Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
jetzt, und dann muss ich gehen. Wenn ihr Drake seht, sagt ihm bitte ...“ Ich suchte nach einer Formulierung, die sich nicht zu bissig anhörte, ihm aber klarmachte, dass ich es nicht schätzte, wenn er über mich bestimmte. „Sagt ihm, wir reden heute Abend über alles.“
István machte eine Bemerkung, die ich nicht verstand. Fragend blickte ich Pál an. Er war nicht nur viel freundlicher als sein Kumpel, er sprach auch viel besser Englisch.
Pál mied meinen Blick. Unbehaglich erwiderte er: „Er hat gesagt, dass heute Abend genug geredet würde.“
István schnaubte. Ich beschloss, ihn zu ignorieren. Eine Dusche und vielleicht ein kurzes Mittagsschläfchen würden mir sicher besser tun als ein missgelaunter Bodyguard.
Meine erste Verabredung verlief ohne weitere Katastrophen - Paolo kam nicht vorbei, um mich erneut zu warnen, Drake tauchte nicht auf, um über mich zu bestimmen, und Jim war nicht da, um unpassende Bemerkungen zu machen.
Trotz allem war es kein Erfolg.
„Ich notiere mir Ihre Telefonnummer“, sagte die schottische Hüterin Fiona und warf mir einen Blick zu, der zu erkennen gab, dass sie sich lieber mit einem Dämonenfürsten verbrüdern würde, als mich anzurufen. „Wie ich schon zu Beginn unseres Gesprächs sagte, habe ich zahlreiche Bewerber für eine Lehrstelle. Die Konkurrenz ist also groß.“
„Verstehe. Danke, dass Sie sich trotzdem mit mir getroffen haben. Ihr Ausbildungsprogramm klingt sehr umfassend.“ Im Geiste strich ich ihren Namen auf meiner Liste potenzieller Mentorinnen aus. Gut war nur, dass ich in diesem Gespräch etwas über die rituelle Prüfung der Kandidaten erfahren hatte. Ich stand auf und verabschiedete mich von Fiona. Als sie gegangen war, schaute ich auf den Namen, den sie hinten auf ihre Visitenkarte geschrieben hatte.
„Marvabelle O’Hallahan“, stand dort in ordentlicher Schrift.
Mir sank das Herz in die Hose. Wie schrecklich mochte dieses Ritual sein, wenn Marvabelle es leitete! Ich grübelte noch darüber nach, als ein Schatten auf die Karte fiel.
„Die Katastrophe folgt jedem Ihrer Schritte!“
Finster blickte ich dem Mann nach, der weiterging, und schüttelte die Faust. „Ja, und ihr Name ist Paolo! Lassen Sie mich in Ruhe, hören Sie!“
„Quälen Ihre Bewunderer Sie immer noch?“, fragte eine weiche Stimme mit englischem Akzent.
Ich lächelte Nora an und winkte sie zu mir. Ich hatte mich mit Fiona auf der schattigen Seite der Veranda verabredet. „Hallo, Nora! Ich habe zwar gleich einen Termin hier, aber Sie können sich gern zu mir setzen.“
Sie zog sich einen Stuhl heran und stellte ihr Tablett mit einem großen Glas Eistee und einem Teller Obst ab. „Danke. Ich habe das Mittagessen verpasst, und ich glaube, bis zum Abendessen halte ich es ohne zu essen nicht aus. Wo ist Jim?“
Ich erklärte kurz, was im Park passiert war.
„Oh, das tut mir leid. Der arme Kerl. Aber wenn der Tierarzt gesagt hat, dass das Gift vollständig aus dem Körper heraus ist, wird er sich sicher bald wieder erholt haben. Man kann zwar die physische Gestalt eines Dämons zerstören, aber sie sind widerstandsfähiger als alle Sterblichen zusammen.“
Mein Magen knurrte laut, als sie ein Stück Melone aufspießte. „Entschuldigung“, sagte ich. Ich war nach dem Duschen auf Drakes Bett - das jetzt wohl auch mein Bett war - eingeschlafen und hatte es gerade noch rechtzeitig zu Fiona geschafft. Zum Essen hatte ich keine Zeit mehr gehabt.
„Bedienen Sie sich ruhig“, ermunterte sie mich und schob mir den Teller zu.
„Danke, aber das ist nicht nötig.“ Ich blickte auf meine Uhr und kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe herum, dann drehte ich mich um und blickte auf die Tür, die ins Hotel führte. Zaccheo stand an der Wand, einen Krug mit Wasser in der Hand. Ich lächelte ihn an, und wie der Blitz kam er angerannt.
„Möchten Sie Wasser?“, fragte er und hielt den Krug so behutsam, als sei er aus kostbaren Edelsteinen. „Möchten Sie noch etwas Wasser?“
„Nein“, erwiderte ich fest. Bei meinem Gespräch mit Fiona hatte ich ihn nur daran hindern können, mich in Eiswasser zu ertränken, indem ich ihm verboten hatte, sich mir ohne Erlaubnis zu nähern. Daraufhin war er an der Wand stehen geblieben, hatte die anderen Gäste völlig ignoriert und auf ein Zeichen von mir gewartet. „Ich muss in fünf Minuten gehen, aber ich habe noch nichts gegessen. Meinen Sie, Sie könnten ...“
Er war schon weg, bevor ich den Satz zu Ende gesprochen
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