Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
ahnte meine Frau drei Monate lang nichts davon“, sinnierte René. „Aber ihre Monatsregel kam auch nicht sehr zuverlässig. Vielleicht ist deine ja regelmäßiger?“
Ich sank in die Polster zurück. „Ich kann es irgendwie nicht fassen, dass ich mit euch dieses Gespräch führe.“
„Ich bin ja erst seit ein paar Monaten bei ihr, aber sie kommt mir eigentlich regelmäßig vor“, sagte Jim. “Alle dreieinhalb Wochen kommt sie mit einer riesigen Chipstüte und Unmengen von Schokolade nach Hause, und dann weiß ich schon, dass sie sich die nächsten Tage gehen lässt.“
„Ich wache jetzt auf. Das ist ein schrecklicher Traum. Genau. Jetzt wache ich auf.“
„Ist es denn schlimm für sie? Früher war meine Frau immer ganz krank, wenn sie ihre Regel hatte, aber seitdem die Kinder da sind, hat sie nicht mehr so viele Probleme“, entgegnete René.
Am liebsten hätte ich ihm eine Kopfnuss gegeben.
„Wenn du ihm darauf antwortest, bekommst du kein Mittagessen“, sagte ich zu Jim, der bereits den Mund geöffnet hatte. Hastig schloss er ihn wieder und blickte verdrossen aus dem Fenster. „René, bist du heute Nachmittag frei? Ich weiß nicht, wann das Treffen vorbei ist, aber ich schätze, es wird so drei oder vier Stunden dauern.“
„Ruf mich an, und ich komme sofort“, erwiderte René und lächelte mich charmant an.
„Wunderbar. Drake wird uns zwar bestimmt anbieten, uns nach Hause zu fahren, aber ...“
„Hab keine Angst, ich lasse dich nicht mit ihm allein.“
Ich wollte ihm gerade danken, als ein weißer Kastenwagen das Taxi rammte.
Es krachte und knirschte, Glas klirrte, und wir prallten gegen eine Betonwand.
7
Das Geräusch der kreischenden Bremsen hallte noch immer in meinem Kopf. Keuchend vor Schmerzen lag ich auf dem Boden des Taxis. Panik stieg in mir auf, aber ich hatte nicht umsonst so viel meditiert. Obwohl ich mich am liebsten schreiend aus den Trümmern des Autos befreit hätte, bemühte ich mich, ruhig zu bleiben.
Meine Rippen taten noch von dem Sturz in Paris weh. Allerdings waren die Schmerzen nicht schlimmer geworden, also hatte ich mir wohl nichts gebrochen. Ich lag unter etwas Großem, Schweren, das atmete. Das konnte nicht der Sitz sein, wie ich zuerst vermutet hatte.
„Jim?“, fragte ich und wackelte mit den Füßen, um mich zu vergewissern, dass meine Beine noch heil waren. „Bist du okay? Jemand verletzt?“
„Aaahhh“, stöhnte eine vertraute Stimme. „Hat sich vielleicht jemand das Kennzeichen von diesem Vollidioten gemerkt?“
Ich seufzte erleichtert auf. Wenn Jim noch Witze machen konnte, dann war ihm nichts passiert.
„Geh von mir herunter; du wiegst mindestens eine Tonne. René? Alles in Ordnung?“
„Ich glaube, er ist bewusstlos“, erwiderte Jim und erhob sich. Es regnete Glasscherben, als der Dämon versuchte, sich aus den Überresten des Taxis zu befreien. „Überall ist Blut, und er ist hinter dem Steuer zusammengesunken.“
Fluchend rappelte ich mich auf. Um uns herum ertönten aufgeregte Stimmen, und in der Ferne war ein Martinshorn zu hören. „Oh, Mist, ich habe mir die Hand verstaucht. Kann mir jemand helfen?“
Hände streckten sich durch die zerborstenen Fenster, um Jim herauszuziehen. Ich blickte zu René. Zwei Männer versuchten gerade, die Fahrertür zu öffnen, aber sie war völlig eingedrückt, deshalb eilten sie auf die Beifahrerseite und holten René vorsichtig aus dem Wagen. Zwei andere Männer und eine Frau halfen mir.
„René? Oh Gott, überall ist Blut!“ Ich hockte mich neben ihn auf das Pflaster. „Ist jemand Arzt?“
„Ich habe eine Ausbildung in Erster Hilfe“, erwiderte ein ernster junger Mann. Er reichte seine Botentasche einer jungen Frau, kniete sich neben René und untersuchte ihn rasch. „Er atmet jedenfalls.“
„Hat er etwas gebrochen? Glauben Sie, er ist ernsthaft verletzt?“ Ich wischte mit dem Saum meines Kleides Blut von Renés Gesicht. Quer über den Haaransatz verlief ein Schnitt, der das Blut in seinem Gesicht erklärte ... aber seltsamerweise blutete die Wunde schon nicht mehr.
„Das kann ich nicht sagen“, erwiderte der junge Mann und betastete vorsichtig Renés Arme und Beine. „Aber ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist. Möglicherweise hat er innere Verletzungen.“
Renés linkes Bein zuckte. Ich wollte gerade eine weitere Verletzung an seinem Kopf abtupfen, als ich zu meinem Erstaunen feststellte, dass sich die Wunde schloss und verschwand.
Er öffnete die braunen Augen und
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