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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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»Junius!«
    Junius hörte die Warnung, drehte sich um, hob die Hände, um die Waffe abzufangen, aber es war zu spät. Die Axt bohrte sich in seinen Schädel und spaltete ihn bis hinunter zur Nase. Sein Körper wurde zurückgeschleudert und prallte gegen die Wächter hinter ihm. Vateria sprang auf und brüllte vor Wut, Schmerz und Trauer.
    Sie wandte sich der Menschenkönigin zu. Annwyl lachte sie aus – in die tiefsten Schlünde der Hölle sollte diese verfluchte Hure fahren! Sie lachte sie aus! Lachend drehte sie sich um und lief auf den Eingang zu, durch den die Kämpfer die Arena betraten.
    Hinter Vateria verwandelte sich ihr Magier wieder in seine natürliche Gestalt. Säulen fielen um, als sein Drachenkörper gegen sie stieß.
    Alle anderen Drachen verwandelten sich ebenfalls und stiegen einfach in die Luft auf. Doch all jene Menschen, die von ihren Herren vergessen wurden, wurden unter den herabfallenden Steinen zerschmettert.
    Vateria nahm Drachengestalt an und flog hinunter in die Arena. Sie streckte die Klauen aus und wollte mit ihren Krallen jene nichtswürdige Menschenfrau durchbohren, die das getötet hatte, was Vateria gehörte.
    Die Menschenfrau schaute über die Schulter, sah Vateria und schrie: »Mist!« Dann sprang sie in die Arme irgendeines Nordländers. Dieser schleuderte Blitze auf Vateria, aber sie war so wütend, dass sie nicht den geringsten Schmerz verspürte. Ihr war alles egal. Sie flog einfach weiter auf sie zu, selbst als der Nordländer die Menschenkönigin und ihre muskulöse Soldatin in den Zugangstunnel stieß.
    Es war einige Zeit her, seit Vateria zum letzten Mal einen Nordländer getötet hatte. Erst ihn und dann …
    Vaterias Schwingen schlugen vor und zurück und sie hielt mitten in der Luft an, als diese Schlampe an dem Nordländer vorbei aus dem Eingang für die Kämpfer kam. Sie war noch nackt und in menschlicher Gestalt.
    Vateria brüllte ihre Cousine an und stieß eine Flamme aus. Doch Agrippina schüttelte sie einfach ab und öffnete den Mund.
    Da begann Vateria davonzurennen.
    Rhona packte die Prinzessin am Arm. »Lass sie!«
    »Sie gehört mir! «, schrie die Prinzessin.
    »Nicht jetzt!« Sie zog an ihr, aber sie wollte nicht nachgeben. »Vigholf!«
    Er rannte hinaus, hob die Frau hoch, warf sie sich über die Schulter und lief davon. »Weg!«, befahl er Rhona. »Sofort!«
    Sie flohen aus der zusammenstürzenden Arena, rannten durch die Tunnel, während immer mehr Soldaten sie verfolgten. Schließlich erreichten sie den Ausgang, Vigholf schubste von hinten, und sie liefen hinaus auf die Straße.
    Als sie draußen waren, hob Vigholf den Kopf und schoss lange Blitze in den Himmel. Sekunden später hörten sie den Schlachtruf der menschlichen Kavallerie des Rebellenkönigs. Die berittenen Soldaten durchbrachen die Tore, ritten mitten in die Menge und zerstreuten sie. Die Passanten rannten laut schreiend und voller Panik in alle Richtungen davon.
    Rhona bahnte sich einen Weg durch die Menschenmassen, doch die Soldaten aus den Hoheitsgebieten, die zu den bestausgebildeten gehörten, denen sie je begegnet war, ließen sich durch Gaius’ Männer nicht durcheinanderbringen. Stattdessen umzingelten sie rasch die kleine Gruppe. Ihnen kam es nur auf eine bestimmte Person an.
    »Gebt sie heraus«, sagte der Kommandant und deutete auf die Prinzessin, die über Vigholfs Schulter lag. »Gebt sie heraus, oder wir töten …«
    Plötzlich riss der Kommandant Augen und Mund auf, als eine Klinge von hinten seinen Brustkorb durchdrang. Er fiel tot vornüber, und Rhona konnte nicht behaupten, dass sie überrascht war, hinter ihm Annwyl stehen zu sehen. Die Soldaten kamen rasch über den Tod ihres Kommandanten hinweg und griffen an. Annwyl stürzte sich sofort mit dem Schwert ins Getümmel, wie es ihre Art war. Izzy und Brannie kämpften an ihrer Seite.
    »Nimm die Prinzessin«, befahl Annwyl Vigholf. »Nimm sie und geh. Wir kommen gleich nach!«
    Rhona gab Vigholf ein Zeichen. Die Kraft, die die Eisenprinzessin noch vor ein paar Minuten gezeigt hatte, schwand rasch, und wenn sie starb, sollte es eher in den Armen ihres Bruders als in denen von Vigholf geschehen. »Geh, Vigholf. Nimm sie mit.«
    »Und du?«, fragte er und schaute auf sie hinunter. Und nun tat er etwas, das sie von ihm niemals erwartet hätte – er vertraute darauf, dass sie sich selbst schützen konnte.
    Rhona lächelte. »Mach dir keine Sorgen. Ich komme sofort nach.«
    Vigholf strich ihr mit der Hand über die Wange.

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