sie tragen.“
Es war schlimmer, als ich befürchtet hatte. Der harte Ausdruck in Fiats Augen sagte mir, dass die Zeit für Verhandlungen vorüber war. „Jim?“, sagte ich leise und wich zurück.
Jim seufzte. „Soll ich etwa wieder meinen bewährten Seitenschritt machen?“
„Wenn es dir nicht zu viel Mühe macht“, erwiderte ich.
„Cara ...“ Fiat kam kopfschüttelnd auf mich zu.
„Wann?“, fragte Jim.
„Jetzt!“, schrie ich und wirbelte herum, um die Mingvase nach Fiat zuwerfen. Mit einem Aufschrei warf er sich nach links, um sie aufzufangen, während Jim und ich nach rechts aus dem Zimmer stürzten und auf den Ausgang zurannten. Der blonde Leibwächter namens Renaldo kam aus einer Seitentür gestolpert, und Jim stürzte sich auf ihn. Ich rannte aus der Wohnung hinaus, wobei ich die ganze Zeit über Jims Namen schrie, eine breite Treppe hinunter. Stimmen riefen mir nach, aber ich blieb nicht stehen. Völlig außer Atem kam ich unten an, und als ich auf die Straße stürzte, drängte sich ein schwarzer Schatten an mir vorbei.
„Manchmal ... hast ... du ... die ... blödesten ... Ideen“, keuchte Jim, während wir die belebte Straße entlangliefen.
„Jetzt ... keinen ...Streit“, keuchte ich zurück und
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