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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Vigholf neben ihr Platz. Vorsichtig ergriff er ihren ausgestreckten Finger und schob ihn zurück in ihre Faust.
    »Danke. Ich scheine keine Kontrolle über diese Kralle zu haben.«
    »Diesen Finger.«
    »Was auch immer.« Sie lächelte schwach. »Du kannst meine Hand jetzt loslassen.«
    »Das könnte ich, aber ich will es nicht. Schließlich dreht sich doch das ganze Universum um dich.«
    » Jede Gelegenheit. Ihr Blitzdrachen ergreift jede Gelegenheit, die sich euch bietet.«
    »Ich fürchte, da ist etwas Wahres dran.«
    »Du hast aber einen überraschend sanften Griff.«
    »Wie bitte?«
    »Die Art, wie du meine Hand hältst. Ich hatte immer vermutet, dass du eher ein grober Typ bist. Ungefähr wie ein kranker Wolf, der mir die Haut von der Faust knabbert.«
    »Das klingt ganz reizend.«
    »Nicht wirklich.«
    »Ich wollte nur sarkastisch sein.«
    »Ah. Ich verstehe.« Rhona schaute kurz weg und fragte dann: »Wo sind wir?«
    »Nun gut, das wär’s. Ich bringe dich ins Bett.«
    »Nein, nein«, protestierte sie, als sich Vigholf auf die Knie erhob. »Es geht mir gut. Ich kann allein gehen.«
    »Dreht sich das Universum noch?«
    »Nein. Jetzt sind es nur noch die Bäume.«
    »Na gut.« Er griff nach ihr und legte die Arme um sie. »Ich bringe dich jetzt ins Bett, und morgen früh fühlst du dich schon viel besser.«
    »Ich würde lieber hier draußen bleiben und unter den Sternen schlafen.«
    »Du magst Betten nicht besonders, oder?«
    »Sie sind schon in Ordnung. Aber ich bin genauso zufrieden, wenn ich auf dem Erdboden liege und hoch in den Himmel sehen kann.«
    »Dann werden wir genau das tun.«
    Vigholf hob sie auf und trug sie zu einem großen Baum. Vorsichtig setzte er sie ab, denn er wollte vermeiden, dass sie mit dem Kopf irgendwo anschlug.
    »Das ist nett«, sie lächelte. »Aber jetzt kann ich die Sterne nicht mehr sehen. All diese Zweige und Blätter sind im Weg.«
    »Ich werde den Baum nicht ausreißen, nur damit du in den Himmel schauen kannst. Du musst ihn dir halt vorstellen.«
    »Wie besorgt du um das Blattwerk bist.«
    »In den Nordländern haben wir keine so üppigen Bäume und Pflanzen. Nur die stärksten überleben, und um die kümmern wir uns besonders.«
    Vigholf streckte sich neben ihr aus, drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf mit der Hand ab.
    »Dann bist du bestimmt froh, dass sich der Kampf nach Euphrasia verlagert hat«, sagte sie.
    »Das bin ich. Besonders froh bin ich über die Art, wie ihr Feuerspucker alles versengt, was euch im Weg ist.« Er lächelte. »Wir können allerdings mit viel mehr Feingefühl mit unseren Blitzen umgehen als ihr mit euren Flammen.«
    »O ja«, lachte sie. »Feingefühl.« Rhona sah ihn an. »Du musst nicht hier draußen bleiben, wenn du nicht willst. Ich bin in Sicherheit. Meine Sippe ist in der Nähe.« Sie deutete zuerst vor sich, dann zur Seite, dann wedelte sie mit der Hand herum. »Sie ist irgendwo da.«
    »Du tust so, als hätte ich einen Ort, an den ich gehen könnte. Außerdem will ich wirklich hierbleiben und dir Gesellschaft leisten.« Als sie die Stirn ein wenig kraus zog, fügte er hinzu: »Ich mag dich. Dich und deinen kleinen Speer. Ihr seid süß.«
    Sie sah ihn lange an und fragte dann: »Magst du mich wirklich, oder kümmerst du dich um jede Frau, die allein ist? Ihr Nordländer scheint es immer ein bisschen nötig zu haben, und ich hätte eine verfügbare Muschi. Und sie kam in der letzten Zeit nicht viel zum Einsatz.«
    Es kostete ihn große Anstrengung, nicht lauthals loszulachen. Vor allem weil sie ihre Worte am nächsten Morgen bedauern würde. Und die Rückreise nach Euphrasia würde mindestens zweieinhalb Tage dauern, und währenddessen würde er sie damit aufziehen und quälen können. Es war nicht richtig, oder? Dass er nicht erwarten konnte, mit der Folter anzufangen.
    Nein, es war nicht richtig.
    Der Blitzdrache wandte den Blick kurz ab. Vermutlich dachte er sich schnell eine passende,wohlformulierte Lüge aus. Alle Männer waren gleich, oder? Sie taten und sagten alles, nur um ein warmes Loch für die Nacht zu finden. Wertlos, allesamt verdammt wertlos. Zum Glück war Rhona nicht wie ihre Cousinen und die meisten ihrer Schwestern. Sie hatte nicht das, was die anderen ihre »Bedürfnisse« nannten. Sie konnte lange Zeit ohne einen Liebhaber auskommen. Im Gegensatz zu Delen, dieser Schlampe, die unausstehlich wurde, wenn sie mehr als ein paar Monate ohne einen Kerl auskommen musste, fand Rhona eine bessere Verwendung für

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