Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
wenig nach. Ihr linkes Auge war beinahe schon zugeschwollen, und von der Augenbraue tröpfelte Blut herunter. Ihre Oberlippe war aufgeplatzt und geschwollen und blutete ebenfalls. Sie zitterte am ganzen Leib.
„Drake, sie ist zu durcheinander, um etwas zu sagen.“
„Wenn wir wissen, nach wem wir suchen müssen, könnten wir ihn jetzt fangen, Aisling. Je länger wir warten, desto größer sind die Chancen, dass er entkommt.“
„Ich weiß, aber ...“
„Lass nur, es geht schon“, unterbrach Nora mich. Ihre Stimme war nur ein heiseres Krächzen. Immer noch zitternd schmiegte sie sich an mich. „Es war ein Incubus. Er war schrecklich. Ich habe ihn nicht gerufen, er tauchte plötzlich auf. Und er ließ mich nicht in Ruhe. Er ...“ Ihr versagte die Stimme.
Drake blickte mich an, und ich wusste, was er dachte. „Hat er dich vergewaltigt?“
„Nein. Nicht so, wie du es meinst“, antwortete Nora ihm. Er hat mich geschlagen, und er hätte mich auch bestimmt vergewaltigt, aber ich habe mich gewehrt. Ich habe ihm die Nase gebrochen. Danach ist er verschwunden. Ich wusste nicht, wo ich hingehen sollte, und hatte Angst, dass er wiederkommen würde, aber dann seid ihr mir eingefallen, und ...“ Wieder brach sie schluchzend zusammen.
„Du hast genau das Richtige getan“, sagte ich beruhigend und nahm den Waschlappen und die Schüssel mit Eiswasser entgegen, die Pál hereingebracht hatte. Erneut klopfte es an der Tür, und Drake ging hin, um sie zu öffnen. „Es war sehr clever von dir, ihm die Nase zu brechen. Und du brauchst keine Angst zu haben - kein Incubus würde es wagen, auch nur seinen kleinen Zeh hier hereinzustecken. Hier sind drei Drachen und die echt wütende Gefährtin eines Wyvern.“
Sie versuchte zu lächeln, aber ihr Mund war zu sehr geschwollen. Vorsichtig tupfte ich ihr das Blut vom Gesicht. Zu meiner Überraschung war der Mann, den Drake hereinließ, nicht Monish, sondern Gabriel. Die beiden berieten sich kurz, dann trat Gabriel vorsichtig näher und kniete sich vor Nora auf den Boden.
„Das ist Gabriel“, sagte ich zu ihr. Sie wirkte ein wenig ängstlich, nickte aber, als ich ihr sagte, dass seine Sippe für ihre heilenden Fähigkeiten berühmt sei. „Er ist wirklich ausgezeichnet“, fügte ich hinzu und zeigte ihr die fast verblasste Narbe auf meinem Arm.
„Ich würde mich sehr geehrt fühlen, wenn Sie mir Ihre Verletzungen einmal zeigten“, sagte Gabriel sanft. Er bedrängte sie nicht. Ich lächelte ihn dankbar an und rückte ein wenig zur Seite, damit er sie behandeln konnte.
„Nein!“, sagte Nora und klammerte sich an meinen Arm. „Bitte ... ich will nicht albern sein, aber wenn du...“
„Ich lasse dich nicht allein“, sagte ich mit fester Stimme. „Ich bleibe hier, solange du willst.“
Sie nickte und schluckte. Gabriel begann, ihre schlimmsten Wunden zu versorgen, und ich stellte erleichtert fest, dass er außer dem Einsatz seiner Zunge auch andere Heilmethoden beherrschte. Er zog eine kleine silberne Tube mit einem klaren Gel aus der Brusttasche seines Hemdes und rieb damit die Wunden ein. Sofort hörten sie auf zu bluten, und auch die Schwellungen ließen nach. Nora gab keinen Laut von sich, aber als er die Decke wegzog und auf ihr blutdurchtränktes Nachthemd blickte, geriet sie in Panik. „Nein, ich will nicht ... Ich kann nicht ...“
„Ich glaube, es wäre ihr lieber, wenn du sie aufträgst“, sagte Gabriel leise und reichte mir ein sauberes Stück einer Mullbinde.
Drake sprang schon wieder auf und ging zur Tür, um Monish einzulassen, der noch mit dem Schlaf zu kämpfen schien.
„Säubere die Wunden zuerst und trag dann das Curcain-Gel auf.“
Ich tat, was er sagte, und tupfte die Bisse und Kratzer ab, wobei ich Nora, so gut es ging, vor den Blicken der Männer abschirmte. István kehrte von seiner geheimnisvollen Mission zurück und gesellte sich zu den anderen Männern.
„Was ist denn Curcain-Gel eigentlich?“, fragte ich Gabriel leise, während ich einen langen Kratzer auf Noras Arm mit Salbe bestrich. Es sah so aus, als ob ihr Angreifer wahllos seine Krallen in jeden erreichbaren Körperteil geschlagen hätte.
Er beugte sich zu mir, und sein Mund berührte beinahe mein Ohr. „Curcain ist ein heilendes Enzym, das man in Pflanzen findet. Und es ist auch im Speichel der silbernen Drachen enthalten.“
Erschreckt blickte ich auf das farblose Gel an meinen Fingern. „Das ist Drachenspucke?“, fragte ich flüsternd.
„In hoch konzentrierter
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