Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
mir nicht erzählt, dir täten die Brüste weh?“
Ich überlegte einen Moment lang. Jim hatte recht. Meine Brüste waren tatsächlich ein wenig empfindlicher als sonst, aber ich hatte das dem Stress zugeschrieben, schließlich war ich von einem Ende der Welt ans andere gereist. „Brüste tun auch weh, wenn man die Periode hat“, belehrte ich ihn. „Aber das kannst du nicht wissen, du hast ja keinen Uterus.“
„Das stimmt. Aber du hast seit über einem Monat keine Regel mehr gehabt. Laut Cosmo ist eins der sieben klassischen Zeichen für eine Schwangerschaft, dass einem die Brüste wehtun.“
„Darüber werde ich mich jetzt ganz bestimmt nicht mit dir unterhalten“, erklärte ich und eilte zum Badezimmer. „In zehn Minuten müssen wir aufbrechen.“
Ein paar Minuten später standen Jim und ich auf dem Bürgersteig und warteten auf den Wagen zur Drachenkonferenz.
„Was war denn nun eigentlich los?“, wollte Jim wissen, als ein schwarzes Auto am Bordstein hielt. Ich stieg nach ihm ein. „Warum bist du gestern Nacht so zerzaust und blutverschmiert nach Hause gekommen?“
„Wir gehen jetzt zu einer Art Sippentreffen. Ich weiß zwar nicht, um was es geht, aber Drake hielt es für wichtig, dass ich dabei bin. Hallo, René. Danke, dass du uns abholst.“
„Bonjour, Aisling und Jim. Mich interessiert auch, was du gestern Abend gemacht hast.“
Innerlich seufzte ich, aber eigentlich freute ich mich, dass die beiden so warmherzig Anteil an mir nahmen. Auch wenn es nur ein Dämon und ein mysteriöser Taxifahrer waren, so war es doch schön, dass sich jemand um einen kümmerte. „Jemand hat gestern versucht, mich umzubringen, indem er mich vor einen Zug gestoßen hat“, sagte ich.
„Wer macht denn so etwas Schreckliches?“, fragte René entsetzt. „Und wer sollte das getan haben? Du bist doch die Gefährtin eines Wyvern und damit unsterblich.“
Ich stutzte, denn ich konnte mich nicht erinnern, René jemals erzählt zu haben, dass ich unsterblich sei. Und doch schien er zu wissen, dass das zu den Vorteilen gehörte, wenn man die Gefährtin eines Wyvern war ... ein weiterer Beweis dafür, dass er keineswegs der war, für den er sich ausgab. Ich verfrachtete diese Erkenntnis ganz hinten in meinem Kopf, während ich den beiden erzählte, was am Abend zuvor passiert war.
„Mon dieu. Glaubst du, der silberne Drachen hat dich gestoßen?“, fragte René und blickte mich im Rückspiegel an.
„Nein, natürlich nicht. Nun ja, vielleicht. Ach, ich weiß nicht, was ich davon halten soll! Gabriel ist doch ein Freund. Er würde nicht versuchen, mich umzubringen. Es muss jemand anderer gewesen sein. Oder vielleicht war es auch nur ein Unfall ... obwohl ich das eigentlich nicht glaube.“
„Hmm“, sagte René nachdenklich. „Höchst interessant, dass jemand versucht hat, dich zu töten.“
„Ich könnte ehrlich gesagt gut darauf verzichten.“
„Ach ja? Wegen des bébé?“
Mir fiel die Kinnlade herunter. Wütend funkelte ich Jim an. „Was hast du ihm erzählt?“
Jim erwiderte meinen Blick mit ehrlicher Empörung. „Nichts! Ich habe ihm gar nichts erzählt.“
„Du musstest wohl einfach deine wilde Theorie, ich sei schwanger, loswerden - aber ich kann dir versichern, ich bin nicht schwanger!“ An René gewandt fügte ich hinzu: „Wenn Jim dir nichts erzählt hat, warum sagst du dann so etwas? Ich sehe doch nicht schwanger aus, oder?“
„Non“, sagte René hastig, während ich am Oberteil des dunkelgrünen Viskosekleides zupfte, das ich mir extra für die Drachentreffen zugelegt hatte.
„Ich meinte nur, ich hätte gehört, wie jemand dich als enceinte bezeichnet hat.“
„Wer sollte so etwas denn gesagt haben?“, wollte ich wissen.
René blickte mich ausdruckslos an. Ich drohte ihm mit dem Finger. „Wenn diese Drachenangelegenheit vorbei ist, setzen wir zwei uns mal zusammen und unterhalten uns ausführlich.“
„Das wird bestimmt angenehm“, erwiderte er.
Ich ignorierte seine Bemerkung. „Wie ich eben schon sagte, ich habe zurzeit genug Stress in meinem Leben, auch ohne mich zu fragen, wer mich vor einen Zug stoßen wollte.“
„Aha“, sagte René, aber ich bemerkte, dass sein Blick zu meinem Bauch glitt.
„Ich bin nicht schwanger“, schrie ich ihn an. „Ganz sicher nicht. Glaubst du nicht, ich wüsste es, wenn ich es wäre?“
Jim verdrehte die Augen. „Ash, Süße - die scharfsinnigste Person auf der ganzen Welt bist du nicht gerade.“
„Bei unserem ersten Kind
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