Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
Plastikkarte in den Schlitz schob und die Tür öffnete. Vor meinen Gesprächen mit den Hüterinnen wollte ich noch schnell duschen. „Oh nein! Nicht schon wieder!“
Das Zimmer war tatsächlich leerer ohne Jim - sogar extrem leer. Meine gesamten Habseligkeiten waren weg. Alles - meine Koffer, meine Kleidung, Jims Utensilien, alles! Es war, als ob jemand mich aus diesem Zimmer ausradiert hätte.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und machte mich auf den Weg zur Rezeption.
Wütend knurrte ich vor mich hin: „Wie können Sie es wagen, meine Sachen zu konfiszieren! Es war schlimm genug, als mir in Paris alles gestohlen worden ist, aber das habe ich wenigstens zwei Wochen später mit der Post zurückbekommen. Dieses Mal werde ich durchgreifen! Ich gehe direkt zur amerikanischen Botschaft und verlange, dass sie ... hi, István.“
Drakes rothaariger Bodyguard verbeugte sich steif. Seine braunen Augen waren hart wie Stein. István hatte mir nie richtig verziehen, dass ich ihn einmal fast mit einem Darts-Board verwechselt hatte. Ich konnte es ihm nicht verübeln, dass er in dieser Hinsicht ein bisschen empfindlich reagierte, aber ich hatte mich schon damals über die Maßen dafür entschuldigt. Es war ja kein dauerhafter Schaden entstanden, aber István konnte es trotzdem nicht vergessen. „Man hat mich geschickt, um dich zu holen.“
Ich blickte auf meine Armbanduhr. „Es ist doch erst kurz nach eins. Drake hat gesagt, die Drachenparty fängt erst um sieben an.“
István sah aus wie ein Bodyguard. Er und Pál waren genauso groß wie Drake, aber Drake war elegant und geschmeidig und István stämmig und dick mit Muskeln bepackt, sodass er eher wie eine Kreuzung aus Bodybuilder und Football-Profi aussah. Er blickte mich gereizt an. „Du musst mitkommen. Befehl vom Wyvern.“
„Oh, er gibt mir Befehle?“ Auf einmal war mir alles zu viel. Das Verhör, das hinter mir lag, die Verabredungen mit den Mentorinnen, bei denen ich mich von meiner besten Seite zeigen musste, wenn ich eine Lehrstelle bekommen wollte, die Sorgen um Jim. Und statt mich mit István zu streiten, nickte ich müde und folgte ihm schweigend zum Aufzug, mit dem wir zur Suite der grünen Drachen hochfuhren.
Als wir eintraten, fiel mein Blick auf die Hundedecke in der Mitte des Wohnzimmers, Jims faltbaren Wassernapf, seine Bürste, seine Schlabberlätzchen und ein paar Ausgaben von People , die Jim hatte haben wollen, damit er sich nicht langweilte.
Ich brach in Tränen aus.
István warf mir einen entsetzten Blick zu. Pál kam aus dem Nebenzimmer angelaufen, das Gesicht in besorgte Falten gelegt. „Aisling, was ist los? Hast du Schmerzen? Hat dir jemand etwas getan? Drake ist nicht hier, aber ich kann ihn rufen ...“
„Nein, es ist schon in Ordnung.“ Schniefend zog ich ein paar Papiertücher aus der Schachtel, die er mir hinhielt. „Es war nur ein langer Tag.“
Er blickte auf die Uhr, die auf einem Wandtisch stand. „Es ist erst ein Uhr.“
„Ich weiß.“ So diskret ich konnte, putzte ich mir die Nase. „Das macht mir auch Sorgen. Was wollte Drake denn von mir, und warum sind Jims Sachen hier? Habt ihr meine auch mitgenommen?“
Pál nickte und wies auf die Doppeltür, die zu Drakes Schlafzimmer führte. „Drake meinte, dass du jetzt, da du ihn als Wyvern akzeptiert hast, bei uns wohnen würdest.“
István murmelte leise etwas und warf sich in einen Sessel. Ich ignorierte ihn. Irgendwann würde ich meinen Frieden mit ihm machen müssen, aber jetzt war ich zu erschöpft, um mich mit ihm auseinanderzusetzen.
„Das war anmaßend von Drake, aber das kläre ich mit ihm selbst. Wenigstens brauche ich mich jetzt nicht auch noch mit der Polizei zu befassen.“ Ich wandte mich zum Schlafzimmer, aber Pál streckte die Hand aus, als ob er mich aufhalten wollte. Ich warf ihm einen Blick zu. „Ist noch etwas?“
Er blickte nervös zu István, der so tat, als ob ihn das alles nichts angehe. „Es ist nur ... du wirkst so traurig.“
„Das bin ich auch. Jim ist in einer Tierklinik am Stadtrand. Er hat etwas Giftiges gegessen und beinahe seinen Körper zerstört. Ich mache mir große Sorgen um ihn.“
„Aber auch in einer anderen Gestalt ist ein Dämon doch derselbe“, sagte Pál.
Ich nickte und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. Meine Aktivitäten mit Drake in der letzten Nacht hatten mich um den Schlaf gebracht, und so langsam konnte ich nicht mehr klar denken. „Ich weiß, aber dann ist es nicht mehr Jim. Ich dusche
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