Dragon Sin: Roman (German Edition)
Cadwaladrs kämpfen wie wild. Alles ist gut.
Was ist mit den Kindern?
Königin Rhiannon war nicht glücklich über Keitas Idee, deshalb bleiben sie, wo sie sind. Aber ihnen geht es gut, einschließlich Keita.
Bestens, aber … warum bist du in den Westlichen Bergen, Bruder? Ich weiß, dass du während eines Angriffs eigentlich nicht das Weite suchst.
Was ich dir jetzt sage, wird dir nicht gefallen.
Sag es mir trotzdem.
Es geht um Annwyl. Sie ist weggegangen.
Ist sie verrückt?
Vigholf kicherte. Das könnte man so sagen. Sie sucht nach dem Rebellenkönig.
Nach Gaius Domitus? Ragnar seufzte. Wenn diese Frau getötet wird und Fearghus herausfindet, dass wir ihm und Briec nicht gesagt haben, warum Keita in Wirklichkeit zurückgeschickt wurde, und ihm nicht die Gelegenheit gaben, selbst nach seiner Gefährtin zu suchen, dann bin ich ein toter Drache. Das weißt du doch, oder?
Wir werden sie finden, Ragnar. Ich schwöre bei den Göttern des Krieges, dass wir sie finden werden.
Reist du allein?
Nein. Es ist Rhonas Auftrag. Ich begleite sie bloß.
Warum?
Ich dachte, ich könnte hier bessere Dienste leisten als in den Truppen auf der Insel Garbhán.
Ist das der einzige Grund? , fragte Ragnar neugierig.
Nein. Ich konnte sie einfach nicht allein ziehen lassen .
Vigholf schaute hinunter auf die schlafende Rhona. Sie lag auf der Seite und hatte die Hände unter die Wange geschoben. In der Nacht hatte sie es zugelassen, dass er sie festhielt, und er hatte noch nie so gut geschlafen.
Ich bin ihr sehr … zugeneigt , gab er zu.
Erwidert sie deine Gefühle?
Das wird sie bald .
Obwohl Vigholf seinen Bruder nicht sehen konnte, wusste er, dass Ragnar gerade die Augen verdrehte.
Wie lange werdet ihr unterwegs sein? , fragte Ragnar.
Keine Ahnung. Aber wir kehren nicht um, bevor wir Annwyl gefunden haben.
Und wenn sie sich schon in den Klauen von Gaius Domitus befindet … , warnte Ragnar.
Wir hoffen, sie zu finden, bevor sie den Rebellenkönig erreicht hat. Wir werden sie aufhalten und zurück ins Tal bringen.
Hoffentlich gelingt euch das. Gaius Domitus ist Fremden gegenüber nicht sehr wohlgesonnen.
Annwyl auch nicht .
Ragnar kicherte. Da hast du recht. Aber da ist noch etwas. In den Provinzen lauert Gefahr. Thracius hat einen Drachenmagier. Einen sehr guten. Geht ihm unter allen Umständen aus dem Weg, Vigholf.
Warum?
Seine Macht in diesem Gebiet ist unübertroffen, und er wird alles tun, um Vateria zu schützen.
Vateria? Was hat denn Vateria mit alldem zu tun?
Du kennst Annwyl. Ich kenne Annwyl. Wenn sie sich ein Ziel in den Provinzen vornimmt, dann Vateria. Sie ist diejenige, die nach Annwyls Meinung sterben muss.
Aber sie ist nicht wegen Vateria, sondern wegen des Rebellenkönigs dorthin gegangen.
Bisher hatte Annwyl nie bloß ein einziges Ziel, Vigholf. Vertraue mir – sie will Vateria tot sehen. Aber in Anbetracht der Macht ihres Magiers bis ich sicher, dass Vateria …
… schon weiß, dass Annwyl kommt , beendete Vigholf den Satz.
Genau .
Jetzt war es Vigholf, der seufzte. Einfach wunderbar .
Junius öffnete die Tür zum Schlafzimmer seiner Herrin. Er bedeutete seinen Wachen, draußen zu warten, und betrat den Raum.
Er blieb in einiger Entfernung vom Bett stehen und wartete schweigend. Die Dienerin trat an die Seite ihrer Herrin.
»Mylady?«, sagte sie leise. »Lord Junius ist hier und will Euch sehen.«
Die Sonnenstrahlen, die durch die von der Decke bis zum Boden reichenden Fenster fielen, beleuchteten ihren nackten Körper, als sie sich aufsetzte. Langes silbernes Haar umrahmte ihr wunderschönes Gesicht. Lady Vateria begrüßte Junius mit einem breiten Lächeln.
»Lord Junius. Was machst du denn so früh schon hier?«
»Wir werden bald Besuch bekommen, Mylady.«
»Besuch?«
»Jemand, dem du gern begegnen wirst, wie ich annehme.«
Lächelnd schlüpfte Vateria aus dem Bett und ging hinüber zu ihm. »Bist du sicher?«
»Unser Gott ist sicher, und das bedeutet, dass ich es auch bin. Ich habe deinen Patrouillen in den Westlichen Bergen eine Nachricht geschickt.«
»Werden die Boten rechtzeitig dort sein?«
»Ich bin der von unseren Göttern auserwählte Magier, Mylady. Für eine solche Aufgabe brauche ich keine Boten.«
Obwohl alle Drachen mit ihren Blutsverwandten stumm kommunizieren konnten, hatte Junius auf Befehl des Oberherrn und mit Zustimmung der Götter diese Fähigkeit innerhalb der Provinzen beschränkt. Nur die Botschaften, die ihm genehm waren, konnten die Region
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