Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
die mir schreckliche Angst einjagte.
„Das solltest du auch, wenn du Drake wiedersehen möchtest“, warnte er mich.
„Willst du ihm drohen? Das kannst du nicht. Das würde Krieg zwischen der blauen und der grünen Sippe bedeuten.“
Seine Finger schlossen sich fester um meinen Oberarm. „Ohne Drake wären die grünen Drachen verloren, was ich ja bereits bewiesen habe. Wenn er tot wäre, würden sie nicht kämpfen. Denk daran, wenn du zu meiner Sippe sprichst. Du hältst das Schicksal deines geliebten Drake in der Hand. Wähle deine Worte sorgfältig, cara.“
Ich starrte ihn an. Er meinte es ernst, das war mir klar. Wenn ich der Sippe sagen würde, dass ich Fiat nicht unterstützen wollte, würde er versuchen, Drake umbringen zu lassen. Es würde zwar nicht leicht sein, aber er würde nicht ruhen, bis er sein Ziel erreicht hätte.
Wenn Drake starb, würde auch mein Herz sterben. Allein der Gedanke war mir unerträglich.
„Aisling?“, sagte René. „Was soll ich sagen?“
Fiat ließ mich los. Sein Gesicht war eine undurchdringliche Maske. Ich hätte mich am liebsten übergeben. Ich hatte keine Wahl - ich wollte nicht, dass Fiat Drake umbringen ließ. Wenn die blauen Drachen sich mit den roten vereinten ... Nun, Kriege waren schon immer irgendwie zu Ende gegangen; das würde bei diesem nicht anders sein. Ich war nicht allein in dieser Schlacht - ich hatte Drake und meine Freunde. Wir würden uns einen Weg überlegen, wie der Krieg beendet werden konnte. „Aisling?“ René berührte mich am Arm.
„Du musst jetzt sprechen, cara. Sie warten.“
Es widersprach allem, was ich für gut und richtig hielt, aber ich hatte einfach keine andere Wahl.
Natürlich gibt es einen Weg. Aber den wolltest du ja nicht gehen. Eigene Dummheit.
Die dunkle Kraft zerrte an mir und lockte mich mit allen Mitteln. Ich focht einen kleinen Kampf mit mir aus, aber dann wandte ich mich zu René und knurrte: „Sag ihnen, ich unterstütze Fiat.“
9
„Aisling, hältst du das für klug?“
René saß auf der Couch und trank einen Gin Tonic.
„Ich habe doch keine andere Wahl. Entweder Fiat oder wir, und ich werde auf keinen Fall zulassen, dass er Drake oder die Sippe zerstört. In diesem Fall ist Gabriel eindeutig das kleinere Übel.“
„Ich weiß nicht“, sagte er nachdenklich. „Du hast doch gesagt, du traust ihm nicht.“
„Ich brauche ihm doch nicht zu trauen, wenn ich Informationen von ihm haben will“, erwiderte ich.
„Das stimmt. Aber kannst du denn nicht jemand anderen um Hilfe bitten? Was ist mit dem Mann, den der Hüter erwähnt hat? Der, der dir wegen der Ächtung helfen kann?“
„Dr. Kostich?“ Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich an meine erste und einzige Begegnung mit ihm vor ein paar Monaten in Ungarn dachte.
„Ja, genau. Er ist doch im Komitee, oder nicht?“
„Welches Komitee?“, fragte Onkel Damian, der in einem von Drakes tiefen Ledersesseln saß.
„Das Komitee, das der Anderswelt vorsteht. Du hast recht, René, Dr. Kostich ist sehr mächtig und jagt anderen Leuten gern Angst ein, wenn er wütend ist, aber er ist Erzmagier, und ich bezweifle, dass er genug über die Geschichte der Drachen weiß, um uns gegen Fiat ... was ist, Suzanne?“
Istváns Freundin, eine hübsche Frau, die bei uns als Köchin arbeitete, lächelte mich an. „Es geht um deine Stiefmutter.“
„Ich dachte, sie wäre einkaufen gegangen“, sagte ich zu Onkel Damian.
„Ja, ich habe sie dazu gedrängt. Ich habe mir gedacht, dass du nicht schon wieder einen Vortrag von ihr hören möchtest.“
Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln. „Was ist denn mit ihr, Suzanne?“
„Sie kann ihren Mann nicht finden. Anscheinend hat sie ihn beim British Museum abgesetzt, aber er muss woandershin gegangen sein.“
Seufzend blickte ich auf die Uhr. „Als ob das Leben nicht schon kompliziert genug wäre ... René, sagst du bitte Gabriel, dass ich so schnell wie möglich wieder zurück bin? Hoffentlich finden wir David schnell ...“
„Du bleibst hier und führst dein Gespräch“, erklärte Onkel Damian und erhob sich. „Ich werde hier am wenigsten gebraucht. Ich mache mich auf die Suche nach ihm.“ Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch und warf René einen vielsagenden Blick zu. „Mit René und diesem Ding da bist du hier sicher genug.“
„Hey! Ich bin kein Ding! Ich bin ein außergewöhnlich attraktiver, wenn auch fast verhungerter Dämon.“ Jim rollte sich auf den Rücken. „Willst du mir den
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