Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
suchen und herausfinden, was das für ein Ritual ist, das ich bestehen müsste, um einen Mentor zu finden, ganz zu schweigen davon, dass ich erst noch einen Mentor brauche. Außerdem will ich wissen, warum Drake hier herumschleicht und was das für eine Frau ist, die die ganze Zeit an ihm klebt.“
Jim kicherte.
„Es tut mir leid“, sagte ich zu den Gespenstern. Ich zog meinen Terminplaner aus der Tasche und zeigte ihnen die Einträge für die nächsten Tage. „Ich habe im Moment einfach keine Zeit für Gespenster. Aber wenn ihr wollt, kann ich euch gern anderen Kongressteilnehmern gegenüber erwähnen, damit sie sich um euch kümmern.“
Die Gespenster waberten traurig, und ihr Kummer und ihr Jammer schienen sich auf mich zu übertragen.
„Seht doch“, sagte ich und zeigte auf mein Notizbuch. „Keine Zeit. Aisling hat viel zu tun.“
Ein leises Klagen lag in der Luft.
„Vielleicht sprechen sie kein Englisch?“, sagte ich zu Jim. Dann wandte ich mich wieder den Gespenstern zu. „ Köszönjük, hogy nem dohányzik .“
Jim begann zu husten, und das Wabern der Nonnen erschien mir auf einmal ein wenig aggressiver.
„Nun“, sagte ich, klappte mein Notizbuch zu und steckte es in meine Tasche. „Es tut mir leid, wenn meine Entschuldigung ...“
„Ich zitiere. Du hast gesagt: ‚Bitte nicht rauchen’.“
„... also, wenn meine Bitte ... äh ... nicht so ... ach ... Wisst ihr was? Ich trage euch für Samstagmorgen direkt nach dem Frühstück ein. Eigentlich wollte ich mir ja eine Kräutermassage gönnen, aber stattdessen komme ich her. Passt euch das?“
Die Gestalten waberten noch ein bisschen hin und her, als ob sie überlegen müssten, dann lösten sie sich auf.
„Das nehme ich mal als ein Ja“, murmelte ich und wandte meinen inneren Blick wieder dem Waldstück zu. Ein silberner Blitz schoss durch die Bäume und verwandelte sich in die Gestalt eines Mannes. Er kam direkt auf uns zu. Das musste Gabriel sein. „Da ist er ja. Sieht er so aus, als ob er das Amulett hat?“
„Du bist diejenige mit dem Superblick, nicht ich. Willst du den Ort hier abfackeln oder was?“
„Oh.“ Meine Sicht wurde wieder normal, und ich erblickte ein fröhlich prasselndes Feuer vor mir. Wie immer, wenn ich die Welt mit meinem inneren Blick gesehen hatte, stellte ich hinterher betrübt fest, wie trostlos alles in der Realität aussah. „Machst du es bitte für mich aus, Jim? Ich möchte wissen, ob Gabriel mein Amulett zurückgebracht hat.“
„Es ausmachen?“, rief Jim mir nach, weil ich schon auf die Gestalt zulief, die sich in der Ferne näherte. „Wie denn ohne Feuerlöscher?“
„Du kannst ja draufpinkeln“, rief ich über die Schulter.
Das letzte, was ich von dem Dämon sah, bevor ich bei Gabriel anlangte, war, dass er das Bein hob und um das Feuer herum hüpfte. Da er ja auch an jeden Busch pinkelte, wenn ich mit ihm Gassi ging, würde er bestimmt keine Schwierigkeiten haben, das kleine Feuer zu löschen.
„Als ich dich auf mich zukommen sah, wurde mir klar, dass ich noch nicht einmal deinen Namen kenne“, sagte Gabriel, als ich vor ihm stand.
„Ich heiße Aisling. Hast du den Kerl gefunden, der mich mit dem Messer angegriffen hat? Hast du mein Amulett?“
Gabriel verneigte sich, und seine Zähne blitzten, als er mich anlächelte. Obwohl der Weg, auf dem wir standen, nur schwach beleuchtet war, sah ich das geschmolzene Silber in seinen Augen, als er seine Hand ausstreckte. „Es ist mir eine große Freude, dich kennenzulernen, Gefährtin Aisling.“
„Du hast es zurückgebracht!“, rief ich erleichtert und ergriff das Kristallamulett. Überglücklich schlang ich die Arme um ihn und küsste ihn voller Dankbarkeit auf die Wange. „Vielen Dank! Hat der Kerl dir Schwierigkeiten gemacht? Wer ist es? Hast du ihn zusammengeschlagen? Danke, danke, danke!“
Er grinste, als ich ihn erneut umarmte. Dann trat er einen Schritt zurück. „Ich hatte keine Probleme, den Mann zu finden, da er den Geruch deines Blutes an sich gehabt hat. Leider konnte ich ihn nach seinen Beweggründen nicht befragen, da ich dir so schnell wie möglich dein Amulett zurückbringen wollte. Zwei junge Kollegen haben auf ihn am Fluss auf der Seite von Pest gewartet, deshalb konnte ich ihn leider nicht zusammenschlagen.“
„Drei Diebe? Der Mann, der mich angegriffen hat, war derselbe, der schon am Bahnhof versucht hat, mein Amulett zu stehlen.“
„Das ist ein beliebtes Ziel für Taschendiebe, weil es dort so viele
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