Dragon Sin: Roman (German Edition)
zersplittern.
Rhona schlug gegen die Hand und den Arm, die sie festhielten, aber es machte der Prinzessin nichts aus, während sie langsam wieder auf die Beine kam.
Die Frau betrachtete Rhona von Kopf bis Fuß wie eine lästige Maus, die sie in ihrem Zimmer gefunden hatte.
»Mein Bruder hat dich geschickt, um mich zu retten?«
Rhona war nicht in der Lage, die Frau abzuschütteln, ohne ihr gleich den ganzen Bauch aufzuschlitzen, was die ganze Reise ziemlich sinnlos gemacht hätte. Sie deutete auf den Ausgang.
Die Prinzessin drehte den Kopf ein wenig und lauschte.
»Du bist nicht allein. Gut.«
Sie ließ Rhona zu Boden fallen und schritt über sie hinweg, als ob sie Abfall auf der Straße wäre. Gute Götter, Rhona hätte nie für möglich gehalten, dass es noch undankbarere Personen als ihre eigene Sippe gab, aber sie schien sich geirrt zu haben.
Rhona sprang auf und lief hinter der Prinzessin her. Ihrem schmerzenden Hals schenkte sie keine weitere Beachtung.
Die Drachin ging den kurzen Gang entlang, bis sie die Ecke erreichte, hinter der Brannie ausgezeichnete Arbeit leistete und die Wachen aufhielt.
Sie kämpfte gerade gegen vier auf einmal, als die Prinzessin hinter sie trat, Brannie an den Haaren zog und aus dem Weg riss.
Die Prinzessin trat aufrecht vor die Eisendrachen; ihre geschwollen Augen waren weit offen und klar.
»Du« , flüsterte einer der Eisendrachen. Dann schrie er: »Bei den Göttern im Himmel, sie ist frei! «
Rhona gefiel das alles nicht, aber sie konnte nichts daran ändern, dass die Drachin lächelte, Luft holte und in menschlicher Gestalt die schrecklichste und größte Flamme ausstieß, die Rhona je gesehen hatte. Es klang wie ein Orkan, der über das Meer fegt, als der glühende Atemstoß den Raum erfüllte und, wie Rhona bemerkte, Stein und Metall schmolz, während er die Eisendrachen im Korridor mit Feuer überzog. Die Flamme war so furchtbar, dass Rhona instinktiv ihre Cousine packte und sie mit ihrem eigenen Körper schützte.
Als das Röhren der Flammen erstarb, hob Rhona den Kopf. Die Prinzessin stand vor den Überresten der Eisendrachen, deren Rüstungen in die menschlichen Körper eingeschmolzen waren und sie dabei sofort getötet hatten. Und das, obwohl auch sie Feuerspucker und eigentlich gegen Flammen immun waren.
Die Prinzessin warf Rhona einen Blick über die Schulter zu, und Rhona riss sofort ihren Speer aus Brannies Hand und richtete ihn auf die Drachin, während sie noch immer ihre Cousine schützte.
Die Drachin schenkte ihr keine weitere Beachtung und sagte: »Kommt. Wir müssen gehen. Und zwar schnell, bevor die Grundmauern zusammenbrechen. Ich habe die Steinsäulen beschädigt. Das Fundament wird nachgeben, und die ganze Arena wird einstürzen.«
»Ich muss meine Kameraden retten.«
»Deine Kameraden?«
»Ja. Wir mussten Vateria ablenken, um an dich heranzukommen. Deshalb kämpfen unsere Freunde gerade in der Arena.«
»Ihr könnt mir glauben, dass das meine Cousine nicht einen Augenblick lang ablenken wird, und deshalb müssen wir jetzt sofort von hier verschwinden. Wenn eure Freunde schon in der Arena sind, sind sie sowieso verloren.«
Hinter Rhona hervor sagte Brannie: »Ich lasse Izzy nicht im Stich, Rhona. Sie würde auch mich niemals aufgeben.«
Die Prinzessin hielt inne. »Sie? Ihr habt Frauen in die Arena geschickt?«
»Sie sind die einzigen Menschen, die wir dabeihaben.«
»Ich verstehe.« Die Prinzessin ging los. »Dann sollten wir eure Freundinnen sofort dort rausholen, falls sie nicht schon zu Tode vergewaltigt worden sind.«
»Äh … Rhona?«
»Ich weiß, ich weiß. Aber wir folgen dem Plan. Wir folgen unseren Befehlen.«
»Steht die Prinzessin nicht im Rang über uns?«, flüsterte Brannie.
»Sie ist nicht unsere Prinzessin. Komm schon. Wir müssen Vigholf das Signal geben.«
Erneut versuchte Vigholf, die verdammten Gitter vor dem verdammten Fenster wegzureißen, aber sie ließen sich nicht bewegen. So war er wie jeder andere hilflose Mensch gezwungen zuzusehen, wie Annwyl einem Spielzeug gleich durch die Arena geschleudert wurde und Izzy Buhrufe erntete, weil sie schnell rennen und ausweichen konnte. Aber wie lange konnten sie das noch durchhalten? Und wo bei allen Höllen steckte Rhona?
Annwyl erhielt einen Schlag und flog durch die Luft. Sie knallte gegen die Wand der Arena und glitt daran hinunter. Einer der Oger hob sie auf und schleifte sie zurück in die Mitte. Dort warf er sie zu Boden, sodass sie auf dem Rücken lag, und
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