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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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Marmortafel stand, dass sich hier einmal ein Kloster befunden hatte, und ich hielt mich einen Moment lang daran fest, bis ich wieder zu Atem gekommen war. Jim keuchte neben mir, die Zunge hing ihm aus dem Mund.
    „Das ist lächerlich. Diese Insel ist mindestens drei Kilometer lang und wer weiß wie breit. Wenn du die Diebe nicht wittern kannst, werden wir sie nie finden.“
    „Ich bin schließlich nicht der Einzige, der irgendetwas kann. Du willst doch unbedingt Hüterin sein. Dann mach doch was. Sieh dich mal um.“
    Ich öffnete den Mund, um etwas Bissiges zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder. Jim hatte ja recht (verdammt!). Zu den Fähigkeiten, die ich vor einem Monat bei mir entdeckt hatte, gehörte, dass ich Dinge sehen konnte, die anderen verborgen blieben, wenn ich mich meiner Umgebung öffnete. Brummelnd richtete ich mich auf, schloss die Augen und versuchte, mich so weit zu beruhigen, dass ich die Welt um mich herum wahrnehmen konnte.
    „Was siehst du?“, fragte Jim, als ich die Tür in meinem Kopf öffnete.
    Jim wich zurück, weil die Ruinen des Klosters sich auf einmal reckten und gähnten, als ob sie lebendig würden. Vor meinen verwirrten Augen erwachte das Kloster zum Leben, die zerfallenen Mauern erbauten sich aus eigener Kraft wieder, und dunkle Gestalten wandelten über gepflasterte Wege. In der Ferne läutete dumpf eine Glocke.
    „Aisling? Siehst du Gabriel oder den Dieb?“
    „Äh ...“ Zwei dunkle Gestalten glitten auf mich zu, die Köpfe mit weißen Hauben bedeckt. „Nein. Nicht Gabriel. Ich glaube, ich sehe irgendeine Erinnerung an das Kloster.“
    „Geister? Cool. Wo? Ach so, meinst du die beiden da drüben am Brunnen?“
    Ich wandte Jim mein geistiges Auge zu. „Was soll das heißen, ,die beiden da drüben am Brunnen’? Kannst du etwa auch Geister sehen? Warum hast du mir das nie gesagt?“
    Jim zuckte mit den Schultern. „Du hast mich ja nie gefragt.“
    Seufzend blickte ich über die Ruinen hinweg und durchsuchte mit meinem inneren Auge den Park und den kleinen Wald, der sich am südlichen Ende des Klosters erstreckte.
    „Ash? Das Gras brennt.“
    „Schlimm?“, fragte ich. Feuer gehörte zu den Nebeneffekten meiner mentalen Sicht. Leider besaß ich nicht so viel Macht darüber wie Drake, sodass es die fatale Neigung besaß, sich selbstständig zu machen.
    „Nein, nicht richtig schlimm. Ein Ring um dich herum. Aber es ist gut, dass die beiden Nonnen neben dir schon tot sind, sonst wären sie jetzt Grillgut.“
    Ich drehte mich um. Zwei Geisternonnen standen direkt hinter mir, mit Gesichtern, die wie halb durchsichtige Ovale im Dämmerlicht leuchteten. Ich starrte sie erschreckt an, als eine von ihnen die Hand nach mir ausstreckte. „Oh, Mann, warum hast du mir nicht gesagt, dass sie direkt - au!“
    „Du stehst mitten im Feuer“, sagte Jim.
    Ich sprang heraus und versuchte, die Flammen, die an meinen Schuhen hochzüngelten, im Gras auszutreten. „Verdammt, die waren neu. Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie da waren?“
    „Ich habe gedacht, du wüsstest es.“
    Ich beäugte die durchsichtigen Nonnen nervös. Ich hatte noch nie zuvor Gespenster gesehen. Wenn sie sich nun auf mich stürzten? „Glaubst du, sie wollen mich nur begrüßen? Oder sind sie so eine Art Wächter, um mich von den Ruinen fernzuhalten? Gespenster sind doch nicht böse, oder etwa doch?“
    „Wer weiß, vielleicht. Auf welchem Planeten lebst du eigentlich? Gespenster sind Gespenster, sonst nichts.“
    „Oh, danke. Du bist mir ja eine große Hilfe. Was wollen sie denn deiner Meinung nach von mir?“
    Jim blickte auf die Geister. Ihre Umrisse zitterten im Feuerschein. „Weiß nicht. Frag sie doch mal.“
    „Meinst du denn, sie reden mit mir? Aber immerhin bin ich ja eine Hüterin. Fast jedenfalls. Können Hüterinnen auch mit Gespenstern reden?“
    „Wenn du weißt, wie es geht, kannst du mit jedem reden“, erwiderte Jim und schnüffelte desinteressiert. „Wahrscheinlich sollst du irgendetwas für sie tun, damit sie endlich Ruhe finden. So läuft das normalerweise bei Gespenstern. Willst du dich nicht mal um das Feuer kümmern?“
    „Ich habe jetzt keine Zeit für Gespenster“, sagte ich und rang die Hände. Aber dann fiel mir auf, was ich da tat. Nur Heldinnen in Schauerromanen rangen die Hände, aber ich war eine moderne, berufstätige Frau, in deren Leben es für solch überholte Gesten keinen Platz gab. „Ich muss dieses blöde Amulett zurückhaben. Dann sollte ich den Eremiten

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