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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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beeinflusst die Zukunft, indem er mir sagt, was er sieht?“
    Nora nickte. Ihre dunklen Augen hinter ihrer hellroten Brille funkelten. „Genau. So wie bei Schrödingers Katze existiert die Zukunft in vielen Zuständen, aber sobald er Ihnen die Zukunft voraussagt, wird sie real.“
    „Billiger Trick“, schnaubte Marvabelle. „Orakel bieten eine viel tiefere Führung, als jemandem die eigene Ungeschicklichkeit vorauszusagen. Orakel können das ganze Leben beeinflussen.“
    „Wirklich?“ Ich blickte Hank an. Er sah nicht so aus, als ob er das Leben anderer beeinflussen könnte. Erwirkte unbehaglich, ein schwitzender, kahlköpfiger Mann mit einem beachtlichen Schmerbauch. „Und wie machen Sie das mit dem Orakel? Suchen die Menschen Ihren Rat, oder fällt es Ihnen einfach so zu?“
    Hank öffnete den Mund, um mir zu antworten, aber seine Frau unterbrach ihn: „Hank ist von der klassischen Orakelschule. Er kommuniziert mit dem Gott und der Göttin allen Seins“, sagte sie mit einem Blick auf Monish. „Er zündet eine bestimmte Kräutermischung an, die seinen Gedanken und seiner Seele erlaubt, in höhere Sphären aufzusteigen. Dort kann er auf das Wissen der Alten zurückgreifen und auf Fragen aller Ratsuchenden antworten.“
    „Ich wette, ich weiß, welche Kräuter er so anzündet“, sagte Jim leise.
    Ich unterdrückte ein Kichern, achtete aber darauf, dass niemand es hörte. Ich hielt zwar nicht besonders viel von Marvabelles Prahlereien, aber ich war neu in dieser Gesellschaft, und es stand mir nicht zu, mich zu äußern.
    Wir diskutierten die verschiedenen Methoden, mit denen Orakel ihre Weisheitsquellen zum Fließen bringen, und dann wandte sich die Unterhaltung den Workshops und der Konferenz zu. Als das Bankett vorüber war, drehte sich mir der Kopf. Ich hatte alles erfahren über Wasseraltäre, argentinischen  curanderismo , die zehn Anzeichen dafür, dass der Partner ein Seelendieb ist (das hätte ich wissen müssen, bevor ich meinen Ex heiratete), und natürlich über die Dämonen-Folter-Seminare - die so beliebt waren, dass sogar drei geplant waren.
    „Sag bloß nicht, dass du eins davon besuchst“, erklärte Jim, als ich ihn draußen auf dem Rasen Gassi führte.
    „Nun ja, ich weiß nicht recht. Ich finde, es klingt interessant. Vielleicht lerne ich ja neue Techniken, um dich in Schach zu halten.“
    „Ach ja? Musst du wirklich noch mehr darüber wissen, wie du mein Leben in ein ewiges Abbadon verwandeln kannst?“
    Er blieb neben einem Lorbeerbusch stehen. Ich setzte mich auf eine kleine Holzbank, die im Schatten einer Azaleengruppe lag und atmete tief die Nachtluft ein. Sie duftete nach Sommerblumen - hohen Gladiolen, Rosen in allen Farben und wogenden Mohnbeeten. Die Hundewiese, auf der ich mich mit Jim befand, war ein schmaler Rasenstreifen, der auf drei Seiten von hohen Bäumen eingerahmt war, die lange Schatten auf das Gras warfen.
    „Das ist wirklich eine tolle Stadt - hier gibt es wunderschöne Parks“, sagte ich und nahm all die Schönheit in mir auf, die mich umgab. Trotz des riesigen Hotelkomplexes, der nur wenige Meter entfernt war, kam man sich vor, als sei man allein in einem Stück Paradies.
    „Hallo, erinnerst du dich noch daran, warum wir hier sind?“, rief Jim und blickte mich vorwurfsvoll an. „Du kannst mich immer noch sehen!“
    „Was? Oh, Entschuldigung.“
    Ich drehte meinem Dämon den Rücken zu, damit er ungestört sein Geschäft verrichten konnte. Dass ich es hinterher wegmachen durfte, störte Jim nicht, aber für den Akt selbst musste seine Privatsphäre gewahrt bleiben. Da ich jedoch nicht die ganze Nacht dort auf ihn warten wollte, schlenderte ich über den Rasen zu den Fichten. Die Sonne war ein orangefarbener Ball, der gerade hinter den fernen Hügeln versank, aber die Hitze des Tages hatte noch nicht nachgelassen, und der Schatten der Baumgruppe wirkte kühl und einladend.
    Aus dem nächststehenden Baum löste sich ein Schemen, und bevor ich Luft holen konnte, hatte sich eine vertraute Gestalt auf mich gestürzt. Der Straßendieb, der sich schon am Bahnhof an mich herangemacht hatte, schlug mir mit der Faust gegen die Schulter, sodass ich rückwärts gegen einen anderen Baum taumelte. Dann riss er an meinem Gürtel und zog mich zu sich heran.
    „He!“, schrie ich, als mir klar wurde, was er vorhatte. Ich hatte das Amulett in dem dazugehörigen weichen Lederbeutel an meinem Gürtel befestigt, damit ich es bei mir hatte, falls jemand in meiner Abwesenheit

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