Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Theke und hielt den Telefonhörer fest. Ich blickte sie unverwandt an, während ich die Tür in meinem Kopf öffnete und mich konzentrierte. „Sie brauchen mir nur die Zimmernummer zu sagen. Ich finde den Weg schon allein.“ Ihre Augen wurden ausdruckslos, und ihre Arme sanken schlaff herunter.
„Zimmernummer?“, fragte ich.
„Sechs, null, vier“, antwortete sie.
„Danke. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Oh, und bitte vergessen Sie, dass Sie uns gesehen haben, ja?“
„Wie Sie wünschen.“
Ich lächelte freundlich und zog Shing am Kragen hinter mir her zum Aufzug.
„Dein Kopf wird von deinem Körper getrennt werden“, versprach Shing mir, aber sein schmerzerfülltes Wimmern nahm den Worten viel von ihrer Drohung.
„Ah, ich hatte so gehofft, dass wir die Treppe nehmen“, lispelte Jim durch seinen lockeren Zahn. Der Drache knurrte, und Jim sabberte ihm auf den Fuß.
„Hört auf, ihr zwei“, mahnte ich die beiden. „Und denk an deine Manieren“, wandte ich mich an Jim. „Die roten Drachen mögen uns zwar den Krieg erklärt haben, aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir uns ihnen gegenüber unhöflich verhalten sollten.“
„Ich werde dir das Herz herausreißen und es vor deinen Augen verspeisen“, stöhnte Shing und umklammerte seine Kniescheibe.
Den Gesichtsausdruck von Sying - Chuan Rens zweitem Bodyguard und Shings Kumpel - werde ich wohl nie vergessen. Seine ungläubige, entsetzte Miene, als er seinen Kollegen auf dem Fußboden liegen sah (Jim hatte „aus Versehen“ Shing ein Bein gestellt), war unbezahlbar und definitiv den Ärger wert, zum zweiten Mal Opfer eines versuchten Mordanschlags gewesen zu sein.
„Hallo. Wir möchten zu Chuan Ren“, sagte ich und drängte mich an dem verblüfften Sying vorbei in die Suite. „Es wäre nett, wenn du ihr sagen könntest, dass ich hier bin und gerne mit ihr reden möchte.“
„Dein Tod wird mindestens tausend Jahre dauern“, wimmerte Shing, den ich hinter mir her ins Zimmer zerrte. „Unsere Dichter werden zahlreiche Lieder darüber schreiben, wie schrecklich er war.“
„Oh“, sagte ich, als Sying plötzlich stehen blieb. Ich zog die Pistole heraus, die ich Shing abgenommen hatte und richtete sie auf ihn. „Nur für den Fall, dass du meine Bitte ablehnen wolltest. Würde es dir etwas ausmachen, dich aller Waffen zu entledigen, die du bei dir trägst?“
Sying schloss die Tür, zögerte einen Moment lang und zog dann eine Pistole hervor, die er auf den Tisch neben der Tür legte.
„Danke. Jim?“
„Schon dabei.“ Jim brachte mir die Pistole und tastete dann Sying ab. „Er ist sauber.“
„Hervorragend. Und, wo ist Chuan Ren?“
Syings Blick flatterte für den Bruchteil einer Sekunde zu der Flügeltür am Ende des Zimmers. Er sagte jedoch nichts, sondern überlegte anscheinend noch, ob er mich angreifen oder seinem Freund helfen sollte.
„Lass es lieber.“ Ich packte Shing an den Haaren und zerrte ihn vorwärts. „Ich habe eure Pistolen, Shing ist in keiner guten Verfassung, und Jim ist echt sauer, weil sich bei ihm ein Zahn gelockert hat. Mach uns einfach die Tür auf dann lassen wir dich in Ruhe.“
Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte - vielleicht dass Chuan Ren ein unschuldiges Kind folterte oder die Übernahme der westlichen Zivilisation plante -, aber ich hatte ganz bestimmt nicht damit gerechnet, dass sie mitten in einem kleinen Wohnzimmer stand und jemanden küsste.
„Hallo. Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst, aber ich bin Aisling Grey, und ich bin es langsam leid, dass deine Leute ständig hinter mir her sind.“
Chuan Ren drehte sich erstaunt um. Dabei streiften ihre langen schwarzen Haare liebkosend über die Brust des Mannes, den sie geküsst hatte.
Ich blickte den Mann an - die breiten Schultern, die langen Beine und die dunkelgrünen Augen, und um mich herum explodierte ein Feuerring. „Was zum Teufel soll das denn werden?“, schrie ich und stürmte auf ihn los. Shing kreischte los, als ich ihn mitschleifte. Ich ließ seine Haare los und trat feuerschnaubend auf Drake zu, der mir irritiert entgegensah. „Na, jetzt hast du aber Probleme, Bursche! Solche Probleme hast du in deinem ganzen Leben noch nicht gehabt!“
„Würde es dich friedlicher stimmen, wenn ich dir sagte, dass sie mich geküsst hat?“, fragte er.
„Kaum.“
„Was tust du denn hier?“, wollte Chuan Ren wissen. „Shing, warum liegst du am Boden? Habe ich dich nicht ausgesandt, um sie zu töten? Kannst
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