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Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Titel: Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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schon von der berühmten Aisling Grey gehört.“ Er lächelte. Seine Stimme war heiser, mit einem leichten irischen Akzent. „Ich bin Peter Burke.“
    Er reichte mir nicht die Hand, was bei Personen der Anderswelt durchaus üblich war. Drake hatte mir erzählt, dass zu viele Leute Dinge über einen herausfanden, wenn sie einen berührten, deshalb schüttelten sich nur gute Freunde oder Bekannte die Hand.
    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Kann ich etwas für Sie tun?“
    „Ja, in der Tat. Haben Sie ein paar Minuten Zeit?“, fragte er höflich.
    „Ja, sicher. Sind Sie geschäftlich in London?“ Gehorsam setzte ich mich auf die Bank, auf die er zeigte.
    „Sozusagen. Ich bin erst kürzlich nach Paris zurückgekehrt und habe erfahren, dass Albert Camus ermordet worden ist und Sie seinen Mörder überführt haben.“
    „Ja, das stimmt. Ich hatte allerdings Unterstützung“, erwiderte ich. Peters Augen irritierten mich - irgendetwas stimmte nicht mit ihnen, aber ich kam nicht dahinter, was es war.
    „Auf jeden Fall haben Sie großen Eindruck auf die Pariser Anderswelt gemacht.“ Sein Gesicht war seltsam ausdruckslos.
    „Ach, jetzt verstehe ich, was Sie wollen“, sagte ich und lächelte ihn strahlend an. „Sie machen sich Sorgen, dass ich es auf den Job des Venedigers abgesehen habe, nicht wahr? Nun, da können Sie ganz unbesorgt sein. Ich habe viel zu viel zu tun, um Venedigerin sein zu können. Meine Freundin Amélie sagte zwar gestern zu mir, es gäbe Leute, die mich gerne in der Position sähen, aber so weit wird es nicht kommen.“
    „Ich verstehe“, sagte Peter, und seine Augen funkelten amüsiert. Ich lehnte mich erleichtert zurück. Endlich zeigte er eine Reaktion. „Es beruhigt mich natürlich, dass Sie kein Interesse an einer Position haben, die genau auf mich zugeschnitten zu sein scheint, und obwohl ich weiß, dass Sie zur Zeit sehr viel zu tun haben, möchte ich Sie fragen, ob Sie mich eventuell bei der Wahl unterstützen würden, da die Pariser Anderswelt so viel von Ihnen hält.“
    „Sie unterstützen?“ Ich räusperte mich und rutschte auf der Bank hin und her. „Ich weiß nicht, wie ich das tun könnte. Sie überschätzen wahrscheinlich meinen Einfluss.“
    „Trotzdem würde es mich sehr freuen, wenn ich Ihrer Unterstützung für meine Bewerbungskampagne als nächster Venediger gewiss sein könnte.“
    Ich musste vorsichtig sein - das hatte mich die Drachenpolitik gelehrt. „Ich möchte aufrichtig zu Ihnen sein. Es schmeichelt mir, dass Sie glauben, ich könnte Ihnen helfen, Venediger zu werden, aber ich kenne Sie ja überhaupt nicht. Ich kenne eigentlich kaum jemanden in Paris. Und über Herkunft und Geschichte des Venedigers weiß ich überhaupt nichts, ganz zu schweigen davon, was sein Job bedeutet. Und deshalb kann ich Ihnen leider auch nicht behilflich sein. Ihnen nicht und auch niemand anderem“, fügte ich hastig hinzu. „Mit Ihnen persönlich hat das nichts zu tun. Ich bin einfach nur nicht in der Lage, jemanden für den Job zu empfehlen.“
    Einen Moment lang blickte er sinnend vor sich hin. „Kennen Sie die Bestimmungen der Anderswelt hinsichtlich der Position des Venedigers?“
    „Nein. Ein weiterer Grund, warum es dumm von mir wäre, jemanden zu empfehlen ...“
    „Die Bestimmungen der Anderswelt besagen, dass die Position demjenigen gewährt wird, der alle anderen Herausforderer geschlagen hat. Wenn es keine Konkurrenten gibt, dann wird unter den Mitgliedern des Au-delà abgestimmt. Kurz gesagt, dann gewinnt der Beliebteste.“
    „Sehr demokratisch“, sagte ich gleichmütig. Wenn Peter dachte, ich würde in Paris herumrennen und für ihn auf Stimmenfang gehen, dann irrte er sich. „Ich verstehe jedoch nicht, was das mit mir zu tun hat. Wie gesagt, ich habe keinerlei Ambitionen auf diese Position.“
    „Das brauchen Sie auch nicht. Wenn es keine anderen Konkurrenten gibt - und zurzeit bin ich der einzige Bewerber -, dann wird die Position durch Wahl vergeben.“ Er schwieg. „Auch an jemanden, der sie gar nicht haben will.“
    „Niemand kann mich gegen meinen Willen zur Venedigerin machen“, erwiderte ich.
    „Glauben Sie?“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Es gab schon einmal einen solchen Fall. 1518 wurde ein Mönch zum Venediger bestimmt, als man dem Mann, der sich um die Stelle beworben hatte, Menschenopfer nachweisen konnte. Die Mitglieder der Anderswelt lehnten den Mönch jedoch ab und wählten stattdessen einen Mann, der ihrer Meinung nach seine

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