Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
in meinem Nacken richteten sich auf. „Das klang aber jetzt nach einer Drohung.“
„Aber es war nicht so gemeint. Es war nur eine Warnung. Auch ich habe meine Grenzen. Als Wyvern muss ich alles in meiner Macht Stehende tun, um meine Sippe zu schützen.“
Ich blickte René an. Das Gespräch verlief nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. René zuckte mit den Schultern. Offensichtlich verstand er auch nicht, was Gabriel uns sagen wollte.
„Ich habe dich eigentlich nicht hierhergebeten, um mit dir die Ereignisse des vergangenen Monats zu diskutieren. Du hast gestern gesagt, dass du mir helfen wolltest.“
„Die Ächtung“, sagte er und nickte. „Ich dachte, das würde dich vielleicht interessieren. Die Geschichte der Silberdrachen ist nicht lang - du weißt vielleicht, dass meine Sippe entstand, als eine Splittergruppe sich von den schwarzen Drachen ablöste?“
„Ja. Drake hat mir ein wenig darüber erzählt. Irgendetwas über eine Gruppe von schwarzen Drachen, die mit dem Wyvern nicht glücklich waren.“
Gabriel nickte. Seine Augen wurden dunkler. „Baltic. Einer der blutigsten und gefährlichsten Drachen, die je regiert haben. Als der erste silberne Wyvern unser Volk von der schwarzen Sippe löste, verfluchte Baltic uns.“
„Er belegte die Wyvern mit dem Fluch, dass für sie keine Gefährtin geboren werden sollte?“
„Nein, er verfluchte alle Mitglieder der Sippe - für keinen silbernen Drachen gibt es eine Gefährtin. Und das bleibt so, bis ein schwarzer Drachen zum Wyvern erklärt wird, was nie geschehen wird, trotz aller Hoffnungen, die Baltic hegt.“
Ich starrte Gabriel an. „Hoffnungen? Dieser Baltic lebt?“
„Was die Ächtung an sich betrifft, so kann ich dir nicht helfen“, fuhr Gabriel fort und zog seine Hand weg. „Aber ich kann dir sagen, wer unserem Mitglied geholfen hat. Es gibt einen Erzmagier im Komitee des Au-delà ...“
„Warte mal“, unterbrach ich ihn. Ich wollte ihm den Wechsel des Themas nicht durchgehen lassen. „Der Drache, der deine Sippe verflucht hat, lebt noch? Hat das Ganze nicht im Mittelalter stattgefunden?“
„Die Sippe der schwarzen Drachen existiert nicht mehr“, erwiderte Gabriel. „Sie hat sich vor Jahrhunderten selbst zerstört.“
„Aber Drachen sterben doch nicht so leicht. Ein paar der Mitglieder müssen doch überlebt haben.“
Gabriel blickte mich ernst an. „Dein Gefährte war der Letzte der Sippe. Wenn du mehr über ihre Zerstörung wissen willst, solltest du ihn fragen.“
„Ja, das werde ich tun.“ Ich konzentrierte mich wieder auf das Wichtige. „Aber wir sind vom Thema abgekommen. Ich wollte dich eigentlich nicht wegen der Ächtung fragen - danke für den Hinweis auf Dr. Kostich, aber das wusste ich bereits -, ich möchte gerne etwas über die blauen Drachen wissen.“
Gabriel zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Verzeih mir die Frage, aber warum? Außerdem, wäre Fiat nicht geeigneter, um dir Auskunft über seine Sippe zu geben?“
„Fiat und ich kommen zurzeit nicht so gut miteinander klar“, erwiderte ich mit einem kläglichen Lächeln. Ich wählte meine Worte sorgfältig. Zwar wollte ich nicht lügen, aber Gabriel sollte auch nicht zu viele Informationen bekommen, bevor ich nicht wusste, ob ich ihm vertrauen konnte. „Die blauen Drachen wollen sich mit Chuan Ren gegen Drake verbünden. Mit Fiat kann man nicht vernünftig reden, aber vielleicht mit Mitgliedern seiner Sippe. Ich hatte gehofft, du könntest mir ein paar Informationen geben, damit ich weiß, wie man am besten mit ihnen umgeht.“
„Ah.“ Gabriel nickte. „Ich werde dir sagen, was ich über sie weiß. Allerdings habe ich mich nie besonders für sie interessiert.“
Ich verkniff mir den Hinweis, wie gut er sich mit Fiat verstand, wenn es seinen Zwecken diente, und lauschte stumm seinen Erläuterungen über die Geschichte der blauen Drachen. Nichts Außergewöhnliches, abgesehen von den Machtkämpfen um die Position des Wyvern und ab und zu mal einen Mord.
„Der Großteil der Sippe kam während des Endlosen Krieges um“, sagte Gabriel und starrte ins Feuer.
„Endloser Krieg?“
„Ja. Chuan Ren hat ihn begonnen, aber er wurde hauptsächlich von Baltic betrieben, der alle fünf Sippen regieren wollte. Der daraus resultierende Krieg dauerte Jahrhunderte. Da ein Großteil der Sippe vernichtet war, zogen sich die blauen Drachen aus dem Weyr zurück, um sich neu zu gruppieren. In den nächsten Jahrhunderten blieben sie unter sich, und erst
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