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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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hatte.
    Ich wandte mich an Nora. „Ich könnte mich an das Amulett gewöhnen.“
    „Amulett?“
    „Ich muss es überbringen.“ Sie blickte mich gelassen an. Das Sonnenlicht funkelte auf ihren Brillengläsern. Ein Geräusch hinter mir verkündete die Rückkehr von Zaccheo. Er stieß so heftig an den Tisch, dass ich mein Wasserglas und den Eistee von Nora festhalten musste, um sie vor dem Umkippen zu bewahren.
    „Hier sind Brot, Suppe, Fisch und sehr zartes Fleisch und Käse“, sagte Zaccheo und stellte jede Menge Teller auf den kleinen Tisch. „Essen Sie das bitte auf, ja?“
    Ich blickte auf den Berg von Speisen. Anscheinend hatte er die ganze Küche geplündert. „Nein, ich esse nur etwas davon. Ich habe nicht genug Zeit - und auch nicht genug Platz im Magen - für alles.“
    Enttäuscht verzog er das Gesicht.
    „Aber ich verspreche, dass ich wiederkommen und das nächste Mal etwas mehr essen werde“, sagte ich. Es bereitete mir Gewissensbisse, dass das Amulett ihm so grausam mitspielte. „Im Augenblick nehme ich nur diese köstlich aussehende Suppe, einverstanden?“
    Sein Adamsapfel hüpfte auf und nieder, als er seinen Kummer hinunterschluckte, aber er nahm die übrigen Teller wieder mit, ohne meine Schuldgefühle noch vermehrt zu haben.
    „Wie läuft Ihre Suche nach einem Mentor?“, erkundigte sich Nora, als der Tisch abgeräumt war und sie ihren Obstteller wieder hinstellen konnte.
    „Wenn ich sage erbärmlich, hätten Sie dann Mitleid mit mir und würden mich annehmen?“, fragte ich halb im Scherz.
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich nehme niemanden aus Mitleid an.“
    Ich unterdrückte einen Seufzer und aß einen Löffel Suppe. „Genießen Sie Ihren Aufenthalt hier? Haben Sie viele Bewerber für die Lehrlingsstelle?“
    „Ja, es ist sehr schön hier. Die Seminare sind interessant, aber ich muss zugeben, dass mich die inoffiziellen Veranstaltungen mehr reizen.“
    „Sie meinen die Besichtigungsfahrten? Ich wünschte, ich hätte Zeit, um wenigstens an einigen von ihnen teilzunehmen. Ich möchte gern die Burg besichtigen, aber ich finde einfach keine Zeit dafür. Was ich jedoch empfehlen kann, ist das Wildgehege in Budakeszi, jedenfalls solange man den Tieren nicht das Futter wegisst. Oh, Mist, ich muss mich beeilen. Es war schön, Sie wiederzusehen, Nora. Viel Glück bei der Lehrlingsgeschichte.“
    „Das wünsche ich Ihnen auch“, rief sie mir hinterher, als ich zur Lobby lief.
    Ich war in der Hotelhalle mit Theodora Del Arco verabredet, einer Hüterin aus Belize, die sich mit mir in ihrem Zimmer unterhalten wollte. Theodora, eine kleine, elegante Frau mit taillenlangem schwarzem Haar, das mich grün vor Neid werden ließ, hatte mir gesagt, sie würde eine neutrale Umgebung für das Gespräch vorziehen, weil sie die Bewerber nur in einem von den Spuren anderer geläuterten, reinen Zimmer richtig beurteilen könnte.
    Zehn Minuten nach dem vereinbarten Zeitpunkt erkundigte ich mich an der Rezeption, ob Theodora eine Nachricht für mich hinterlassen habe. Das hatte sie nicht. Ich versuchte, auf ihrem Zimmer anzurufen. Niemand ging ans Telefon.
    Leise Sorge stieg in mir auf, und ich fuhr mit dem Aufzug in den siebzehnten Stock.
    Dort ging ich den Flur entlang und hielt Ausschau nach der Zimmernummer, die Theodora mir genannt hatte.
    „Das ist doch lächerlich“, sagte ich mir, als ich um eine Ecke bog. „Was mit Moa passiert ist, war Zufall. Es hatte nichts mit mir zu tun. Sie ist im Schlaf gestorben, jedenfalls hat das die Polizistin gesagt. Ihr Herz hat versagt, und sie ist gestorben. Das hatte überhaupt nichts damit zu tun, dass ich schon früher Leichen gefunden habe ...“
    Ich blieb stehen, als ich noch um eine weitere Ecke gebogen war. Der Flur war voller Leute, die aufgeregt miteinander redeten. Ein Servierwagen stand im Gang, und eine Frau in der Uniform des Hotels saß zusammengesunken auf einem Stuhl an der Wand, zwei ihrer Kolleginnen kauerten vor ihr und versuchten sie offensichtlich zu trösten, während sie vor sich hin schluchzte, ein weißes Handtuch an den Mund gepresst. Ein Polizeibeamter stand in einer Tür und blickte stumm auf die Leute, die sich im Flur drängten.
    Eine Sekunde lang schloss ich die Augen, dann öffnete ich sie wieder, um die Türen zu zählen. Stimmte genau. Es war Theodoras Zimmer. Mir wurde übel vor Angst, und ich drehte mich um, um mich ungesehen davonzuschleichen, bevor mich jemand sah. Aber hinter mir stand eine Frau, die mich mit

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