Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
warum er Branwen immer gemocht hatte.
    Auf der anderen Seite des Raums standen Izzy und Celyn.
Gemeinsam hielten sie eine der Schlacht-Lanzen in den Händen, die Gwenvaels
Vorfahren, die Cadwaladr-Zwillinge, entwickelt hatten. Man konnte die Waffe
verlängern oder verkürzen, falls ein Drache während des Kampfes beschloss,
seine menschliche Gestalt anzunehmen oder sich wieder zurückzuverwandeln. Die
Zwillinge hatten, wie sein Großvater, in ihren Jahren als Krieger genauso viel
Zeit in Menschen- wie in Drachengestalt verbracht und daher war der Gebrauch
dieser Waffe sehr wichtig für sie gewesen. Und bis heute hielt man sie immer
noch für zwei der tödlichsten Wesen, die je gelebt hatten.
    Doch Izzys Gestalt würde sich nie verwandeln, also gab es
keinen wirklichen Grund, ihr zu zeigen, wie man die Waffe benutzte, außer dass
es Celyn die Gelegenheit verschaffte, hinter ihr zu stehen, seine Arme um sie gelegt
und die Hände auf ihren, um langsam mit ihr gemeinsam von einer Kampfhaltung
zur anderen zu gehen.
    Gwenvaels extrem geschulter Meinung nach schmiegte sich
Celyns Becken ein klein wenig zu dicht an das Hinterteil seiner Nichte.
    Als er den Raum betrat, hob Izzy den Kopf. Der konzentrierte
Gesichtsausdruck – oder der finstere Blick, je nachdem, wen man fragte –, den
sie immer trug, wenn sie etwas lernte, das mit Krieg oder Kampf zu tun hatte,
verwandelte sich rasch in ihr Begrüßungslächeln, in das Gwenvael einfach
vernarrt war. Er hätte sich keine bessere Nichte als Izzy wünschen können.
    »Gwenvael! Du bist wieder da!«
    »Hallo, mein Herz. Bald gibt es Abendessen. Bist du
sicher, dass deine Mutter dich so sehen soll?«
    Izzy blickt an ihren schmutzverkrusteten Kleidern hinab.
Den ganzen Tag mit jungen Drachen zu spielen war harte und schmutzige Arbeit,
und Izzy hatte ganz eindeutig jede Sekunde davon ausgekostet.
    »Du hast recht. Mum wird stinksauer sein, was?«
    »Nachdem sie dich beim Renn und Spring spielen gesehen
hat? Was glaubst du wohl?«
    Sie schenkte ihm ihr breitestes Grinsen, wodurch sich ihre
entzückende Mopsnase kräuselte und ihn zum Lachen brachte.
    Mit einem Blick hinab zu seiner jungen Cousine fragte er:
»Und wie geht es dir, Branwen?«
    »Ich verhungere. Wann gibt es Essen?«
    »Bald. Ihr zwei zieht euch besser mal um, damit ihr keinen
Ärger mit euren Müttern bekommt.« Er sah Celyn an. »Kann ich dich mal kurz
sprechen, Celyn?«
    Celyn gab sich nicht einmal Mühe, sein selbstzufriedenes
Grinsen zu verbergen, als er sich von Izzy löste. Fraglos war dies nicht das
erste Mal, dass ein männlicher Verwandter eines Mädchens, auf das Celyn ein
Auge geworfen hatte, ihn um eine Unterredung bat – noch würde es das letzte Mal
sein. »Natürlich. Wir sehen uns beim Abendessen, Cousine Izzy.« Er zwinkerte
ihr zu, immer noch mit diesem eingebildeten Grinsen auf dem Gesicht.
    Gwenvael folgte dem jungen Drachen nach draußen, schloss
die Tür hinter sich und war recht erfreut, das schallende Gelächter der Mädchen
zu hören, das ihrem Abgang folgte. Solange Izzy Celyn nicht ernst nahm, musste
sich Gwenvael weniger Sorgen machen.
    Dennoch, es würde nicht schaden, sich den Jungen
vorzuknöpfen. Ihn ruhig und bedacht daran zu erinnern, dass Izzy, auch wenn sie
keine Blutsverwandte war, doch Gwenvaels und Fearghus’ Nichte und die viel geliebte
und geschätzte Tochter von Briec war.
    Celyn drehte sich zu ihm um. »Kommt jetzt der Teil, wo du
mich daran erinnerst, dass die kleine Izzy da drin zur Familie gehört und ich
mich von ihr fernhalten soll?«
    Und dann fiel es Gwenvael wieder ein. Celyn war ein
Cadwaladr. Erklärungen und vernünftige Warnungen waren nur eine Verschwendung
von Gwenvaels wertvollem Atem.
    Daher schnappte sich Gwenvael seinen jungen Vetter am
Nacken und knallte ihn mit dem Gesicht voraus gegen die Steinwand. Als er ihn
zurückzog, blieb ein hübscher Blutfleck dort zurück, wo Celyns Nase gebrochen
war.
    Der Kleine sank fast auf die Knie, doch Gwenvael hielt ihn
im Nacken fest und nahm – oder besser: schleppte – ihn mit zur Treppe.
    »Ich mache es dir einfach, Celyn. Du lässt die Finger von
meiner Nichte, sonst wirst du bald den Jungfrauenhexen aus dem Osten als Eunuch
dienen können. Verstanden?«
    Celyn nickte mit den Händen an seiner gebrochenen Nase.
    »Gut. Jetzt lauf weg.« Und das tat das Küken, schoss den
Gang entlang und verschwand aus Gwenvaels Blickfeld.
    »Das dürfte eine gute Nacht werden«, sagte er mit einem
Lächeln.
    Dagmar blieb

Weitere Kostenlose Bücher