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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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schnalzte mit der Zunge, und Annwyl packte sich den Wächter, der ihr am nächsten stand. Sie drückte ihn zu Boden und brach ihm mit einer einzigen Handumdrehung das Genick. Nun eilte sein Kamerad herbei. Izzy zerschmetterte ihm mit ihrem Schild das Bein, und als er auf dem Boden lag, tötete sie ihn mit einem Dolch, den sie im Stiefel getragen hatte.
    Der Eisendrache grinste; er verspürte nicht die geringste Trauer über den Verlust der menschlichen Wächter. »Ja, gut. Wir nehmen sie.«
    Und damit hatte das Spiel begonnen.

31 Die Tunnel waren voller Kämpfer und Personen, denen sie gehörten oder die sie kontrollierten. Annwyl und Iseabail wurden rasch bemerkt. Die Vorstellung von kämpfenden Frauen erregte sofort jedermanns Aufmerksamkeit. Man gab ihnen das Kurzschwert, das alle Soldaten erhielten, und sie mussten die übliche kurze dunkelrote Tunika tragen. Darüber wurde eine Brustplatte aus Stahlstückchen und Messingornamenten festgezurrt, die nach Rhonas Meinung zwar hübsch anzusehen war, aber kaum schützte. Ein Schwertgürtel und Armeesandalen vervollständigten die Ausstattung. Überdies durften sie sich eine zweite kleine Waffe aussuchen. Izzy wählte ihren eigenen Dolch und Annwyl einen kurzen, nutzlos wirkenden Stahlstab. Die Wächter lachten über ihre Wahl, verstummten aber, als Annwyl sie finster ansah. Rhona konnte es ihnen nicht verdenken. Helme waren nicht erlaubt, und es wurde den beiden befohlen, das Haar offen zu tragen. Offenbar sollte das Publikum sofort erkennen können, dass es sich bei Izzy und Annwyl um Frauen handelte.
    Sie kamen am späten Nachmittag an die Reihe. Die Wächter, die die Kämpfe beaufsichtigten, zerrten Annwyl und Izzy von Vigholf weg. Als er ihnen zu folgen versuchte, wurde er zurückgedrängt, und ein Eisendrache in Menschengestalt warf ihm drohende Blicke zu.
    Vigholf hob die Hände. »Ist ja schon gut. Ich sollte etwas dafür bekommen, wenn diese Schlampen sterben. Sie waren nicht einfach zu finden.«
    Der andere sah ihn so höhnisch an, wie es nur ein Eisendrache konnte, und ging davon. Sobald verkündet worden war, dass nun Frauen an dem Kampf teilnehmen würden, wurde das Grölen der Menge zehnmal lauter, und Vigholf bedeutete Rhona und Brannie, sie sollten sich nun davonstehlen.
    Es war nicht schwer davonzuschleichen; wie der König vorausgesagt hatte, war die Aufmerksamkeit aller auf die beiden Frauen gerichtet, die nun die Arena betraten.
    Rhona warf Vigholf einen letzten Blick zu und nahm ihre Cousine bei der Hand. Dann drängte sie durch die Menge der Menschen und Drachen, die durch die Stahlgitter nach draußen zu sehen versuchten, und tat das Dümmste, was sie seit Langem unternommen hatte.
    Izzy und Annwyl wollten gerade in die Arena einmarschieren, als jemand sie an den Armen ergriff. Izzy wurde eine Stahlfessel um das rechte Handgelenk gelegt, Annwyl erhielt eine um das linke Handgelenk. Die Handschellen waren durch eine etwa drei Zoll lange Kette miteinander verbunden.
    »Du verdammter …«, knurrte Annwyl.
    »Viel Spaß, meine Damen!« Der Wachmann lachte und stieß sie hinaus in die Arena. Hinter ihnen wurde das Tor zugeschlagen.
    Sie stolperten, und ihre Augen versuchten sich an das helle Sonnenlicht zu gewöhnen, das sie seit dem Betreten des Tunnels nicht mehr gesehen hatten. Die Schreie und das Johlen der Menge drang ihnen in die Ohren.
    »Alles in Ordnung mit dir, Iz?«, fragte Annwyl.
    »Ja. Mach dir um mich keine Sorgen.«
    Sie schritten in die Mitte der Arena, und Annwyl schaute hoch in die Menge.
    »Da«, murmelte Izzy. »Da drüben.«
    Izzy zeigte auf etwas, das die königliche Loge sein musste. Sie befand sich hoch über dem Erdboden, doch nichts verdeckte die Sicht der dort Sitzenden auf die Metzeleien unter ihnen. Die Sitze waren mit Samt und Seide gepolstert, Diener eilten von einem zum anderen, und alle genossen frische Früchte oder Wein oder beides.
    »Ich wette, das ist sie«, sagte Annwyl. »Ich wette, das ist Vateria.«
    Es war möglich. Izzy war sich nicht sicher. Aber sie war überzeugt, dass die Frau eine Drachin in Menschengestalt war. Sie trug eine Tunika aus feinster Seide, die sie sich in der Mode der Provinzen um den Körper gewickelt hatte, und goldene und silberne Blumen steckten in ihrem perfekt frisierten silberfarbenen Haar. Doch sie konnte auch irgendein anderes Mitglied der königlichen Familie sein.
    »Stell keine Vermutungen darüber an, Annwyl. Bitte.«
    Die Königin lachte, aber Izzy fühlte sich deswegen

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