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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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mitten auf der Treppe stehen, die zum
Rittersaal hinunterführte. Der Raum war brechend voll, alle Tische voller
lachender, redender und streitender Leute. Platten mit Essen wurden
durchgereicht, jeder nahm sich, was er wollte, bevor er sie wieder weiterschickte.
Diener eilten hin und her, brachten frisches Essen und nahmen leere Platten
mit. Mehrere Dienerinnen schenkten Wein aus und lachten mit den am Tisch
Sitzenden.
    Glücklicherweise gab es kein unangenehmes Grabschen und
keine Warnungen wie »Pass auf deine Hände auf«.
    »Lady Dagmar!«
    Gwenvaels Cousin Fal stürmte die Treppe herauf und nahm
ihre Hand. »Wenn ich dich hinabgeleiten dürfte, Mylady.«
    »Danke.«
    »Lass dich nicht von denen einschüchtern. Sie sind laut,
aber harmlos.«
    »Harmlos, solange nicht ich der Feind bin.«
    »Genau.« Sie erreichten die letzte Stufe. »Du kannst neben
mir sitzen. Ich würde zu gern mehr über die Nordländer erfahren.«
    Lieber hätte sie Baumrinde gegessen, doch sie hatte keine
Zeit, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, als schon Gwenvael hinter ihnen
auftauchte und Fal an den Haaren schnappte. Mit einem ordentlichen Ruck wurde
der junge Mann davongeschleudert, und Gwenvael nahm ihre Hand. »Bestie.«
    »Schänder.«
    Er grinste und legte ihre Hand in seine Armbeuge. »Komm
mit. Es gibt viel zu sehen und zu lästern.«
    Sie lachte. »Klingt herrlich.«
    Gwenvael führte sie an den Tisch der Königin, doch sie
blieben stehen, als eine breite Wand vor sie hintrat.
    »Lady Dagmar, das ist mein kleinster Bruder, Éibhear.«
    Dagmar blickte hinauf in ein hübsches, aber grimmiges
Gesicht … bis es anfing zu lächeln. Dieses bezaubernde Lächeln nahm das ganze
Gesicht ein, und Dagmar konnte nicht anders als zurückzulächeln.
    »Hallo«, sagte Éibhear.
    »Hallo.« Bei aller Vernunft … Seine Haare waren blau. Nicht
so schwarz, dass sie blau erschienen, sondern richtig blau! Sie überlegte kurz,
ob Gwenvael wohl etwas dagegen hätte, wenn sie mit den Händen hindurchfuhr.
    »Stimmt es, dass du in der Großen Bibliothek von
Spikenhammer warst?«
    »Ganz richtig.«
    »Da wollte ich schon immer mal hin. Ich habe gehört, ihre
Büchersammlung ist phänomenal.«
    »Das ist sie. Und dein Bruder wurde wegen anzüglichen
Benehmens hinausgeworfen.«
    Éibhears hinreißendes Lächeln schwand und wurde von einem
beängstigend finsteren Blick ersetzt. »Mit dir kann man nirgendwohin gehen«,
klagte er seinen Bruder an.
    »Ich war’s nicht«, log Gwenvael. »Sie hat mich zwischen
den Regalen belästigt. Sie behandelt mich wie eine männliche Hure.«
    »Er hat recht«, stimmte sie zu und überraschte damit beide
Brüder. »Ich hab ihn auch gleich noch für fünf Kupferstücke auf dem Markt
verkauft. Vielleicht kaufe ich mir von meinen Einnahmen ein neues Kleid.«
    »Nur damit du es weißt«, übertönte Gwenvael das Lachen
seines Bruders, »ich bin viel mehr als fünf Kupferstücke wert. Wenn du schon
meinen Hintern auf der Straße feilbieten musst, dann tu’s zumindest zu seinem
wahren Wert!«
    Izzy und Branwen traten rasch zur Seite, als Branwens
älterer Bruder Fal an ihnen vorbeirauschte, dann gingen sie weiter zusammen die
Treppe hinab.
    »Wer ist das?«, fragte Branwen, die beobachtete, wie
Gwenvael eine Frau zum Tisch der Königin, an dem auch Gwenvaels sämtliche
Geschwister saßen, führte. Und Izzys Mum – mit der Izzy immer noch nicht
sprach!
    »Das muss die Nordländerin sein.«
    »Vetter Gwenvael scheint sehr angetan von ihr zu sein.«
    »Dann muss sie schlau sein. Er mag nur die Klugen
wirklich.«
    Als sie die Treppe verlassen hatten, warf Izzy einen Blick
zum Haupttisch hinüber. Sie wusste, dass sie einen Platz für sie frei gehalten
hatten – direkt neben ihrer Mutter.
    Branwen nahm sie am Arm. »Komm, Cousine. Du sitzt bei
uns.« Die junge Drachin zog Izzy zu einem Tisch. Es gab dort mehrere freie
Plätze, aber Branwen riss trotzdem eine ihrer Schwestern an den Haaren von
ihrem Stuhl.
    »Au! Du wild gewordene Kuh!«
    Es folgte Geschrei, und Izzy versuchte, den Schlägen
auszuweichen.
    »Setz dich, Izzy.« Ghleanna winkte sie zu einem Platz.
»Setz dich. Ignorier die beiden. Die wussten noch nie, wie man sich richtig
benimmt.« Sie saugte das Mark aus einem Hühnchenknochen, warf ihn über die
Schulter und traf einen Diener am Kopf. »Es ist peinlich.«
    Izzy hatte eben mehrere köstlich riechende Rippchen von
einem vorbeikommenden Tablett auf ihren Teller fallen lassen, als Celyn kam und
seine Schwestern

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