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Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken

Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken

Titel: Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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außer Bäumen und schwärzester Dunkelheit war nicht viel zu sehen.
    René senkte den Kopf. „Ich habe nichts gehört, Aisling. Vielleicht sind ja die Wachen gar nicht da, und du hast sie dir bloß eingebildet.“
    „Ich spüre meine Zehen nicht mehr. Ich spüre meine Beine nicht mehr. Ich spüre meine Ausstattung nicht mehr“, klagte Jim. „Wie soll ich jemals kleine Dämonen zeugen, wenn meine Ausstattung einfriert und abfällt, he?“
    „Ach, um Himmelswillen. Hier, du kannst meine Decke haben, auch wenn ich darauf hinweisen muss, dass du ein dickes Fell hast und deine Genitalien keineswegs einfrieren und abfallen können.“
    Jim zuckte erschreckt zusammen. „Ich nehme doch einer schwangeren Frau nicht die Decke weg! Das wäre doch mindestens eine Kardinalsünde!“
    „Oh, jetzt hör endlich auf dich zu ...!“ Ich sprang fast an die Decke, als sich draußen plötzlich etwas bewegte. „Onkel Damian! Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen!“
    „Du hast doch gesagt, ich soll leise sein“, brummte er und setzte sich auf den Beifahrersitz. „Du kannst den Motor wieder anlassen, René. Da draußen ist niemand.“
    „Oh, gut, endlich wird es warm. Hoffentlich stirbt mein Bein nicht ab, bevor es aufgetaut ist“, erklärte Jim.
    „Da ist niemand? Bist du sicher?“, fragte ich Onkel Damian.
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    „Ja, ja, ich weiß ja, dass du bei den Black Berets oder so warst“, sagte ich, um ihn zu besänftigen. „Aber wenn Fiat seinen Onkel von Drachen bewachen lässt, könnte es gefährlich werden.“
    „Aisling, ich sagte doch, da draußen ist niemand“, sagte Onkel Damian mit harter Stimme.
    Ich kaute auf meiner Unterlippe. „Vielleicht ist das hier nicht der richtige Ort.“
    „Doch, es ist der richtige Ort“, antwortete Onkel Damian.
    „Du bist sicher, dass Bastiano Blu hier wohnt?“
    „Das hat der Mann jedenfalls gesagt.“
    Ich überlegte. „Er könnte gelogen haben. Es sähe Fiat durchaus ähnlich, die Leute glauben zu machen, sein Onkel wäre hier, aber in Wirklichkeit ist er ganz woanders.“
    Onkel Damian seufzte, und sein Atem bildete weiße Wölkchen in der kalten Winterluft. Die italienischen Alpen im Winter waren schön, aber es hatte schon seinen Grund, warum Sankt Cristina hauptsächlich als Skiort bekannt war. Außerhalb des Autos türmte sich der Schnee meterhoch. „Er hat nicht gelogen. Dazu habe ich ihm keine Gelegenheit gegeben. Ich mag ja schon seit sechsundzwanzig Jahren nicht mehr bei der Truppe sein, aber ich weiß immer noch, wie man jemanden verhört oder nach feindlichen Patrouillen sucht. Und jetzt lasst uns fahren. Ich kann mir angenehmere Aufenthaltsorte vorstellen.“
    René wendete und fuhr mit uns einen langen, verschneiten Weg entlang. Im Licht der Scheinwerfer sahen wir aufgeschreckte Rehe oder andere Nachttiere, die vor uns davonliefen.
    „Ich kann gar nicht glauben, dass Fiat seinen Onkel nicht bewachen lässt“, sinnierte ich.
    „Vielleicht ist er ja allen egal.“ Jim zuckte mit den Schultern. „Fiat regiert die Sippe doch schon lange. Vielleicht ist sein Onkel keine Bedrohung mehr für ihn.“
    Ich lächelte. „Dann wird er jetzt eine große Überraschung erleben.“
    „Vielleicht. Vielleicht aber auch du“, sagte Jim.
    „Phh. Ach, du liebe Güte, ist das die Villa?“ Ich riss die Augen auf, als ich das prächtige Anwesen im Licht der Scheinwerfer sah. „Das ist aber wirklich ein schönes Fleckchen, um im Exil zu leben.“
    Als wir die Einfahrt hinauffuhren, konnte ich sehen, dass der Hauptteil des Hauses aus einem quadratischen Block bestand, der um einen seitlichen Anbau erweitert war. Leicht abgesetzt vom Hauptgebäude erhob sich ein vierstöckiger Turm. Gotisch gewölbte Fenster und Türen vermittelten einen leicht mittelalterlichen Eindruck, ein Gefühl, das noch verstärkt wurde durch den alten Mann, der die zweiflügelige Haustür öffnete.
    „Guten Abend. Sprechen Sie Englisch?“, fragte ich den Greis, der einen großen Kandelaber in der Hand hielt.
    „Ja“, sagte er und wies mit dem Kerzenständer in Richtung Tür. Die Kerzen flackerten in der kühlen Nachtluft, erhellten die Dunkelheit allerdings nur unwesentlich. Er blickte mich blinzelnd an. „Sie sind eine Gefährtin. Wollen Sie zu Signor Blu?“
    „Ja. Mein Name ist Aisling Grey. Äh ... darf Mr Blu Besuch empfangen?“
    Die trüben Augen blickten mich verwirrt an. Es erstaunte mich, dass die Pupillen länglich waren, obwohl es ja eigentlich sinnvoll war,

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