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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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viel sicherere Welt aus Regen und schmerzhaften Blitzen.
    »Vigholf, versiegele die Höhle!«, rief sie.
    Vigholf drehte sich um. Er riss die Augen auf, als er den gewaltigen Kopf des Wesens sah, das auf ihn zuglitt und das Maul bereits geöffnet hatte, um Gift zu spucken. Das wollte er auf keinen Fall erleben, daher richtete er seine entfesselten Blitze auf die Felsen über dem Eingang. Dicke Brocken polterten herunter und blockierten den Höhleneingang, aber sie erstickten nicht das Wutgeheul, das nun folgte.
    Keuchend sahen sich Rhona und Vigholf an und schauten dann hinüber zu einem Baum in der Nähe.
    »Ihr beiden«, sagte Vigholf anklagend zu den Pferden. »Ihr hättet uns dort drinnen sterben lassen. Hättet ihr uns nicht wenigstens eine kleine Warnung geben können? «
    Die Stute besaß wenigstens genug Anstand und wandte den Blick ab, doch der Hengst wieherte ihn höhnisch an. Schon wieder!
    Vigholf ging mit erhobenen Fäusten auf ihn zu und wollte diesem Bastard Manieren beibringen, doch Rhona packte ihn am Arm und riss ihn zurück.
    »Können wir diesen Kampf später austragen? Die Felsbrocken werden die Bestie nicht lange aufhalten, und ich möchte nicht mehr in der Nähe sein, wenn sie sich freigebuddelt hat.«
    »In Ordnung.« Er zeigte warnend mit dem Finger auf den Hengst. »Diese Sache ist noch nicht ausgestanden.«
    Rhona verdrehte die Augen und bestieg die Stute. »Ihr seid lächerlich. Alle beide.«
    Der Hengst erlaubte es Vigholf, aufzusitzen, doch Vigholf wusste, dass das Tier gar nicht glücklich darüber war.
    Im heftigen Regen ritten sie davon und ließen die Höhle und die verdammten Lindwürmer hinter sich. Nach etwa fünfzehn Minuten ließ der Regen nach und hörte schließlich ganz auf. Völlig durchnässt, aber glücklich darüber, dass er noch lebte und nicht mit grünem Gift bedeckt war, ritt Vigholf neben Rhona. Nach einer Weile gab er zu: »Du warst großartig dadrinnen.«
    »Wo drinnen?«
    »In der Höhle. Mit dem Lindwurm. Hast du schon einmal gegen einen gekämpft?«
    »Nein, aber meine Mutter hat es getan. Und mein Vater auch. Es gibt eine Menge von ihnen in den Höhlen der Schwarzen Berge.«
    »Jedenfalls warst du großartig.«
    »Du klingst überrascht.«
    »Du warst in einer Höhle mit einem Tier eingesperrt, gegen das du noch nie gekämpft hast und von dem du nur aus den Berichten deiner Eltern wusstest. Trotzdem wusstest du sofort genau, was du tun musst. Das ist beeindruckend, Rhona. Ohne dich hätte ich das Ganze niemals so gut überstanden.«
    »Ich habe gesehen, wie du mit unerwarteten Situationen umgehst, Vigholf. Du hättest dich durchaus allein verteidigen können.« Sie hielt die Stute an, und Vigholf zügelte seinen Hengst. »Aber deine Worte bedeuten mir viel. Danke.«
    Er zuckte die Schultern und kam sich ein bisschen wie ein Trottel vor. »Ich beschreibe nur, was ich gesehen habe. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Für mich bedeutet es mehr«, sagte sie.
    Nun fühlte sich Vigholf nicht mehr wie ein Trottel. Er lenkte seinen Hengst näher an Rhona heran, bis sie dicht nebeneinanderstanden.
    Vigholf streckte die Hand aus und streichelte Rhonas Wange. Sie verkrampfte sich und blinzelte vor Überraschung. Genau so hatte sie ausgesehen, als sie den ersten Lindwurm bemerkt hatte. Es war ein Ausdruck von Panik, die sie verzweifelt unter Kontrolle zu bringen versuchte.
    Er sollte damit aufhören. Er sollte sich von ihr entfernen, und sie sollten weiterreiten. Es passierte so vieles in ihrer Welt, dass sie keine Zeit für andere Dinge hatten.
    Aber die ehrliche und aufrichtige Wahrheit war, dass er nicht anders konnte. Vor allem dann nicht, wenn diese wunderschönen braunen Augen ihn anblickten.
    Vigholf fuhr mit der Hand in Rhonas Nacken und beugte sich zu ihr hinüber. Der Hengst unter ihm war erstaunlich ruhig und bewegte sich nicht. Vigholf brachte sein Gesicht noch etwas näher an das ihre heran, streifte mit der Stirn ihr Kinn und ihre Wange, während seine Finger ihren Nacken massierten. Als sie sich nicht von ihm losmachte – und ihn nicht mit ihrem verdammten Speer pfählte –, drückte Vigholf seine Lippen auf die ihren.
    Sofort spannte sich ihr ganzer Körper an; sie ballte die Finger zu Fäusten und packte die Mähne der Stute.
    Vigholf hielt seinen Kopf leicht schräg und ließ die Zungenspitze leicht gegen ihre Lippen streichen. Er versuchte sie dazu zu bringen, seinen Kuss zu erwidern, ohne dabei allzu drängend zu erscheinen.
    Gute Götter … dabei

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